Sonntag, 10. November 2024

Datensicherheit: Vertrauen ist nachhaltig gestört

Berlin. (bk) Das Vertrauen der Deutschen in die Datensicherheit im Internet ist erstmals seit dem Beginn der Abhöraffäre im letzten Jahr wieder leicht gestiegen. Das hat eine Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom ergeben. Demnach halten aktuell 16 Prozent der Internetnutzer ihre persönlichen Daten im Internet generell für sicher. Zum Vergleich: Im Mai 2014, zum Jahrestag der ersten Enthüllungen von Edward Snowden, waren es nur 13 Prozent. Das Vertrauen der Menschen in die Datensicherheit erreichte damit seinen bisherigen Tiefpunkt. Vor der NSA-Affäre zeigte sich noch ein ganz anderes Bild: 2011 hielten 41 Prozent der Internetnutzer ihre Daten im Web für sicher. «Das Vertrauen der Nutzer ist dauerhaft beschädigt und wird sich nur langsam und langfristig wiederherstellen», sagt Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf. Das Misstrauen der Nutzer bezieht sich nicht nur auf das Internet allgemein, sondern gleichermaßen auf die wichtigsten Akteure: Staat und Wirtschaft. Nach den Ergebnissen der Umfrage vertrauen derzeit nur 26 Prozent der Internetnutzer dem Staat beim Umgang mit ihren persönlichen Daten (Mai 2014: 25 Prozent). Im Jahr 2011 war es mit 62 Prozent noch eine deutliche Mehrheit, die ihre Daten bei staatlichen Stellen in Sicherheit wähnte. «Der Staat hat im Zusammenhang mit der Abhöraffäre massiv an Vertrauen eingebüßt», sagt Kempf. Während vor dem Datenskandal staatliche Stellen als tendenziell sicher galten und die Wirtschaft eher kritisch beäugt wurde, hat sich das Verhältnis inzwischen gedreht. So vertrauen der «Wirtschaft allgemein» immerhin wieder 30 Prozent, geht es um den Umgang mit ihren Daten im Web (Mai 2014: 28 Prozent). Im Jahr 2011 waren es noch 40 Prozent.