Potsdam. (hpi) Am Vorbild einiger Elite-Universitäten richtete sich das deutsche Hasso-Plattner-Institut (HPI) aus, als es vor zehn Jahren Europas erste offene Internet-Lernplattform openHPI initiierte. Diese vermittelt seitdem in kostenlosen Onlinekursen digitales Grundwissen an alle Interessierten – in deutscher und englischer Sprache. Dass die von Deutschland aus vorangetriebene europäische Bildungsinnovation nun ins Teenager-Alter kommt, feiern die E-Learning-Experten auf einer Konferenz am 20. und 21. Oktober unter dem Titel: «10 Jahre openHPI-MOOCs – Gemeinsam die Zukunft der Bildung gestalten».
«Massive Open Online Courses, kurz MOOCs genannt, hatten die Stanford University, an der es seit 2005 das Hasso Plattner Institute of Design gibt, und einige weitere Elite-Unis der USA schon 2011 erprobt», erinnert HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel an die Pionierzeit. Dass diese universitären Onlinekurse Weiterbildung einfacher, flexibler und demokratischer machen, sei schnell klar geworden, sagt der Informatikwissenschaftler: «Schließlich benötigt man nicht unbedingt ein Abitur, es gibt auch keine anderen Zugangshürden und die Teilnehmenden können frei über Lernzeit und Lernort entscheiden».
Breite Öffentlichkeit wird beim digitalen Wandel mitgenommen
Der HPI-Stifter, Wissenschaftsmäzen und SAP-Mitgründer Prof. Hasso Plattner, war laut Meinel sofort begeistert vom aufkommenden Trend. «Er regte an, dass wir am HPI schnell ebenfalls solch ein Angebot bieten und damit helfen, die digitale Allgemeinbildung zu verbessern sowie die breite Öffentlichkeit beim digitalen Wandel der Gesellschaft mitzunehmen», berichtet der Institutsdirektor. Weil Plattners Stiftung sämtliche Kosten trägt, kann das deutsch- und englischsprachige openHPI-Angebot gratis genutzt werden – sowohl von Einsteigern als auch Profis. Meinel: «Seitdem sind immer mehr Menschen motiviert, im Internet multimedial, mit spielerischen Komponenten und im selbstbestimmten Tempo zu lernen».
Heute kommt openHPI auf über 1,1 Millionen Einschreibungen von mehr als 305.000 Personen aus rund 180 Ländern. Für die erfolgreichsten Lernenden stellte das renommierte Institut schon mehr als 126.000 Zertifikate aus. Die Zahlen wachsen ständig. Das beweise, dass das Uni-Institut für die schnelle und massenhafte Verbreitung neuesten Wissens eine wichtige Funktion übernommen habe, sagt der Institutsdirektor, der auch das HPI-Fachgebiet Internet-Technologien und -Systeme leitet. Zusammen mit seinem Team konzentriert Meinel die Inhalte der Onlinekurse auf Themen der Informationstechnologie und Innovation – zwei Bereiche, in denen sich das Wissen besonders schnell ändert und der Weitbildungsbedarf entsprechend hoch ist.
Das breite Themenspektrum reicht von Programmiersprachen über Internetsicherheit und Quantum Computing bis hin zur Blockchain-Technologie, maschinellem Lernen, Fragen künstlicher Intelligenz und dem Innovationsansatz Design Thinking. Heute sind rund 100 Kurse fürs Selbststudium verfügbar. Jährlich beginnen auf openHPI rund ein Dutzend neuer, aktueller Angebote. Genutzt werden die oft von der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen. Doch reicht die Altersspanne der Teilnehmenden weit darüber hinaus: von 8 bis 88 Jahren, von Schülerinnen und Schülern bis hin zu Rentnerinnen und Rentnern.
Ein Besuch auf openHPI kostet nichts. Vielleicht ist etwas dabei, womit sich Ihre Leute dafür begeistern lassen, kontinuierlich am Cyberschutz sowohl im Unternehmen als auch zuhause zu arbeiten.