Freitag, 19. April 2024

Festtagsgruß: Die Zukunft in die Hand nehmen und gestalten

Bremerhaven. (bm) Ist schon wieder Weihnachten? Man glaubt es nicht und ist beschäftigt mit vielen offenen Fragen. Der Umgang mit der Pandemie ist nach zwei Jahren nicht einfacher geworden. Gesetze ändern sich mal so und mal so, damit für alle Interessen irgendwas dabei ist und nichts mehr wirklich passt. Zurück bleiben irritierte Bürger und Geschäftsleute, die nur noch mäßigen Überblick haben über das Klein-Klein der Verordnungen. Die zwecks Bewältigung des Tagesgeschäfts lieber dem gesunden Menschenverstand vertrauen. Es wird dauern, bis das Virus bei uns endemisch ist und nicht mehr die Schlagzeilen beherrscht. Bis dahin mit jeder Welle mitzuleiden tut weder dem individuellen Verstand noch dem Gemeinwesen gut. Impfschutz ist der beste Schutz, um wieder zu mehr Gelassenheit zu finden.

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Andererseits erleben wir mit 2021 ein absolut spannendes Jahr. Beispiele: Echtes Fleisch aus dem Bioreaktor ist keine Zukunftsvision mehr, sondern in der Realität angekommen. Substitute für Fisch, Fleisch und Geflügel werden besser und von Verbrauchern zunehmend nachgefragt. Vertikale Landwirtschaftskonzepte aus Deutschland eilen weltweit von Erfolg zu Erfolg – ohne dass sie auch nur einmal so gehätschelt worden wären wie es die konventionelle Agrarwirtschaft nach wie vor in Anspruch nimmt. Mit dem Getreidewirtschaftsjahr 2020/2021 hat die Getreidewertschöpfungskette einige wichtige Denkaufgaben bekommen und wir dürfen gespannt sein, wie die Antworten für die Zukunft von welchen Marktteilnehmern aussehen werden. Auf der anderen Seite der Ladentheke ist festzustellen, dass sich im Verkauf viel verändert hat. Die Verzahnung von physischen und digitalen Verkaufsorten nimmt zu und spätestens jetzt muss klar sein, weshalb das Backend, das alles zusammenhält, digitalisiert sein muss.

Weitere große Umwälzungen kündigen sich an. Gibt es schon einen serienreifen Backofen mit Wasserstoff-Brenner? Überhaupt: Wie kommen Bäckereien von ihren hohen Energiekosten runter? Natürlich kann das bundesdeutsche Gasnetz nicht einfach so von Erdgas auf Wasserstoff umgestellt werden. Das wird ein Prozess mit mehreren Zwischenschritten sein. Doch hat jemand gelesen, dass die Hochschule Bremerhaven jetzt einen MicroGrid-Container entwickelt hat, mit dem die Energieversorgung autonom gesichert werden könnte? Den Container wird man nicht in jeden Keller stellen können, doch für energieintensive Branchen wie die Bäckerei sollte er überlegenswert sein. Noch ist der MicroGrid-Container in der Erprobungsphase, so wie das Netz bundesdeutscher Stromtankstellen nach wie vor nur auf dem Papier existiert. Es gibt also noch ein paar Stolperfallen. Doch die sind zu vernachlässigen angesichts der wachsenden Dynamik, mit der wir unsere Zukunft in die Hand nehmen und freundlich gestalten.

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