Frankfurt / Main. (hvh / hihk) Der Handelsverband Hessen (HV) hat sich auf Einladung der Hessischen Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, Heike Hofmann, im Fachgespräch für die Weiterentwicklung des Hessischen Ladenöffnungsgesetzes ausgesprochen. Um den hessischen Einzelhandel künftig wettbewerbsfähig aufstellen zu können, sind Innovation und Investition der hessischen Handelsunternehmen in Digitalisierungsprozesse essenziell. Hierfür ist es im Einzelhandel dringend erforderlich, sich technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen nicht zu verschließen, um den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden zu jeder Zeit bestmöglich entsprechen zu können.
«Vollautomatisierte und personallose Verkaufsstellen sichern die Nahversorgung im ländlichen Raum und in dünn besiedelten Gebieten», weiß HV-Hauptgeschäftsführer Sven Rohde. «Dies dient auch dem Schutz einer alternden Bevölkerung, deren Mobilität oft eingeschränkt ist.» Zudem bieten vollautomatisierte und personallose Verkaufsstellen eine Lösung für den Arbeits- und Fachkräftemangel. Die wirtschaftliche Basis dieser digitalen Lösung kann jedoch nur durch die Öffnung an Sonn- und Feiertagen sichergestellt werden.
Rohde ergänzt: «Die technische Entwicklung bei den personallosen Vertriebssystemen in der globalisierten Welt darf nicht ignoriert werden. Handelsunternehmen in Hessen benötigen mit Blick auf ihre zukünftige Wettbewerbsfähigkeit Investitionen und praktische Erfahrungswerte im Umgang mit diesen autonomen Vertriebssystemen. Innovationen ermöglichen dies, ohne die Sonntagsruhe unverhältnismäßig zu stören. Gleichzeitig machen es gesellschaftliche Entwicklungen notwendig, das Hessische Ladenöffnungsgesetz zu modernisieren. Eine Einschränkung der Sonn- und Feiertagsöffnung von personallosen und volldigitalisierten, begehbaren Automaten in Hessen wäre nicht zielführend. Dies würde innovationshemmend wirken und die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Handels beeinträchtigen.»
Der Einladung des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales am 25. März 2024 folgten neben dem Handelsverband Hessen, die katholische sowie evangelische Kirche, die kommunalen Spitzenverbände und der Hessische Industrie- und Handelskammertag.
Auch der HIHK begrüßt Plan zur Modernisierung
Auf Einladung des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales hat auch der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) an eingangs erwähnten Fachgespräch zur Modernisierung und Weiterentwicklung der Sonntagsöffnung bei vollautomatisierten Verkaufsflächen teilgenommen. «Die Weiterentwicklung des Hessischen Ladenöffnungsgesetzes ist bereits im Koalitionsvertrag der neuen schwarz-roten Landesregierung verankert. Die Aufnahme von Gesprächen mit Wirtschaft, Gewerkschaften, kommunalen Spitzenverbänden und Kirchen zu diesem Thema ist für uns ein erster wichtiger Schritt, der deutlich macht, dass es der Landesregierung ernst ist, eine Einigung zu finden», sagt Dr. Alexander Theiss, HIHK-Sprecher für das Thema Handel.
«Vollautomatisierte Verkaufsflächen ohne Personal sind eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung der Versorgung im ländlichen Raum. Aber auch städtische Gebiete ohne Nahversorgung würden davon maßgeblich profitieren. Eine Weiterentwicklung des HLöG ist für die Handelsunternehmen außerdem wichtig, um zu der weiterhin anhaltenden Krisenlage nicht zum zusätzlichen Hemmschuh zu werden, und die Wettbewerbsfähigkeit hessischer Unternehmen zu erhalten und zu stärken. Zukunftsfähige Rahmenbedingungen sorgen dafür, dass der Standort Hessen attraktiv bleibt und Innovationen hier entwickelt und ausgetestet werden können.»
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