Schenefeld. (hb / eb) Für 2016 hatte die Harry Brot GmbH etwa zwei Prozent Umsatzwachstum prognostiziert. Vergleicht man die zur Verfügung stehenden Zahlen, dann hat es dafür nicht ganz gereicht: Der Gesamtumsatz 2016 beträgt nach Unternehmensangaben «nur» 952 Millionen Euro gegenüber 950,6 Millionen Euro in 2015 (und 920,8 Millionen Euro in 2014).
Das ist nur ein nominales Plus von 0,2 Prozent, doch ein Grund für die leichte Schwäche ist bekannt: Im Februar 2016 kam es zu einem Brand im Werk Troisdorf, der erheblichen Sachschaden verursachte. Schaden und Produktionsausfall sind zwar durch entsprechende Versicherungen gedeckt. Andererseits mussten die anderen acht Werke ihre Taktzahl erhöhen und in die Bresche springen. Zukaufen mussten die Großbäcker ebenfalls, um das Soll aus den Lieferkontrakten erfüllen zu können. Das mag zwar alles geklappt haben wie am Schnürchen, gibt es aber nicht umsonst.
Für das laufende Geschäftsjahr 2017 planen die Großbäcker einen Gruppenumsatz von 970 Millionen Euro (plus 1,9 Prozent). Dabei erstreckt sich das Vertriebsgebiet flächendeckend über Nord-, West- und Ostdeutschland. Der Harry-Frischdienst liefert über ein Netz von 43 Vertriebsstellen. 826 exakt geplante Touren beliefern täglich 9.300 Geschäfte. Zudem bieten heute über 10.000 Filialen des Lebensmittel- Einzelhandels das Harry Prebake-Sortiment in ihren Backstationen an.
In ihrem Vertriebsgebiet hat die Marke Harry mit 43 Prozent den höchsten Bekanntheitsgrad gegenüber Lieken mit 32 Prozent und Golden Toast mit 38 Prozent (Quelle: Ipsos Deutschland, Januar 2017). Auch beim Marktanteil liegt die Marke Harry mit 29,9 Prozent vorn. Lieken kommt auf nur 9,7 Prozent und Golden Toast auf 6,2 Prozent (Quelle: AC Nielsen, Handelspanel Jahr 2016; Umsatz in Prozent zu Ladenverkaufspreisen im Harry-Vertriebsgebiet Nielsen I-II und V-VII ohne Aldi, Lidl, Norma).
Bei der Zahl der Mitarbeitenden muss man genauer hinsehen und auf die Darstellungsweise achten. Beispiel: Nennt der Geschäftsbericht 2015 für die Harry-Brot GmbH 4.862 Personen, wählt das Unternehmen selbst die Darstellung nach Vollzeitstellen – 4.090 in 2015. Anders herum: Im Jahr 2015 teilten sich 4.862 Mitarbeitende 4.090 Vollzeitstellen. Dem gegenüber standen 2016 insgesamt 4.120 Vollzeitstellen zur Verfügung und wir werden spätestens aus dem Geschäftsbericht 2016 erfahren, wie viele Personen dahinterstehen.
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