Gebesee. (eb) In Thüringen kocht und brodelt es und manchmal brennt auch mal was an. So geschehen Ende April im Landkreis Sömmerda, von dem die Freiwillige Feuerwehr berichtet: «Am Sonntagabend wurden wir von der Leitstelle Erfurt informiert, dass in einer Großbäckerei in Gebesee Mitarbeiter über gesundheitliche Beschwerden wie Übelkeit und Atemprobleme klagten. Schnell wurde den Kameraden bewusst, dass es sich nicht um einen alltäglichen Einsatz handelt (…). Im Laufe des Einsatzes begann ein nicht abgeschalteter Backofen zu brennen, so dass einige Kameraden diesen noch ablöschen mussten».
Nachträgliche Recherchen ergaben, dass in der Großbäckerei partiell eine neue Fußbodenversiegelung aufgebracht worden war und ausgaste. Bei der Hälfte der gut 80 Beschäftigten führte dies zu Atembeschwerden, Übelkeit und Kopfschmerzen. Zwei Mitarbeiter wurden ins Krankenhaus verbracht, ein dritter hatte sich schon selbst dorthin begeben.
Weil aus dem Stand heraus niemand so genau wusste, was Sache war, wurden neben der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Gebesee folgende Einsatzkräfte vor Ort zusammengezogen: FF Elxleben, FF Walschleben, FF Straußfurt, FF Kindelbrück, FF Weißensee, FF Sömmerda, FF Kölleda, der Einsatzleitdienst des Landkreises, der Rettungsdienst, der leitende Notarzt, die Polizei sowie das Amt für Arbeitsschutz.
Wegen des Giftalarms wurde das Werk komplett evakuiert. Dabei wurde in der ganzen Aufregung das Abschalten eines Backofens versäumt. Der überhitzte in der Folge und fing Feuer, so dass die Feuerwehr ihn ablöschen musste. Nach unterschiedlichen Angaben entstand hierbei ein Sachschaden von 50’000 bis 70’000 Euro. «Gegen 04:30 war für unsere Kameraden der Einsatz beendet», schreibt die Freiwillige Feuerwehr Gebesee. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern noch an (Foto: pixabay.com).