Freitag, 29. März 2024
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Internorga 2019: Am Ende muss es allen schmecken

Hamburg. (hmc) Smarte Küchengeräte, digitale Services, nachhaltige Produktions- und Lieferketten, ungebrochener Snacking-Boom, spannende (Nachwuchs-)Wettbewerbe und innovative Food- und Gastro-Konzepte: Die 93. Ausgabe der Internorga, Leitmesse für Gastronomie, Hotellerie, Bäckereien und Konditoreien, hat es in sich. Von 15. bis 19. März 2019, können Fachbesucher auf dem ausgebuchten Gelände der Hamburg Messe und Congress live erleben, was es braucht, um im Außer-Haus-Markt erfolgreich zu sein. «Dranbleiben» lautet daher das Motto der Internorga 2019. Zwei Tage vor Start luden Messechef Bernd Aufderheide und die Branchenexperten Jochen Pinsker und Jean-Georges Ploner zu einem Pressegespräch in Hamburg. Neben den Messe-Highlights wurde erörtert, wie sich Berufstätige heute während ihres Arbeitstages verpflegen und welche Auswirkungen ihr Konsumverhalten auf die Gastronomie hat. Gefordert ist dabei insbesondere die Gemeinschaftsgastronomie.

Erfolgsrezept Internorga

Hören, Riechen, Schmecken, Sehen und Tasten – wer im Außer-Haus-Markt erfolgreich (dran-)bleiben will, kommt an der Internorga nicht vorbei. Auf der Leitmesse können Marktteilnehmer die Trends und Innovationen in Gastronomie, Hotellerie, Bäckereien und Konditoreien mit allen Sinnen erleben und in direkten Austausch mit Kollegen und Branchenexperten gehen. Rund die Hälfte der deutschen Bundesbürger ist berufstätig. Diese Zielgruppe rückt zunehmend in den Fokus von Gastronomen und ihren Geschäftsmodellen. Dabei sind die Bedürfnisse der Erwerbstätigen individuell verschieden, das Angebot im Markt entsprechend groß. Egal, ob der schnelle Snack beim Bäcker, das günstige Mittagsmenü im Restaurant um die Ecke oder der Austausch mit Kollegen im Betriebsrestaurant – ihren Hunger stillen können die Menschen heute wann, mit wem und wo sie wollen. Wer im Markt herausstechen und am Puls der Zeit bleiben will, muss die Bedürfnisse seiner Zielgruppe daher genau kennen und bedienen.

«Es ist spannend zu erleben, welche große Rolle die kulinarische Verpflegung von Berufstätigen für die Gastronomie heute spielt und welche Chancen und Risiken sich daraus für sie ergeben. Auf der Internorga bieten wir ihnen die richtigen Zutaten und das passende Zubehör für ein zukunftsfähiges Business im dynamischen Außer-Haus-Markt», sagt Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress GmbH. Die große Vielfalt in der Branche spiegelt sich im Angebot der rund 1.300 Aussteller sowie im Rahmenprogramm der 93. Internorga, die unter anderem digitale Services sowie innovative Geschäftsideen im Kontext von Megathemen wie Snacking, Nachhaltigkeit und Regionalität in den Fokus rückt. Flankiert wird die Messe von hochkarätigen Fachkongressen, (Nachwuchs-) Wettbewerben wie dem Next Chef Award mit Johann Lafer, dem Deutschen Gastro-Gründerpreis mit Tim Mälzer oder dem Deutschen Vorentscheid der Pizza-Weltmeisterschaft. Weitere Highlights bilden unter anderem die beliebte Newcomers Area oder ein Ableger die italienische Fachmesse Bellavita Expo.

Betriebsrestaurant als Teil des Employer Brandings

Die Zahlen sprechen für sich: 80,6 Milliarden Euro gaben die Verbraucher in Deutschland 2018 für gastronomische Leistungen aus – ein Anstieg von drei Prozent zum Vorjahr. So lautet das Ergebnis des aktuellen Crest Verbraucherpanels vom Marktforschungsinstitut npdGroup Deutschland GmbH. Das größte Wachstum kommt dabei aus der Frühstückszeit: Über 3,5 Milliarden Euro gaben die Deutschen für die erste Mahlzeit des Tages außer Haus auf dem Weg zur oder bei der Arbeit aus. Im Vergleich zu 2010 hat sich dieses Geschäft annähernd verdoppelt. Dazu sagt Jochen Pinsker, SVP Foodservice Europe bei npd Deutschland: «Klare Gewinner des ungebrochenen Snacking-Trends sind Bäckereien, gefolgt vom Lebensmittel- Einzelhandel sowie Lieferdienste.» Zwar konnte die klassische Betriebsgastronomie auch 2018 mit 2,6 Prozent weiter wachsen. Mit knapp 7 Milliarden Euro Gäste-Erlösen inklusive Mensen stünde sie immer noch mit großem Abstand für die höchsten Verbraucherausgaben, doch die Anzahl der Alternativen für Berufstätige steige. «Ob im Betriebsrestaurant oder in der Gastronomie außerhalb des Unternehmens – Essenszeit soll immer mehr auch Zeit für Socializing mit Kollegen sein», sagt Pinsker. Die Bedeutung der Betriebsrestaurants dürfe von Arbeitgebern daher nicht unterschätzt werden. Von der reinen Versorgungsfunktion könne hier ein zeitgemäßes Auftreten auch Teil des Employer Branding sein, sagt der Experte weiter.

«Klasse statt Masse» – auch in der Gemeinschaftsgastronomie

Wenn die Mitarbeiter aufgrund der großen Auswahl in der Umgebung ihrer Unternehmen den Betriebsrestaurants zunehmend fernbleiben – worauf kommt es für die (Gemeinschafts-) Gastronomie an, um diese Zielgruppe für sich zu gewinnen? Für Branchenexperte Jean-Georges Ploner steht fest: «Satt werden ist schon lange nicht mehr das einzige Bedürfnis der Konsumenten. Es geht ihnen um Selbstoptimierung, Well Being, Individualisierung, Kommunikation mit Kollegen und zu guter Letzt auch immer mehr um Genuss und Inspiration. Darauf muss die Branche eine Antwort haben», sagt der Head of Global F+B Heroes und Präsident Leaders Club International. Klare Vorteile von Restaurants gegenüber Betriebsrestaurants, mit ihren großen Mengen bei limitierter Speisenauswahl, sei deren Spezialisierung und kleine Portionierungen. Großes Potenzial für Akteure in der Gemeinschaftsverpflegung sieht der Experte daher in der Individualisierung von Gerichten und der Berücksichtigung des Socialising-Aspekts von Mittagspausen bei der Konzeptionierung. «Es gibt nur noch Anlässe, die ein bestimmes Bedürfnis und Verhalten erzeugen. Auf diese Unvorhersehbarkeit des Gästeverhaltens müssen wir in Zukunft eingehen.» Erfolgreiche Betriebsrestaurant würden deshalb mehr und mehr zu klassischen Restaurants, sagt Ploner.

Analoger Austausch in einer digitalen Welt

Eine seit Jahren feste Konstante im dynamischen Außer-Haus-Markt sieht Bernd Aufderheide im Messeformat: «Was für den Geschäftserfolg gerade in Zeiten von Digitalisierung und vollen Terminkalendern zählt, ist der persönliche, analoge, Austausch mit Kollegen und Experten sowie die Wettbewerbsbeobachtung aus nächster Nähe. Ich freue mich, dass wir der Branche mit dem Angebot der Internorga all das bieten können und bin sicher, dass für jeden Geschmack, für jedes Bedürfnis etwas dabei sein wird», sagt Aufderheide. Dafür sorgen werden die rund 1.300 Aussteller aus 25 Nationen, die vom 15. bis 19. März ihre Produkte, Trends und Innovationen präsentieren. Erwartet werden rund 95.000 Fachbesucher.

Über die Internorga

Die Internorga ist die Leitmesse für Hotellerie, Gastronomie, Bäckereien und Konditoreien. Mehr als 1.300 nationale und internationale Aussteller präsentieren über 95.000 Fachbesuchern ihre Produkte, Trends, Innovationen sowie digitalen Lösungen für den gesamten Außer-Haus-Markt. Begleitet wird die Fachmesse durch international besetzte Kongresse, ein umfassendes Rahmenprogramm und innovative Branchenwettbewerbe. Vom Verband der Deutschen Messewirtschaft (AUMA) ist die Internorga als einzige internationale Fachmesse für Gastronomie und Hotellerie in Deutschland klassifiziert (Foto: HMC).

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