Freitag, 19. April 2024
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Elektromobilität: Kuchenmeister will Fuhrpark umstellen

Soest. (km) Die Kuchenmeister GmbH plant, den unternehmenseigenen Fuhrpark aus Lkw und Pkw nach und nach und strategisch auf Elektromobiliät umzustellen. Den Anfang macht ein Kleintransporter vom Typ Renault Kangoo, gedacht für Shuttle-Fahrten innerhalb des Soester Stadtgebiets. Hierfür haben die Großbäcker extra eine eigene Ladestation eingerichtet.

Laut Autoexperten steht die Elektromobilität vor dem Durchbruch. 2017 sind bundesweit von deutschen Autoherstellern 400 neue Stromtankstellen geplant, bis 2020 soll die Zahl sich erheblich erhöhen. Damit wären die bis heute geltenden Mankos, die Frage des Tankens und die mangelhafte Infrastruktur, ausgehebelt. Denn bislang haben E-Autos nur eine begrenzte Batterieleistung, die den Fahrradius erheblich einschränken und somit eine gut ausgebaute Infrastruktur der Ladestellen notwendig ist.

Kuchenmeister will trotz der noch allgemein bestehenden Bedenken gegenüber Elektroautos eine Vorreiterfunktion einnehmen. Geschäftsführer Hans-Günter Trockels: «Wir haben weitere Elektrofahrzeuge im Blick und sind offen für den bevorstehenden Wandel der Mobilität somit auch für weitere elektrische Testfahrzeuge. Langfristig sind die strategische Umstellung und der Aufbau einer E-Flotte geplant. Noch sind die Investitionskosten hoch, dennoch hat hier die Ökologie Vorrang vor der Ökonomie». Sollte sich das E-Auto im Alltagstest bewähren, ist eine Umstellung auf eine Elektroflotte durchaus denkbar. Im Unterhalt sind E-Autos, abgesehen von den Batterien, sicherlich konkurrenzlos, weil Wartungsarbeiten wie zum Beispiel der Öl- und Filterwechsel wegfallen.

Pilotprojekt beginnt bewusst im Winter

Generell erhalten alle Kuchenmeister-Fahrer Schulungen, um möglichst umweltschonend zu fahren. Für die Fahrer der E-Autos sind zusätzliche Schulungen geplant, da die Fahrweise den Verbrauch der E-Autos beeinflusst. Reichweite und Energieverbrauch stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang und können gemessen werden. Hieraus lassen sich dann optimierte Fahreigenschaften ableiten. Bewusst beginnt man mit der Testphase im Winter, da die Batterie auf Kälte empfindlicher reagiert und für Heizung und Licht stärker gefordert wird.

Umbruch und die Mobilität der Zukunft

«Innovative Fahrzeug-Technologie und moderne Treibstoffe sind Themen, die uns als Logistikverantwortliche im Hause Kuchenmeister seit vielen Jahren intensiv beschäftigen», sagt Logistikleiter Sebastian Schlüter. Fuhrparkleiter Matthias Durmaj ergänzt: «Schon heute werden Kurzstreckenfahrten mit gasbetriebenen Fahrzeugen aus unserem PKW-Pool absolviert, jetzt kommt der ‘Elektrokollege’ hinzu». Kuchenmeister möchte den möglichen Umbruch und die Mobilität der Zukunft aktiv begleiten. Schon 2013 testete man daher eine Elektro LKW, der nur für eine Woche eine Straßenzulassung hatte. Resümierend hält Kuchenmeister fest, dass der Elektro LKW für den Shuttleverkehr eine denkbare Option ist. Nachteilig waren aber eindeutig die eingeschränkte Reichweite sowie die hohen Anschaffungskosten. Zudem gab es 2013 noch keine dauerhafte Straßenzulassung für den Elektro-LKW.

Vision: leise, umweltfreundliche Kuchentransporte

Momentan hat Kuchenmeister zwei Erdgas-LKW und 21 EURO 6 LKW im Einsatz. Für den Stadtverkehr nutzt das Unternehmen drei Erdgasfahrzeuge und einen Benziner. Der Kuchenmeister Fuhrpark wird stetig neuen Technologien angepasst, getragen von der Vision die Kuchenmeister-Spezialitäten in naher Zukunft leise und umweltfreundlich zu transportieren. Viele Städte ächzen je nach Wetterlage unter den Stickstoffbelastungen, ein wesentlicher Aspekt der für E-Autos spricht.

Nachhaltiges Vorgehen

Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt und treibt das Unternehmen von jeher an, daher ist Kuchenmeister Partner des Zentrums für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU), das im Jahr 2009 von der Universität Witten-Herdecke gegründet wurde. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem ZNU verschafft Kuchenmeister wertvolle, wissenschaftlich-fundierte Anhaltspunkte. Der partnerschaftliche Dialog im ZNU-Netzwerk gibt zudem viele positive Impulse. Im August 2009 ist Hans-Günter Trockels von der Uni Witten-Herdecke zum Beiratsmitglied des ZNU berufen worden. Seit 2012 ist Kuchenmeister nach dem ZNU-Standard nachhaltiger Wirtschaften Food zertifiziert. Nachhaltigkeit wird beim Soester Backspezialisten gelebt und durchdringt alle Unternehmensbereiche. Das große Interesse an Elektromobilität kommt also nicht von ungefähr (Foto: Kuchenmeister).

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