Dienstag, 8. Oktober 2024
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Deutschland: E-Commerce kommt zunehmend im täglichen Bedarf an

Berlin. (bevh) Auch im 1. Halbjahr 2019 bleibt der E-Commerce weiterhin Treiber im Online-Handel und legt insgesamt mit einem Plus um 11,3 Prozent im Vergleich zum 1. Halbjahr 2018 zu. Die aktuellen Zahlen der großen Verbraucherstudie des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (bevh) bestätigen dies auch für das 2. Quartal 2019. «Fast moving consumer goods» wie Lebensmittel oder Drogerie-Waren wachsen am Stärksten.

Im Zeitraum April bis Juni 2019 gaben die Verbraucher im Online-Handel 2019 17.363 Millionen Euro mit Umsatzsteuer (Q2/2018: 15.600 Millionen Euro mit Umsatzsteuer) aus. Im 2. Quartal 2019 kauften die deutschen Verbraucher Waren im gesamten Interaktiven Handel (Online- und klassischer Versandhandel) für 17.964 Millionen Euro mit Umsatzsteuer (Q2/2018: 16.369 Millionen Euro mit Umsatzsteuer). Der Online-Handel hat somit einen Anteil von 96,7 Prozent am Gesamtumsatz des Interaktiven Handels. Die digitalen Dienstleistungen wie elektronische Tickets, Downloads, Hotelbuchungen etc. verzeichnen einen Umsatz von 4.810 Millionen Euro mit Umsatzsteuer (Q2/2018: 4.608 Millionen Euro mit Umsatzsteuer) und damit ein Plus von 4,4 Prozent.

Warengruppen-Cluster «Täglicher Bedarf»
(Lebensmittel, Drogerie, Tierbedarf)
«Täglicher Bedarf» ist im Online-Handel nicht mehr wegzudenken. Das Gesamtvolumen des Warengruppen-Cluster stieg daher auch um insgesamt 14,2 Prozent mit einem Gesamtumsatz von 1.249 Millionen Euro mit Umsatzsteuer (Q2/2018: 1.094 Millionen Euro mit Umsatzsteuer). Die große Akzeptanz Lebensmittel online zu bestellen, bescherte dem 2. Quartal 2019 einen Online-Umsatz von 407 Millionen Euro mit Umsatzsteuer (Q2/2018: 346 Millionen Euro mit Umsatzsteuer) und stieg um 17,9 Prozent. «Die aktuellen Zahlen unterstreichen, dass der Online- und Versandhandel heute schon die Grundversorgung gemeinsam mit seinen belastbaren und effizienten Zustellpartnern sichert», so bevh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer. «Diese Chance sollte die Bundesregierung stärker nutzen, um Teilhabe auch an Kultur- oder Gesundheitsleistungen in strukturschwächeren Regionen zu unterstützen.»

Warengruppen-Cluster «Einrichtung»
(Möbel/Lampen/Deko, Haus-/Heimtextilien, Haushaltswaren/-geräte)
In der Kategorie Möbel, Lampen und Dekoration zeigte sich nachhaltig hohes Wachstumspotential. Hier stieg der Online-Umsatz im Q2/2019 um 14,4 Prozent auf 1.241 Millionen Euro mit Umsatzsteuer (Q2/2018: 1.084 Millionen Euro mit Umsatzsteuer).

Warengruppen-Cluster «Freizeit»
(DIY/Blumen, Spielwaren, Auto/Motorrad/Zubehör, Hobby/Freizeitartikel)
Der gesamte Online-Umsatz des Warengruppen-Clusters stieg im Q2/2019 auf 2.209 Millionen Euro mit Umsatzsteuer (Q2/2018: 1.979 Millionen Euro mit Umsatzsteuer) um 11,6 Prozent. Der Bereich DIY und Blumen bescherte dem Q2/2019 einen Online-Umsatz von 720 Millionen Euro mit Umsatzsteuer (Q2/2018: 632 Millionen Euro mit Umsatzsteuer) und einen Anstieg um 14,0 Prozent. Hobby und Freizeitartikel stiegen im Q2/2019 um 12,3 Prozent auf 745 Millionen Euro mit Umsatzsteuer (Q2/2018: 664 Millionen Euro mit Umsatzsteuer).

Warengruppen-Cluster «Bekleidung mit Schuhe»
Der Mode-Onlinehandel hat sich von der Schwäche im stationären Handel im ersten Halbjahr deutlich abkoppeln können. In der Kategorie Bekleidung verzeichnet die Branche ein Wachstum von 13,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der entsprechende Umsatz erhöhte sich auf 3.206 Millionen Euro mit Umsatzsteuer (Q2/2018: 2.818 Millionen Euro mit Umsatzsteuer). Im Q2/2019 lag das Wachstum für den Bereich Schuhe bei 9,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und erwirtschaftete einen Online-Umsatz von 1.015 Millionen Euro mit Umsatzsteuer (Q2/2018: 926 Millionen Euro mit Umsatzsteuer).

Warengruppen-Cluster «Unterhaltung»
(Bücher/Ebooks/Hörbücher, Computer/Zubehör/Spiele/Software mit Downloads, Elektronikartikel/Telekommunikation)
Die Warengruppe Computer, Zubehör und Spiele verzeichnete im Q2/2019 Umsätze von 1.526 Millionen Euro mit Umsatzsteuer (Q2/2018: 1.376 Millionen Euro mit Umsatzsteuer) und stieg um 10,9 Prozent. Der Bereich Elektronikartikel und Telekommunikation wuchs online um 10,3 Prozent und verzeichnete einen Umsatz von 3.359 Millionen Euro mit Umsatzsteuer (Q2/2018: 3.044 Millionen Euro mit Umsatzsteuer). Die Online-Umsätze bei Büchern und E-Books stiegen um 6,3 Prozent und lagen bei 917 Millionen Euro mit Umsatzsteuer (Q2/2018: 863 Millionen Euro mit Umsatzsteuer).

Online-Marktplätze mit über 8 Milliarden Euro Quartalsumsatz im E-Commerce
Im 2. Quartal zogen die Multichannel-Versender zwar weiterhin gegenüber den Online-Marktplätzen nach, aber in absoluten Zahlen kaufen die Deutschen immer mehr bei Letzteren online ein. Die Kategorie «Multichannel» mit E-Commerce-Anbietern aus dem stationären Einzelhandel und Katalog-Versandhandel wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 11,0 Prozent und erreichte einen Umsatz von 6.215 Millionen Euro mit Umsatzsteuer (Q2/2018: 5.600 Millionen Euro mit Umsatzsteuer). Darunter verzeichneten die Versender mit Herkunft aus dem stationären Geschäft ein nur unterdurchschnittliches Plus von 5,9 Prozent. Die Umsätze lagen bei 2.691 Millionen Euro mit Umsatzsteuer (Q2/2018: 2.541 Mio. EUR). Mit einem weiteren Wachstum von 13,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Umsatz von 8.020 Millionen Euro mit Umsatzsteuer (Q2/2018: 7.098 Millionen Euro mit Umsatzsteuer) besetzten die Online-Marktplätze wieder fast die Hälfte des Gesamtumsatzes.

Der E-Commerce-Umsatz wird nach Einschätzung des bevh 2019 die 70 Milliarden Euro-Marke überspringen und knapp unter 72 Milliarden Euro brutto (plus 10,5 Prozent) erreichen. Für den Gesamtmarkt des Interaktiven Handels rechnet der bevh mit einem Wachstum von 8,6 Prozent auf rund 73,95 Milliarden Euro brutto (Foto: pixabay.com).