Montag, 7. Oktober 2024

Fachverband der Messeveranstalter hofft auf mehr Hilfe

Düsseldorf. (fama) Die Folgen der Covid-19-Pandamie treffen die Messewirtschaft existentiell. Mehr als 600 Messen wurden seit dem Lockdown allein in Deutschland abgesagt, fast 4.000 sind es weltweit. Auch wenn inzwischen wieder vereinzelt Messen stattfinden, erwartet die Branche Verluste in Milliardenhöhe. Bis zum Jahresende werden die öffentlich-rechtlich organisierten Messegesellschaften deshalb Liquiditätshilfen ihrer staatlichen Gesellschafter aus Landes- und Kommunalmitteln zum Verlustausgleich erhalten. Inhabergeführten und privaten Messeunternehmen dagegen stehen diese Mittel bisher nicht zur Verfügung. Einigen von ihnen droht schon jetzt das Aus. Die bisher verfügbaren Unterstützungsmaßnahmen von Bund und Ländern reichen für private Messeveranstalter nicht aus, um den Fortbestand zu sichern.

«Die Sicherung der Infrastruktur am Messeplatz Deutschland ist zwingend notwendig. Sie ist aus volkswirtschaftlicher Sicht alternativlos, um die Leistungsfähigkeit des Messestandorts Deutschland zu erhalten. Mit diesen Mitteln wird auch der langfristige Erhalt der vielen eigenen Veranstaltungen der öffentlich-rechtlich geführten Messegesellschaften gesichert. Es ist daher nachvollziehbar, dass auch die inhabergeführten, privaten und verbandseigenen Messeunternehmen, die ebenso die Leistungsfähigkeit und das Erscheinungsbild des Messeplatzes Deutschland prägen, die berechtigte Hoffnung haben, dass sie beim Erhalt Ihrer Messen ebenso unterstützt werden», sagt Hans-Joachim Erbel, Vorstandsvorsitzender des FAMA, in dem bundesweit 40 Veranstalter organisiert sind. FAMA ist das Kürzel für Fachverband Messen und Ausstellungen.

Denn bundesweit machen diese Messen mehr als 25 Prozent des gesamten Marktes in Deutschland aus. Bislang gibt es für diese Unternehmen jedoch keine vergleichbare finanzielle Unterstützung. Ihnen stehen derzeit lediglich die allgemeinen Hilfsmaßnahmen zur Verfügung. Angesichts des nahezu vollständigen Umsatzausfalls seit März reichen diese jedoch nicht aus.

«Die Luft wird bei einer Reihe dieser Messeunternehmen spürbar dünner», sagt Erbel. Einige sind inzwischen in Verkaufsverhandlungen, um einer Insolvenz vorzubeugen: «Wir haben aber die große Hoffnung, dass unter dem Grundsatz der Gleichbehandlung auch den nicht-staatlichen Messeveranstaltern ein das Eigenkapital erhaltender Ausgleich gewährt wird, um eine Asymmetrie im Markt zu vermeiden.»

In Österreich hat die Regierung inzwischen reagiert und der Messe- und Kongressbranche einen Schutzschirm von 300 Millionen Euro in Aussicht gestellt – unabhängig von der Rechtsform der Unternehmen.