Schwerin. (mvp) Aktuelle Marktanalysen und Rückmeldungen aus Biobetrieben in Mecklenburg-Vorpommern zeigen, dass die Corona-Krise dem deutschen Öko-Markt bisher Umsatzwachstum gebracht hat. So wird aus dem Naturkostfachhandel von 30 bis 60 Prozent mehr Umsatz berichtet.
Der Lebensmitteleinzelhandel ist mit Abstand der wichtigste Öko-Absatzweg und dort wird seit Ende Februar deutlich mehr verkauft. Die Umsatzsteigerung ist besonders hoch bei Getreideprodukten, Kartoffeln und Molkereiprodukten (Quelle: DBV Ökoreport für April 2020). Problematisch ist der Einbruch des Absatzes von ökologischen Erzeugnissen wie Fleisch-Edelteilen und Blatt-Salaten zum Beispiel in der Außer-Haus-Verpflegung.
«Aufgrund der insgesamt zu erwartenden wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise ist es von hoher Bedeutung, die heimische Wirtschaft zu stärken. Umso mehr ist es gerade in dieser Zeit so wichtig, auch Lebensmittel auf kurzen Wegen einzukaufen. Durch den Kauf regionaler Erzeugnisse wie auch Wild und regional-biozertifizierte Erzeugnisse wird die heimische Land- und Ernährungswirtschaft gestärkt,» erklärt Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus in Schwerin.
Der Trend zu mehr ökologischem Landbau setzt sich auch auf dem Acker fort. Der Umfang der ökologisch bewirtschafteten Fläche ist im Jahr 2019 von 157.976 Hektar auf 169.033 Hektar gewachsen (Stand 31.12.2019). Diese Fläche wird von 1.020 biozertifizierten Landwirtschaftsbetrieben bewirtschaftet, 81 Betrieben mehr als in 2018. Auf rund 12,6 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird damit ökologisch bewirtschaftet. Zusätzlich sind 215 biozertifizierte Verarbeitungsbetriebe zum Beispiel als Mühlen, Bäcker, Schlachtbetriebe, Metzger, Molkereien und Mostereien und Bio-Gastronomen in Mecklenburg-Vorpommern tätig.
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