Berlin. (mck) Die Stimmung unter deutschen Konsumenten in der Corona-Krise ändert sich. Fast jeder Fünfte (17 Prozent) geht mittlerweile von einer lang anhaltenden Rezession aus, vor zwei Wochen waren nur 13 Prozent so pessimistisch. Mehr als die Hälfte der Deutschen ist besorgt über die Entwicklung der Wirtschaft und über die unsicheren Aussichten zur Dauer der Krise. Neu auf Platz drei der größten Sorgen: Die Unsicherheit über die Reisepläne. 42 Prozent der Befragten geben an, um ihren geplanten Urlaub besorgt zu sein. Ende März lag der Wert nur bei 30 Prozent. Auch die jüngsten Lockerungsmaßnahmen haben bei den Verbrauchern zu geteilten Reaktionen geführt: Obwohl die Geschäfte zumindest teilweise wieder geöffnet sind, geben 54 Prozent der Befragten an, in den vergangenen beiden Wochen nur für den täglichen Bedarf eingekauft, aber nicht geshoppt zu haben (zum Beispiel Bekleidung, Kosmetik oder Elektronik). Mehr als die Hälfte der Konsumenten möchte also die Risiken so weit wie möglich minimieren.
Dies sind zentrale Ergebnisse des aktuellen «Consumer Sentiment Pulse Check», einer repräsentativen Befragung unter mehr als 1.000 Konsumenten in Deutschland zwischen 30. April und 03. Mai. Seit März befragt die Unternehmensberatung McKinsey + Company regelmäßig Konsumenten in über 30 Ländern weltweit, zehn davon in Europa.
Gefragt, welche der folgenden Dinge sie nach dem Ende der Corona-Pandemie ihrer Meinung nach mehr oder weniger tun werden als vor Beginn der Krise,
- geben 56 Prozent an, weniger beruflich oder privat reisen zu wollen, 27 Prozent wollen sogar gar nicht mehr reisen.
- 41 Prozent wollen abgesehen von Lebensmitteln weniger einkaufen gehen.
- Fast zwei Drittel planen, weniger auf Konzerte, ins Theater oder ins Kino zu gehen.
- 45 Prozent wollen seltener für Sport- und Wellnessangebote aus dem Haus gehen.
Auch Veränderungen im Mobilitätsverhalten zeichnen sich ab: Die Menschen wollen nach der Krise deutlich seltener den öffentlichen Nahverkehr nutzen und stattdessen vermehrt zu Fuß gehen, Fahrrad fahren oder das eigene Auto nutzen. 51 Prozent derjenigen, die vor der Krise mit dem Bus gefahren sind, wollen dies in Zukunft weniger oder gar nicht mehr tun. 47 Prozent wollen weniger oder gar nicht mehr Zug fahren. Genauso viele wollen die U-Bahn meiden. 37 Prozent der bisher regelmäßigen Taxinutzer wollen dies weniger tun, elf Prozent ganz aufs Taxi verzichten. Auch bei Mietwagen und E-Scootern zeichnet sich ein Einbruch ab: 18 Prozent wollen gar keine Autovermietung mehr nutzen, 29 Prozent weniger als bisher. Und 17 Prozent planen, sich auch von E-Scootern fernzuhalten; 29 Prozent derjenigen, die vor der Pandemie E-Scooter genutzt haben, wollen dies seltener tun.
«Unsere Daten belegen, was wir seit Tagen auch in den sozialen Medien wahrnehmen: Die deutschen Verbraucher sind zunehmend besorgt und gespalten, was das Richtige ist. Unternehmen sollten jetzt durch Transparenz über ihre Hygienekonzepte Vertrauen aufbauen. Klare Regeln und ein eindeutiger Fahrplan sind wichtig,» sagt Jesko Perrey, Seniorpartner und Marketingexperte bei McKinsey.
WEITERE THEMEN AUS DIESER RUBRIK FÜR SIE:
- Innovative Logistik: Kauflands High-Tech-Lager in Geisenfeld
- Autonomes Kochen: Circus Group eröffnet Showroom
- Müller + Egerer: Wohlfühlmomente zahlen sich definitiv aus
- CoLab Tech Programm 2024: Mondelez wählt 10 pfiffige Start-ups
- Edeka Zentrale: SBTi validiert Klimaschutz-Ziele
- Tschüss Greenwashing: Arbeitnehmer fordern echte Taten
- EPI: Die innovative digitale Geldbörse «Wero» kommt
- Circus: Food-Roboter CA-1 soll Personal am Flughafen BER verpflegen
- «Enjoy»: Spar Österreich gastronomisiert seine Märkte
- «The Kitchen»: Was das Herz begehrt in Zürich…
- Edeka: stellt wegweisendes Projekt für nachhaltiges Bauen vor
- Bessere Bildverarbeitung für mehr Warendurchsatz und weniger Fehler
- Paulig Pinc: beteiligt sich an Agrotech-Startup OlsAro
- 10 Liter Haferdrink können jetzt per Briefpost kommen
- Bei Lantmännen kommen neue Ideen aus dem Gewächshaus
- MBG: stärkt Startup-Aktivitäten durch EIT Food Partnerschaft
- Venture Kapital: Frische Ideen für innovative Lebensmittelproduktion
- Bäckerei Hahn: Frisches Brot zu jeder Zeit
- Kreislaufwirtschaft: Bioethanol aus der Bäckerei
- Bühler: bringt die ganze Protein-Wertschöpfungskette unter ein Dach