Freitag, 29. März 2024

«Brot der Gesetzmäßigkeit»: soll gegen Agrar-Mafia helfen

Rom / IT. (wib) Die süditalienische Stadt Neapel und ihre Bäcker haben die Nase gestrichen voll von der «Agrar-Mafia». Um endlich mehr Aufmerksamkeit zu erzielen, verteilten sie daher überall in der Stadt kostenloses Brot. Damit wollen die Berufsverbände auf die Unterwanderung ihres Gewerbes durch die Camorra aufmerksam machen. Mit dieser Aktion schafften es die Bäcker zumindest ins italienische Fernsehen und der stellvertretende Landwirtschaftsbeauftragte der Region kündigte die Veröffentlichung einer Liste mit kriminellen Bäckereien an und rief die Bürger auf, ihre Backwaren nur bei gesetzestreuen Händlern zu kaufen. Bekanntermaßen kontrolliert die Camorra in Neapel weite Teile des Wirtschaftslebens. In der strukturschwachen Region fällt es ihr mangels alternativer Perspektiven von gesetzestreuer Seite zudem leicht, Nachwuchs zu rekrutieren. Nach einer aktuellen Studie des Handels- und Unternehmerverbands Confesercenti kontrolliert die Camorra den neapolitanischen Brothandel beinahe vollständig. Rund 2.500 Bäckereien befänden sich demnach im Griff des Mafia-Clans. Die Agrar-Mafia mache in ganz Italien rund 7,5 Milliarden Euro Umsatz per Anno, heißt es in den Agenturberichten.

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