Bonn. (bzfe / bzl) Sie sind reich an Ballast- sowie Mineralstoffen und werden wieder mehr angebaut. Denn die Kraftpakete können mehr als nur deftig: Neue Zubereitungsideen zeigen, dass Dicke Bohnen sowohl in die traditionelle als auch moderne Küche passen. Hauptsaison für Dicke Bohnen ist im Juni und Juli.
Entweder man mag sie oder man mag sie nicht – beim Geschmack von Dicken Bohnen scheiden sich die Geister. Dabei haben Dicke Bohnen viel zu bieten: Mit 7 g Eiweiß pro 100 g, 12,5 g Kohlenhydraten und 0,5 g Fett sind sie wahre Kraftpakete. 100 g Dicke Bohnen liefern 90 Kilokalorien Energie. Sie sind reich an Ballaststoffen und Mineralstoffen wie Kalium, Phosphor und Eisen. Dicke Bohnen enthalten 0,56 mg B-Vitamine, bis zu 33 mg Vitamin C und 44 µg Folat.
Frische Dicke Bohnen, auch als Acker- oder Saubohnen bekannt, gibt es aus heimischem Anbau von Anfang Juni bis Mitte September. Hauptsaison ist im Juni und Juli. Die deutsche Anbaufläche der Hülsenfrüchte für den menschlichen Verzehr schwankt laut Statistischem Bundesamt seit Jahren zwischen 450 und 550 Hektar, ist inzwischen aber etwas gestiegen. 2018 wurden auf 599 Hektar 3.063 Tonnen Dicke Bohnen erzeugt, informieren das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) und das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) aus Bonn. Fast die gesamte Anbaufläche (96 Prozent) liegt in Nordrhein-Westfalen.
Jung geerntet schmecken Dicke Bohnen zart und aromatisch. Neben der klassischen Zubereitung mit Speck gibt es viele Rezepte, die das «alte» Gemüse modern zur Geltung bringen. Sehr gut dazu passen Bohnenkraut und Knoblauch. In Gorgonzolasoße, einer Quiche mit Garnelen oder auch mit frischer Tomatensauce und Parmesan entfalten Dicke Bohnen ihren aromatischen Geschmack ganz anders.
Frische Dicke Bohnen kauft man am besten auf dem Wochenmarkt oder direkt beim Erzeuger. Benötigt wird etwa die dreifache Menge an Bohnenhülsen für die jeweils gewünschte Menge an essbaren Bohnen. Zu achten ist auf frische, prall gefüllte Hülsen. Die können im Kühlschrank bis zu zwei Wochen gelagert werden.
Die jungen, noch nicht ausgereiften Samen der Dicken Bohnen werden in der Regel gekocht, noch besser schmecken sie blanchiert und ohne die ledrige Samenhaut. Die Hülsen sind im Gegensatz zu Gartenbohnen nicht essbar. Sie werden längs der Naht aufgebrochen, anschließend werden die Bohnen je nach Reifezustand und Härte 10 bis 20 Minuten gegart. Sind die Bohnen sehr reif und hart, werden sie vor dem Kochen mit heißem Wasser überbrüht und die Samenschalen abgezogen (Foto: wikipedia.de).
WEITERE THEMEN AUS DIESER RUBRIK FÜR SIE:
- BrotWert: Projekt gegen Lebensmittelverschwendung
- Ernährungsreport 2024: Deutschland, wie es isst
- BZfE passt Ernährungspyramide an
- Biotechnologie: «Unsere Zellen sind echter Fisch»
- Finnland: Über den Brotbelag als Ausdruck der Befindlichkeit
- Uniferm: Fermentation und Frische stehen im Fokus auf der Südback
- Agrarprodukte: Obst und Gemüse verteuern sich weiter
- Too Good To Go: liefert jetzt auch bis an die Haustür
- Lavash, Naan + Co.: Backen Sie doch mal Weltkulturerbe
- Jetzt im Handel: «Gutes aus deutscher Landwirtschaft»
- Forschungsprojekt: Alte Getreide-Landsorten lohnen sich
- Holunderbeeren: Wertvolle Inhaltsstoffe vom Wegesrand
- Fermentieren für Anfänger: Salzmöhren mit Chili
- Produktion von alkoholfreiem Bier mehr als verdoppelt
- BMEL: Der Trend zu Öko setzt sich auf schwächerem Niveau fort
- Trotz gegenteiligem Rat: Ampel verabschiedet Agrarpaket
- Lebensmittelverband: begrüßt Ausbau von lebensmittelwarnung.de
- NRI: Bemühungen der Lebensmittelwirtschaft könnten besser sein
- BMEL: Rechtsgutachten zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen
- DGE: veröffentlicht neue Position zu veganer Ernährung