Kronau. (goe) Das Benfordsche Gesetz, auch Newcomb-Benford’s Law (NBL) genannt, beschreibt eine Gesetzmäßigkeit in der Verteilung der Ziffernstrukturen von Zahlen in empirischen Datensätzen, zum Beispiel ihrer ersten Ziffern. Das Gesetz lässt sich in Datensätzen der Statistik, der Forschung und nicht zuletzt bei der Dokumentation betrieblicher Verwaltungsvorgänge beobachten, beziehen wir die mal allein auf das Verbuchen von Geldbeträgen.
Die Bedeutung des Benfordschen Gesetzes in Kurzfassung
Je niedriger der zahlenmäßige Wert einer Ziffernsequenz bestimmter Länge an einer bestimmten Stelle einer Zahl ist, desto wahrscheinlicher ist ihr Auftreten. Für die Anfangsziffern in Zahlen des Zehnersystems gilt zum Beispiel: Zahlen mit der Anfangsziffer 1 treten etwa 6,6-mal so häufig auf wie Zahlen mit der Anfangsziffer 9. Oder anders herum: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine mehrstellige Zahl mit einer «1» beginnt, beträgt 30,1 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine mehrstellige Zahl mit einer «9» beginnt, beträgt nur 4,6 Prozent.
Der praktische Nutzen etwa in der Betriebsprüfung
Glauben Sie nicht, dass Ihr Finanzamt das «Benfordsche Gesetz» nicht kennt. Im Gegenteil. Es ist eines seiner am häufigsten eingesetzten Instrumente. Zum Beispiel bei Betriebsprüfungen werden geschäftseigene Zahlen und Daten vom Finanzamt auf diese Weise mittels computergestützter Algorithmen auf Plausibilität geprüft. Ergeben die geprüften Daten deutlich andere Häufigkeiten als üblich, kann dies im Zweifelsfall die Interpretation zulassen, dass die vorliegenden Daten manuell verändert wurden. Das Finanzamt könnte sich dann möglicherweise intensiver mit Geschäftszahlen befassen und sie unter Umständen neu gewichten.
So helfen Sie Ihrem Prüfer in der Praxis
Für alle Unternehmen ist wichtig, dass sie durch Übertragungs- und Eingabefehler nötige Korrekturen grundsätzlich präzise und vollständig protokollieren. Nachfragen eines Prüfers können so jederzeit sachlich fundiert beantwortet werden.
Fazit und Empfehlung
Die Anwendung des Benfordschen Gesetzes ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Das legen Ihnen die Fachleute von Goecom ans Herz und empfehlen eine entsprechende Präzision. Denn ergänzen sich Plausibilitätsprüfungen und Verwaltungsprotokolle harmonisch, dann sind alle Beteiligten zufrieden. Die Wahrscheinlichkeit, sich in Missmut gegenüber zu sitzen, ist deutlich geringer (Foto: pixabay.com).
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