Berlin. (bve) Warentermingeschäfte sind für die Ernährungsindustrie ein wichtiges Instrument zur Absicherung von Preisschwankungen bei Agrarrohstoffen. Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) begrüßt deshalb, dass das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) das Geschehen an den Agrarrohstoff- und Terminmärkten verbessern möchte. Entscheidend aus BVE-Sicht ist, die Markt-Transparenz zu erhöhen, wie andernorts bereits üblich. Steigende und schwankende Rohstoffpreise schlagen bei der Ernährungsindustrie direkt auf die Kosten und damit die Ertragslage durch. Aufgrund des harten Wettbewerbs im LEH und längerer Vertragslieferzeiten können Hersteller steigende Rohstoffkosten nur schwer an Kunden weitergeben. Warentermingeschäfte können zumindest einen Teil des Rohstoffpreisrisikos auffangen. In einer Stellungnahme an das BMELV fordert die BVE deshalb, das Instrument der Warentermingeschäfte weiter zu stärken und ein funktionierendes Marktgeschehen an den Agrarrohstoffmärkten sicherzustellen. In den letzten 30 Jahren stiegen die Lebensmittelpreise in Deutschland nur halb so stark wie die übrigen Lebenshaltungskosten und wirkten somit dämpfend auf die Inflation. Eine wachsende Weltbevölkerung, sich ändernde Essgewohnheiten in Schwellenländern und die Bioenergieherstellung führen jedoch zu einer Mehrnachfrage nach Agrarrohstoffen und damit zu höheren Preisen. In der Ernährungsindustrie sind Preisspielräume längst ausgereizt, so dass steigende Kosten für Rohstoffe, Energie und Personal an Handel und Verbraucher weitergegeben werden müssen.