Berlin. (hde) Nach den Plänen der Bundesregierung sollen mit dem Gesetz zur Modernisierung und Stärkung der beruflichen Bildung die etablierten Bezeichnungen der Fortbildungsabschlüsse nur unter der Voraussetzung eines besonderen öffentlichen Interesses erhalten bleiben.
«Wir unterstützen ausdrücklich die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung. Die Bezeichnungen etablierter Fortbildungsabschlüsse wie «Handelsfachwirt» oder «Betriebswirt» jedoch aufs Spiel zu setzen und diese durch eine Angleichung an akademische Abschlussbezeichnungen wie «Bachelor Professional» oder «Master Professional» neu zu betiteln ist der falsche Weg», sagt Katharina Weinert, HDE-Abteilungsleiterin für Bildungspolitik und Berufsbildung. Die Anlehnung neuer Bezeichnungen an die bestehenden akademischen Abschlüsse Bachelor und Master bringe keine Vorteile und trage weder zur Stärkung der Beruflichen Bildung noch zu mehr Transparenz bei. Verwirrung im In- wie im Ausland sei vorprogrammiert.
Weinert: «Die Berufliche Bildung muss in der Gesellschaft insgesamt einen höheren Stellenwert bekommen, verschiedene Karrierewege durch eine umfassende Berufsorientierung an allen allgemeinbildenden Schulen – auch an den Gymnasien – sollten dargestellt und die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung aufgezeigt werden». Um das zu unterstützen, hat der Handelsverband Deutschland (HDE) Anfang Juni die digitale Azubi-Kampagne «Jetzt schon Profi» aufgenommen. Im stark ausbildenden Einzelhandel haben über 80 Prozent der Führungskräfte ihre Karriere mit einer Ausbildung begonnen. Allein mit den beiden Kernberufen Kaufleute im Einzelhandel und Verkäufer stellt der Einzelhandel jährlich zehn Prozent aller abgeschlossenen Ausbildungsverträge und bildet drüber hinaus in über 60 weiteren Berufen aus, die Fortbildung «Handelsfachwirt/in» gehört zu den Top 3 aller Fortbildungen.
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