Freitag, 26. April 2024
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Experten wollen Werbung für XXL eindämmen

Bonn. (aid) Egal ob Pizza oder XXL-Cola – wenn der Teller oder die Portion groß ist, wird auch mehr gegessen und getrunken. Das haben wir zwar alle schon geahnt, wurde aber nun erneut wissenschaftlich belegt. Und zwar von einer britischen Metastudie mit Daten von 6.700 Probanden aus insgesamt 61 Studien. Die Wissenschaftler untersuchten den Einfluss von Portionsgröße, Verpackung und Geschirr auf die Nahrungsaufnahme, schreibt der aid Infodienst.

Offenbar spielen Umwelteinflüsse eine große Rolle für die Entscheidung, was und wie viel wir essen – zu Hause, im Supermarkt und im Restaurant. Menschen konsumieren größere Mengen, wenn große Portionen, Lebensmittelpackungen oder Geschirrgrößen angeboten werden. Durch kleinere Varianten könnte die durchschnittliche tägliche Energieaufnahme bei britischen Verbrauchern um zwölf bis 16 Prozent (bis zu 279 kcal) und bei US-Amerikanern um 22 bis 29 Prozent (bis zu 527 kcal) gesenkt werden. Dieser Effekt war unabhängig vom Geschlecht, dem Körpermassenindex (BMI), der Anfälligkeit für Heißhungerattacken und der Tendenz zur bewussten Kontrolle des eigenen Essverhaltens. Die Resultate müssen allerdings durch weitere Untersuchungen bestätigt werden.

Die Autoren nennen Lösungsvorschläge für die Praxis, wie zum Beispiel eine obere Grenze für Portionsgrößen für energiereiche Lebensmittel wie Fastfood, Desserts und Erfrischungsgetränke und die Begrenzung der Größe von Geschirr, Essbesteck und Gläsern. Seien XXL-Portionen im Supermarkt für Kunden schlechter erreichbar, würden sie auch seltener gekauft als kleinere Packungen. Zudem könnten Hersteller Einzelportionen separat anbieten oder optisch abgrenzen. Günstigere Preise für die Familienpizza und Werbung für große Portionen sollten beschränkt werden, um eine gesamtgesellschaftliche Gewichtzunahme zu vermeiden (Bild: pexels.com).

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