Donnerstag, 18. April 2024

Hochregallager: Brandschutz mit Stickstoff statt Wasser

Asten / AT. (ooe) Was verursacht mehr Schaden – der Brand oder das Löschwasser? Eine pauschale Antwort darauf gibt es kaum, doch ist nicht zu leugnen, dass sowohl Brandgeruch als auch Löschwasser Lebensmitteln schwer zusetzen können. Deshalb schützt der österreichische Backmittler Backaldrin seine Waren im neuen Hochregallager auch nicht mit einer Sprinkleranlage, sondern mit Stickstoff vor dem Ausbruch eines Feuers. 20 Millionen Euro investiert das Unternehmen bis 2009 in seine Zentrale. Kernstück ist ein 33 Meter hohes, vollautomatisches Regellager für 11.000 Paletten. «Damit schaffen wir die Lagerkapazitäten für die weitere Geschäftsentwicklung bis 2011», sagt Firmengründer Peter Augendopler gegenüber den Oberösterreichischen Nachrichten. Was von außen wie ein normales Hochregallager aussieht, wird innen mit genannter Stickstoff-Innovation aufwarten: Wasser beziehungsweise eine Sprinkleranlage richten in vielen Branchen – im Ernstfall oder bei Pannen der Sprinkler – mehr Schaden an als dass sie nutzen. Schon ein wenig Brandgeruch verdirbt die Lebensmittel. Das Wasser lässt die Ware verklumpen, macht sie wertlos selbst bei Fehlalarm. Deshalb schützen die Backmittler ab März 2008 ihre Produkte, in dem Stickstoff eingeblasen und der Sauerstoffgehalt der Luft von 21 auf 16 Prozent reduziert wird. «Ginge man mit einer Zigarette ins Lager, würde die sofort ausgehen», sagt Geschäftsführer Stefan Hutter von Backaldrin Services: «Risikobewertung und Kostenabschätzung haben für diese Technik gesprochen». Es nennt sich Inertisierung und werde vereinzelt bereits angewandt.

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