Berlin. (vku) «Es ist gut, dass die Bundesregierung endlich einen umfassenden Vorschlag nach Brüssel gesandt hat, um die Nitrateinträge in unsere Gewässer zu reduzieren und unsere Trinkwasserressourcen zu schützen. Wir müssen die Böden in nitratbelasteten Gebieten dringend auf eine Schlankheitskur setzen,» sagt Karsten Specht, Vizepräsident des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU).
Übermäßig aufgebrachte Düngemittel gefährden nach VKU-Angaben die Qualität der Trinkwasserressourcen – und damit die Trinkwasserversorgung unserer Bevölkerung, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft. Damit Deutschland diese Ziele erreiche, bräuchten wir deutlich mehr Anstrengungen als bislang, fordert der Verband, dessen Mitglieder rund 90 Prozent aller Deutschen mit Trinkwasser versorgen.
Die vorgestellten Beschränkungen seien wirkungslos, solange die zuständigen Kontrollbehörden nicht genau wüssten, wie viel tatsächlich gedüngt wird. Wie sollen die Behörden das kontrollieren? Was nutzen die besten Regeln ohne entsprechende Kontrolle, ob sie eingehalten werden? Um den Gewässerschutz zu verbessern, brauche es eine Verständigung darüber, ein deutschlandweit transparentes Düngesystem mit digitaler Datenübermittlung einzuführen. Das müsse zeitgleich zur Einführung zusätzlicher Düngebeschränkungen geschehen. Nur dann könne man von einem wirklichen Fortschritt für den Gewässerschutz sprechen.
Specht: «Aus Sicht der Wasserwirtschaft ist es zweifelhaft, ob wir unsere Ziele erreichen, wenn im gleichen Atemzug zahlreiche Ausnahmen vorschlagen werden, die neue Schlupflöcher eröffnen. Am Ende geht es darum, dass die Vorgaben auch vollziehbar sind. Die vorgestellten Beschränkungen werden wirkungslos sein, solange die zuständigen Kontrollbehörden diese nicht überprüfen können. Deswegen fordern wir die Einführung eines deutschlandweit transparenten Düngesystems mit digitaler Datenübermittlung.»
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