Berlin. (hde) Einer Studie des EHI Retail Institutes zufolge wurden im letzten Jahr 48,6 Prozent des Umsatzes im Handel mit Karten bezahlt, 48,3 Prozent in bar. Damit setzt sich ein seit Jahren anhaltender Trend zur Kartenzahlung fort, der 2018 vor allem durch die Zugewinne der Girocard geprägt wurde, deren Anteil um 3,8 Prozentpunkte auf jetzt 30,1 Prozent gestiegen ist. «Die Zahlen zeigen erneut, dass das Girocard- Verfahren das beliebteste Zahlungsmittel der Kunden im stationären Einzelhandel ist. Doch auch die Girocard muss sich weiterentwickeln, um künftig den Anforderungen von Verbrauchern und Handel an ein modernes Zahlungsverfahren genügen zu können», sagt Ulrich Binnebößel, Zahlungsexperte vom Handelsverbands Deutschland (HDE). Alle Zahlverfahren müssten sich an das veränderte Einkaufsverhalten und die verschwimmenden Grenzen zwischen Online-Handel und stationärem Geschäft anpassen.
Binnebößel: «Ein erster Nachweis der Innovationsfähigkeit ist mit der Möglichkeit des kontaktlosen Bezahlens oder der virtuellen Girocard im Smartphone erbracht. Jetzt muss die Girocard aber auch fit gemacht werden für den Einkauf im Onlineshop. Der Handel hat ein großes Interesse daran, das beliebteste Zahlverfahren seiner Kunden über alle Kanäle hinweg anzubieten.» Viele Händler haben heute eigene Apps, die nicht nur den Online-Einkauf ermöglichen, sondern auch den Besuch in den Läden unterstützend begleiten. Bei sogenannten Self-Checkout-Lösungen können Kunden zum Beispiel bereits am Regal mit ihrem Smartphone bezahlen und den Shop ohne Stopp an den Kassen verlassen. «Leider stehen für diese sogenannten In-App-Zahlungen oft nur die US-amerikanischen Zahlverfahren zur Verfügung. Die deutsche Kreditwirtschaft ist jetzt gefordert, die Anforderungen der Händler aufzunehmen und die Girocard entsprechend weiterzuentwickeln, um auch langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben» (Foto: pixabay.com).
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