Freitag, 19. April 2024

E-Commerce: Rohlik nutzt die Gunst der Stunde

Prag / CZ. (gtai) Mit dem Slogan «Der frühe Vogel fängt das Hörnchen» wirbt der tschechische Online- Lebensmittelhändler Rohlik in München und Umgebung um die Voranmeldung von Kunden. Benannt nach dem beliebten gebogenen Brothörnchen, ist rohlik.cz in Tschechien ein erfolgreicher elektronischer Supermarkt. Unter dem Namen knuspr.de expandiert er im zweiten Quartal 2021 nach Deutschland. Weitere deutsche Großstädte und Ballungszentren sollen nach der Premiere in München folgen, weiß Germany Trade + Invest (GTAI).

Investoren stützen strategische Expansion

Das 2014 gegründete Startup-Unternehmen hat im 2020 seinen Umsatz mit 300 Millionen Euro mehr als verdoppelt und auch in seinem Heimatmarkt neben Prag, Brno und Ostrava neue Städte erschlossen. Es hat 750.000 Kunden in drei Märkten. Zu diesen gehört seit 2019 Ungarn (kifli.hu) mit dem Startpunkt Budapest und seit Ende 2020 Österreich (gurkerl.at) mit Wien. Das Kapital für die europäische Expansion kommt von einer ganzen Reihe von Investoren: Partech, Index Ventures, Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, J+T Bank, Quadrille Capital, R2G, Enern. Satte 190 Millionen Euro brachte die Finanzierungsrunde ein. «Wir sind überzeugt, dass unsere Aktivitäten dem Markt einen Wachstumsschub verpassen und die Akteure des Einzelhandels aus der Reserve zwingen werden», sagt Rohlik-Gründer und Geschäftsführer Tomáš Čupr selbstbewusst.

Wer als Unternehmen bereits digital aufgestellt war, gehörte zu den «frühen Vögeln», die von monatelangen Lockdowns, der Angst vor Ansteckung und zahllosen angeordneten oder freiwilligen Quarantänen profitieren konnten. Im Lebensmittelgeschäft hatten sich schon vor Corona in Tschechien besonders rohlik.cz und sein Hauptkonkurrent košik.cz mit Lieferungen bis vor die Haustür gut aufgestellt. Während der Pandemie erwiesen sie sich dann als treue Begleiter für viele Selbstisolierte. Mit der Betonung auf frischen Lebensmitteln, nationalen Herstellern, Produktinformationen, weniger Verpackung und intelligent auf die Kunden eingehende Websites machen die beiden Online-Platzhirsche nicht nur einander Konkurrenz, sondern auch stationären Lebensmittelketten. Zwar gehörten Supermärkte und Discounter 2020 auch zu den Gewinnern. Doch mit den Onlinezuwächsen kann der Offlinehandel nicht mithalten (Textquelle: gtai – Foto: pixabay.com).

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