Berlin. (eb) «Vielen Dank an alle beteiligten Organisator*innen sowie Bäckerbetriebe der Brot-Brücke Ukraine, die am 03. Mai schon ihre sechste Hilfslieferung auf den Weg gebracht hat,» schreibt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) auf der Webseite der Koordinierungsstelle für die Lebensmittelhilfe Ukraine. Seit März wird die Stelle von Handwerk und Industrie rege genutzt, um Hilfsgüter gezielt und bedarfsgerecht ins Kriegsgebiet zu schaffen. Die Hilfsbereitschaft ist groß und nimmt weiter zu angesichts der heute acht Millionen Binnenflüchtlinge, die alles verloren haben.
Unterdessen stiehlt Russland das Korn der Ukraine. Was es nicht wegschaffen kann, wird vernichtet. Selbst die Getreidefelder der Ukraine liegen unter Feuer. Das ist für das deutsche Fernsehen zwar weniger spektakulär als ein Stahlwerk unter Dauerbelagerung, hat für die Welt aber deutlich bitterere Konsequenzen. Beinahe zynisch mutet es an, wenn der Aggressor Russland erst ganze Landstriche zerstört, um dann ZZ-Hilfspakete an Zivilisten zu verteilen. Strategisch verbinden sich hier geopolitische Ambitionen mit Regionalpolitik. Man kann von Glück sagen, dass sich die Ukraine mit großer Widerstandskraft gegen den Aggressor stellt. Europa hat das Glück, dass es nur liefern muss. Auch Brot ist eine Waffe. Jedes Brot, das vom Westen aus die Ukraine erreicht, ist ein Brot gegen den Terror und für die Hoffnung.
Wer einen Blick auf die Webseiten der Brot-Brücke Ukraine wirft, entdeckt immer mehr Partnerbetriebe (Bäckereien, produzierendes Gewerbe), fördernde und unterstützende Organisationen. Hier versammelt sich das Bäckerhandwerk, um mitzumachen und sich zu informieren. Auf sieben Touren hat die gemeinnützige Gesellschaft Atelier Ernährungswende zusammen mit dem Berufsverband Die Freien Bäcker bis heute 41.262 Brote (sowie 2016 Nussecken und 855 Panettone für das orthodoxe Osterfest) nach Osteuropa geschafft. Für das langfristige Gelingen suchen die Betriebe noch weitere Mitstreiter. Weil nicht jede Bäckerei die Kapazitäten für umfangreiche Hilfen frei hat, sind auch Produktionsgemeinschaften gerne gesehen. Fragen Sie nach und machen Sie sich schlau unter brot-bruecke-ukraine.eu.
Siehe auch: «Die ersten 8.000 Brote sind angekommen» vom 04. April 2022 (Foto: Die Freien Bäcker).
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