Freitag, 29. März 2024

HDE: Bargeldversorgung dauerhaft sicherstellen

Berlin. (hde) Mehr als die Hälfte der Umsätze im Einzelhandel wird von den Kunden in bar bezahlt. «Die Barzahlung wird auf absehbare Zeit weiterhin ein wesentlicher Bestandteil des Zahlungsmixes im Einzelhandel sein. Deshalb muss die Versorgung der Bürger mit Banknoten auch in Zukunft effizient gewährleistet sein», sagt Ulrich Binnebößel, Experte beim Handelsverband Deutschland (HDE).

Anlass zur Sorge biete zum Beispiel die Neugestaltung der Preise für Abhebungen an Geldautomaten. Denn diese Maßnahme lege nahe, dass die Banken den Bezug von Bargeld nicht mehr als uneingeschränkten integralen Bestandteil des Girokontos betrachten. Weitere Faktoren, die die Bargeldversorgung beeinflussen, seien der Rückbau von Geldausgabe- und Einzahlungsautomaten sowie die Schließung von Filialen. «Die Banken verlassen ihre angestammte Rolle im geschlossenen Bargeldkreislauf als Vermittler zwischen Zentralbank, Geschäftsbanken, Händlern und Dienstleistern. Die Geldhäuser sollten sich ihrer Verantwortung im Bargeldkreislauf wieder bewusst werden und Bargeld weiterhin kostenfrei ausgeben», sagt Binnebößel. Der Handel spürt den Rollenwechsel der Banken bereits seit längerem, da die Einzahlung der Tageseinnahmen auf das Geschäftskonto sowie der Bezug von Münzen als Wechselgeld immer teurer werden.

Als Folge des ausgedünnten Bankenservices übernimmt der Handel bereits heute schon an vielen Stellen die Versorgung seiner Kunden mit Bargeld. «An immer mehr Kassen können die Kunden heute bei ihrem Einkauf auch direkt Bargeld von ihren Konten abheben. Bisher allerdings wird es den Händlern unnötig schwer gemacht, diesen Service anzubieten. Hier müssen die Rahmenbedingungen vereinfacht werden», sagt Binnebößel. Im Einzelhandel in Deutschland gibt es bereits rund 14.000 Filialen, an deren Kassen im Rahmen eines Einkaufes Bargeld ausgezahlt werden kann. Allerdings entstehen nicht unerhebliche Kartengebühren, die den kontoführenden Banken zugutekommen.

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