Freitag, 29. März 2024
20161014-HERBST

Die SHB informiert: Der Herbst und seine Tücken

Königswinter. (shb) Der Herbst und seine Gefahren für Autofahrer – so lautet der Titel zu einer Information der SHB Allgemeinen Versicherung VVaG. Sicher haben Berufskraftfahrer mehr Routine als mancher Sonntagsfahrer. Andererseits führt auch Routine zu Unachtsamkeit. Manche Gefahrenquelle wird generell falsch eingeschätzt. Die SHB hat die häufigsten Unfallursachen im Herbst kurz zusammengefasst. Die Versicherungsfachleute aus Königswinter freuen sich während der Südback in Stuttgart vom 22. bis 25. Oktober in Halle 3, Stand A57 auf Ihren Besuch.

Rascher Wetterwechsel

Allgemein gilt der Glaube, dass nasses Laub auf der Fahrbahn, Wildwechsel, plötzlich auftretender Nebel für Autofahrer im Herbst die maßgeblichen Gefahrenquellen sind. Das größte Herbst-Risiko für Autofahrer stellt allerdings der rasche Wetterwechsel dar: Nach einem trockenen und sonnigen Sommer mit meist besten Straßenverhältnissen müssen viele Fahrer ihr Verhalten erst wieder umstellen. Ein starker Platzregen ist im Sommer oft schnell vergessen, denn auf der aufgeheizten Fahrbahn verdunstet die Nässe bei warmem Wetter sehr schnell. Anders im Herbst: Im Verbund mit herumliegendem Laub und gesunkenen Temperaturen kann die Fahrt auf nasser Fahrbahn schnell zur riskanten Schlitterpartie geraten, denn der Bremsweg bei Nässe verlängert sich erheblich. Und dies bedeutet: Der Sicherheitsabstand zum Vordermann muss mindestens doppelt so groß sein wie auf einer trockenen Straße.

Vorbereiten auf die nasskalte Zeit

Nützlich und sehr sinnvoll für eine rechtzeitige Umstellung auf die herbstlichen Wetterbedingungen sind Verkehrssicherheitstrainings, denn diese können auf die typischen Gefahrensituationen vorbereiten. Insbesondere «Wenigfahrer» und jüngere Autofahrer sollten diese Möglichkeit nutzen, jedoch auch für «Vielfahrer» macht dies Sinn, denn gerade die Routine verleitet zur Unaufmerksamkeit.

Gefahrenquelle Nebel

Herbsttypisch sind der auftretenden Nebel. Hier gilt die Faustregel: Geschwindigkeit gleich Abstand zum Vordermann. Bei plötzlichem Eintauchen in eine Nebelwand sollten Sie keinesfalls scharf bremsen, denn dies gefährdet den nachfolgenden Verkehr! Nebelschlussleuchten machen Sinn, denn sie können den Hintermann auf das vorausfahrende Fahrzeug aufmerksam machen. Jedoch: Diese können auch blenden! Daher dürfen diese erst bei einer Sichtweite von unter 50 Metern eingesetzt werden.

Prüfen der Beleuchtung

Die Tage werden kürzer, daher ist eine 100 Prozent intakte Beleuchtungsanlage unumgänglich! Ebenso bestmöglich geputzte Scheiben, denn die Sonneneinstrahlung kann nun ungünstige Reflektionseffekte erzeugen. Um besser gesehen zu werden raten Experten dazu auch tagsüber mit Licht zu fahren.

Mit Sommerreifen einen Unfall im Herbst

In der dritten Jahreszeit ist auch mit einem verfrühten Wintereinbruch zu rechnen. Bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte sind Winterreifen inzwischen Pflicht. Fahrer, die bei diesen Wetterbedingungen noch mit Sommerreifen unterwegs sind, riskieren dann ein Bußgeld. Und – noch viel schlimmer – sie können sogar zur Kasse gebeten werden, wenn sie mit Sommerreifen bei Schnee und Eis mit Sommerreifen einen Unfall verursachen. Denn: Bei grober Fahrlässigkeit – und als solche wird das vorsätzliche Fahren mit falscher Bereifung meist bewertet – kommt die Kfz-Kaskoversicherung nicht für entstandene Schäden auf. Die Experten raten: Unbedingt rechtzeitig Winterreifen aufziehen! Die Faustregel dazu lautet: von O bis O mit Winterreifen. Bedeutet: von spätestens Oktober bis mindesten Ostern mit Winterreifen fahren. Kollidiert ein PKW mit Sommerreifen auf einer vereisten Straße mit einem anderen Fahrzeug, kann dies auch ein Mitverschulden des Autofahrers bedeuten. Spätestens ab Oktober, beziehungsweise, wenn die Temperaturen dauerhaft unter sieben Grad Celsius sinken, ist es Zeit für die Winterbereifung.

Wildwechsel

Durch Wildwechsel kommt es jährlich zu mehr als 2.500 Verletzen im Straßenverkehr. Daher ist besondere Vorsicht in der Nähe von Waldgebieten angezeigt, denn Hirsche und Rehe sind hier häufiger unterwegs. Insbesondere in der späten Morgen- und frühen Abenddämmerung sollte daher die Geschwindigkeit entsprechend angepasst werden und vorausschauend und vorsichtig gefahren werden. In Waldgebieten empfehlen die Experten in der Nacht mit Fernlicht zu fahren, denn damit wirken die Augen von Wildtieren wie Reflektoren. Damit sind sie erheblich besser und frühzeitiger zu erkennen.

Kollision mit Wildtieren: Wie Verhalten?

Was ist zu tun, wenn ein Wildtier am Straßenrand erscheint? In diesem Fall gilt: Ruhe bewahren! Sie sollten sofort abblenden und hupen, denn damit kann das Tier aus seiner Schreckstarre geholt und zur Flucht zu bewegt werden. Eine Vollbremsung ist nur sinnvoll, wenn keine weiteren Fahrzeuge folgen. Lässt sich ein Zusammenstoß mit dem Tier nicht mehr vermeiden gilt: Lenkrad gut festhalten, bremsen und geradeaus weiterfahren! Ein kontrollierter Aufprall ist besser als unkontrolliertes Ausweichen. Wo ein Wildtier ist, sind meisten mehrere, denn sie treten häufig in größeren Verbänden auf. Daher: Vorsicht, es können «Nachzügler» die Fahrbahn kreuzten (Foto: pixabay.com).

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