Freitag, 29. März 2024
20180620-BUTTER

Ernährungspolitik zum Stichwort Zucker, Fett und Salz

Berlin. (bmel) Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat seine Bilanz für die ersten 100 Tage der Regierungsarbeit vorgestellt – und die Ziele in der Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik, die es bis zum Ende der Legislaturperiode zu erreichen gelte.

Die Ziele im Allgemeinen

  • Lebensmittel wertschätzen, Ressourcen schonen, Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung
  • Gesunde Ernährung für Kinder und Senioren
  • Reduktions- und Innovationsstrategie für weniger Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten
  • Nachhaltige, moderne Landwirtschaft
  • Mehr Tierwohl
  • Risikovorsorge bei Tierseuchen stärken
  • Weiterentwicklung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik
  • Internationale Agrarbeziehungen
  • Ländliche Räume stärken
  • Nachhaltige Waldwirtschaft stärken
  • Digitalisierungs- und Innovationsoffensive für den ländlichen Raum und in der Landwirtschaft

Die Reduktion von Zucker, Fett und Salz im Detail

«Wir wollen gesunde Ernährung zur Selbstverständlichkeit machen – mit erkennbar gesunden Lebensmitteln, mit klaren, wissenschaftsbasierten Empfehlungen und Informationen von der Schwangerschaft bis ins hohe Alter», sagte Bundesministerin Julia Klöckner bei der Erläuterung der Ziele in Berlins Markthalle 9. Ihr Ansatz ist eher ganzheitlich und bezieht viele Faktoren mit ein. Das zeigt die 100 Tage Bilanz (PDF) deutlich. In Bezug auf eine Reduktions- und Innovationsstrategie für weniger Zucker, Fett und Salz liest sich das wie folgt:

Problemstellung/Fakten

  • Rund 47 Prozent der Frauen und 62 Prozent der Männer sind in Deutschland übergewichtig.
  • Fast ein Fünftel der Erwachsenen in Deutschland ist adipös: 18 Prozent der Frauen und 18,3 Prozent der Männer.
  • 15,4 Prozent der Kinder sind übergewichtig, 5,9 Prozent sind adipös.
  • Mindestens zehn Prozent der gesamten Gesundheitskosten werden durch die Folgekrankheiten von Übergewicht verursacht.

Das sind die Ziele

  • Eine gesunde Ernährung im Lebensalltag der Menschen erleichtern.
  • Durch eine Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie Zucker, Fett und Salz in verarbeiten Lebensmitteln und Fertigprodukten und damit die Gesamtkalorienzahl zu reduzieren.
  • Die Angaben auf den Nahrungsmitteln sollen leicht verständlich, klar und wahr sein – vor allem bei Portionsgrößen.

Das wurde erreicht

Am 25. April 2018 fand ein Verbändegespräch mit der Ernährungsindustrie, Wirtschafts- und Verbraucherschutzverbänden statt. Das Ergebnis in Kurzfassung:

  • Ausweitung der Reduktionsstrategie zu einer Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie.
  • Vereinbarung konkreter Arbeitspakete mit besonderem Fokus auf Kinderlebensmitteln, Zuckerreduktion in Erfrischungsgetränken, Abbau von Salzspitzen und Unterstützung des Handwerks auf diesem Weg.
  • Zusage der Ernährungsindustrie bis Anfang Juli 2018 weitere Vorschläge vorzulegen.

Das sind die nächsten Schritte

  • Anfang Juli: Erneutes Treffen mit Ernährungsindustrie, Wirtschafts- und Verbraucherschutzverbänden zur Erörterung der Vorschläge aus der Wirtschaft.
  • Bis Ende des Jahres: Vorlegen eines Konzepts für eine Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten.
  • Bis Sommer 2019: Erarbeitung eines Konzepts für ein leichter verständliches Nährwertkennzeichnungssystem (Foto: pixabay.com).
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