Neuss | Grafschaft. (hgc) Die Süßwarengruppe Haribo GmbH + Co. KG will am Traditionsstandort Neuss ein neues, hochmodernes und nachhaltiges Werk bauen. Dafür soll ein rund 14 Hektar großes Grundstück im Gewerbegebiet in Neuss-Holzheim erworben werden, das in etwa der Größe von zwanzig Fußballfeldern entspricht. Für den Neubau plant die Haribo-Gruppe eine Investition von rund 300 Millionen Euro, um langfristig Arbeitsplätze in der Region zu sichern. Mit dem Werk will Haribo die weltweite Nachfrage nach seinen Produkten bedienen. Baubeginn könnte 2025 sein, Produktionsstart um 2028 herum. Aktuell befindet sich Haribo in Gesprächen mit der Stadt Neuss.
Arndt Rüsges, Chief Operations Officer DACH: «Die Marke Maoam hat seine Wurzeln in Neuss. Hier liegt unser Produktions-Know-how. Die Kompetenz und Erfahrung unserer Mitarbeitenden ist unser höchstes Gut. Mit dem neuen Werk gehen wir nun den nächsten konsequenten Schritt in die Zukunft und investieren bewusst in den Standort Deutschland, unseren wichtigen Heimatmarkt.»
Das bestehende Werk in Neuss ist nicht zukunftsfähig
Die bisherige Neusser Anlage in der Jülicher Landstraße ist nicht erweiterbar. Es gibt keine räumlichen Möglichkeiten, sie nachhaltig und zukunftsorientiert um- oder auszubauen. Das bestehende Werk würde – nach einer Übergangszeit mit Parallelproduktion – voraussichtlich 2030 durch das neue Werk mit etwa doppelter Kapazität ersetzt. Auf diesem Weg können die Mitarbeitenden sukzessive eingearbeitet und alle Produktionsprozesse erfolgreich etabliert werden. Neben der Marke Maoam soll in Neuss dann auch Haribo-Fruchtgummi produziert werden.
(Fotos: Haribo-Gruppe)
Durch den Umzug könnten zusätzlich rund 100 neue, direkte Arbeitsplätze geschaffen werden. Zudem entstünden zahlreiche indirekte Arbeitsplätze mit einer Wertschöpfung für Dienstleister und Zulieferer aus der Region. Haribo unterstreicht mit diesem Schritt seine Verlässlichkeit als Familienunternehmen – gegenüber seinen Beschäftigten, dem Standort und der Region Neuss.
Nachhaltige und klimaschonende Produktion im Neubau
Der geplante Neubau ist Teil von Haribos internationaler Produktions- und Wachstumsstrategie. Vor allem aber setzt er Maßstäbe beim Thema Nachhaltigkeit. Der neue Standort in Neuss wird ein wichtiger Baustein im Bestreben, die gesamte Produktion nachhaltig und zukunftsfit umzubauen. Als Weltmarktführer sieht sich Haribo in der Pflicht, Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Das geplante Werk soll Haribo deshalb klimaschonend in die Zukunft führen: mit erneuerbaren Energien, weniger Emissionen, kurzen Transportwegen und einem verringerten CO2-Fußabdruck.
Die neue Anlage soll eine State-of-the-Art-Produktion werden, eines der weltweit modernsten und innovativsten Werke der Süßwarenindustrie. Energie, Wasser, Rohstoffe und Verpackung werden dabei signifikant eingespart. Außerdem ist geplant, das Werk Net-Zero-Ready zu bauen, was eine Umstellung auf Wasserstoff ermöglicht.
Ein in mehrfacher Hinsicht ideales Gelände für den Neubau
Haribo prüft bereits seit einigen Jahren verschiedene Optionen zur Erweiterung seiner Produktionskapazitäten am Standort Neuss und hatte dafür ein Grundstück reserviert. Seither wurden Gespräche mit der Stadt über einen Kauf des Terrains geführt. Ende 2023 hat Haribo ein externes Ingenieurbüro mit einer Masterplanung für das Grundstück in Neuss-Holzheim beauftragt, um die Eignung des Geländes für einen etwaigen Werksneubau festzustellen. Dies wurde Anfang 2024 positiv bewertet, weshalb die Fläche nun von der Stadt erworben werden soll.
Arndt Rüsges: «Der nachhaltig geplante Neubau wäre ein echter Gewinn für die Region und die lokale Wirtschaft.» Das Grundstück ist etwa fünf Kilometer vom bisherigen Maoam-Werk entfernt, sodass die Arbeitswege für die Mitarbeitenden auch nach dem Umzug kurz blieben. Zudem bietet das Gelände eine direkte Anbindung an die A46 und damit optimale Voraussetzungen für alle Transportwege (Fotos: Haribo-Gruppe).
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