Freitag, 29. März 2024

Dresdner Backhaus: Klappern gehört zum Handwerk

Dresden. (twj) Natürlich wirbelte die deutsche Teilung auch die Geschichte der Konditorei durcheinander, die Heinrich Jeremias Kreutzkamm 1825 im Sächsischen gegründet hatte. Besonders soll er sich auf die Herstellung von Pralinen und Christstollen verstanden haben. Die kompromisslose Qualität erlaubte es der Dresdner Unternehmerfamilie, 1950 in München schnell Fuß zu fassen. Nach der Wende zog es die nunmehr fünfte Generation – Elisabeth Kreutzkamm-Aumüller – wieder zurück an die Elbe. Was anfänglich als neugierige Stippvisite gedacht war, schmiss Lebensplanungen über den Haufen und mündete in einen Lebensweg, den die vierfache Mutter wohl längst als Lebenswerk betrachtet. Freilich gehört das heutige Dresdner Backhaus nicht zu den Größten in der bundesdeutschen Bäcker- und Konditoren-Landschaft. Dennoch ist es eine Größe. Man könnte fast sagen «Institution». Seit 185 Jahren. Wie damals, so ist auch heute das kompromisslose Qualitätsverständnis ein Schlüssel zum Erfolg – abgesehen davon, dass Kreutzkamm-Aumüller nicht «nur» Mutter und Unternehmerin ist, sondern gleichfalls begnadete Marketing-Fachfrau. Als solche versendet sie ihren Christstollen heute in 58 Länder der Welt. Zu den namhaften Kunden soll auch Walt Disney gehören – heißt es in dem Beitrag «Elisabeth Kreutzkamm-Aumüller looks for peace» aus dem Wallstreet Journal. Keine überragende Geschichte. Doch ins «WSJ» muss man es erst mal schaffen, oder?

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