Montag, 27. März 2023

Gastgewerbe: Gute Umsätze bei steigenden Belastungen

Berlin. (dehoga) Das Gastgewerbe in Deutschland beurteilt das zurückliegende Winterhalbjahr mehrheitlich positiv. Allerdings beklagen 46,8 Prozent der Gastronomen und 38,5 Prozent der Hoteliers Ertragsrückgänge. Das ist das Ergebnis des Branchenberichts Frühjahr 2018, den der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga Bundesverband) Anfang Juni 2018 in Berlin präsentierte.

Als Hauptproblemfelder werden von den Betrieben die Suche nach Mitarbeitern, die weiter steigenden Betriebskosten, die ausufernde Bürokratie sowie starre Arbeitszeiten genannt. Trotz dieser zahlreichen Herausforderungen blickt die Branche mit Zuversicht auf die laufende Sommersaison. «Deutschlands Gastronomen und Hoteliers profitieren von der robusten Konjunktur in Deutschland und der damit verbundenen guten Konsumstimmung sowie von der weltweiten Reisefreude», sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick in einer Mitteilung. «Die guten Umsatzzahlen dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Herausforderungen und Risiken für die Branche zunehmen». Damit sich Unternehmertum im Gastgewerbe auch künftig rechne, brauche die Branche dringend Entlastung. «Konsequenter Bürokratieabbau, eine Reform des lebensfremden Arbeitszeitgesetzes und gleiche Steuern für Speisen wären ein Zukunftsprogramm und Ausdruck von mehr Wertschätzung für die heimischen Gastgeber».

Entwicklungen in Gastronomie und Hotellerie

Die Mehrzahl der Gastronomen beurteilt die Geschäftslage im zurückliegenden Winterhalbjahr mit gut oder befriedigend. 42,7 Prozent (Vorjahr 42,1 Prozent) der befragten Betriebe berichten von guten und 40,1 Prozent (Vorjahr 42,8 Prozent) von befriedigenden Geschäften. 34,9 Prozent berichten von steigenden Umsätzen (Vorjahr 33,8 Prozent), während 31,9 Prozent der Befragten Umsatzeinbußen hinnehmen mussten (Vorjahr 31,0 Prozent). Trotz positiver Grundstimmung bleibt die Ertragssituation angespannt. Fast jeder zweite Unternehmer (46,8 Prozent, Vorjahr 45,6 Prozent) klagt über sinkende Erträge in Folge steigender Kosten und des starken Preisdrucks.

Die Unternehmen der Hotellerie bewerten ihre Geschäftslage von Oktober 2017 bis März 2018 ähnlich gut wie in der Vorjahressaison: 48,5 Prozent (Vorjahr 47,4 Prozent) der befragten Hotels berichten für das Winterhalbjahr von einer guten und 37,8 Prozent (Vorjahr 38,9 Prozent) von einer befriedigenden Geschäftslage.

Auch wenn sich die Zahl der Umsatzgewinner etwas verringert hat, melden 39,9 Prozent der Beherbergungsbetriebe Umsatzzuwächse. Im Vorjahr waren es 42,6 Prozent. Der Anteil der Umsatzverlierer war mit 30,3 Prozent etwas höher als im Vorjahr (27,7 Prozent). Die steigenden Betriebskosten, der harte Verdrängungswettbewerb sowie die Dominanz der Online-Buchungsportale belasten die Hotels. 38,5 Prozent (Vorjahr 36,6 Prozent) berichten von sinkenden Erträgen. 27,0 Prozent (Vorjahr 28,9 Prozent) erwirtschafteten höhere Erträge.

Die gute Geschäftsentwicklung wirkt sich auch auf die Beschäftigung aus. Insbesondere vor dem Hintergrund des vielerorts spürbaren Fachkräftemangels ist es umso erfreulicher, dass 77,5 Prozent (Vorjahr 76,0 Prozent) der Restaurants und 83,0 Prozent (Vorjahr 84,8 Prozent) der Hotels ihre Mitarbeiterzahl konstant gehalten haben oder sogar erhöhen konnten. Trotz der erschwerten Bedingungen wurden in den vergangenen zehn Jahren im Gastgewerbe 295.000 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen. Das entspricht einem Plus von 38,4 Prozent. «So sieht nachhaltiges Wachstum aus. Das muss die Politik anerkennen und noch stärker danach handeln», sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick.

Erwartungen für das Sommerhalbjahr 2018

Trotz leicht gedämpfter Erwartungen und zahlreicher Herausforderungen bleiben die Gastronomen und Hoteliers für die kommenden Monate zuversichtlich. 50,5 Prozent (Vorjahr 53,0 Prozent) der Gastronomen und 58,4 Prozent (Vorjahr 65,2 Prozent) der Hoteliers setzen im Sommer 2018 auf bessere Geschäfte als im Vorjahr. Besondere Wachstumsimpulse erhoffen sich die Gastronomie- und Hotelbetriebe durch gutes Sommerwetter und damit verbundene Geschäfte in der Außengastronomie. Vor dem Hintergrund der allgemeinen guten Erwartungen prognostiziert der Dehoga für die Gesamtbranche im Jahr 2018 ein nominales Umsatzwachstum von 2,0 Prozent.

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