Freitag, 29. März 2024

Bio Konditorei Tillmann: Expansion auch mit Corona erfolgreich

Berlin. (bkt) Im Mai eröffnete die Bio Konditorei Tillmann ihr drittes Café und übernahm damit die ehemalige Conditorei Jebens am Hohenzollerndamm. Somit verfolgt das Berliner Konditoreiunternehmen weiterhin seine Strategie, familien- und traditionsgeführte Cafés und Konditoreien zu übernehmen, die keinen Nachfolger haben. «Für uns ist besonders die Handwerkskunst von zentraler Bedeutung», sagt Dirk Biesenbach, Geschäftsführer von Tillmann. Bei langer Familientradition sei den Konditoreien zudem wichtig, dass sie «in gute Hände» kommen, ergänzt Biesenbach. «Diese inhabergeführten, konventionellen Handwerksbetriebe übernehmen wir gerne und stellen sie dann auf Bio um.» Neben dem Betreiben von eigenen Geschäften beliefert Tillmann zudem 350 Biofachhandels-Verkaufsstellen in Berlin und Umgebung, davon 150 mit eigenen Fahrzeugen. Bundesweit kommen nochmal etwa 370 Bio-Wiederverkaufsstellen hinzu.

Konditorei-Café mit gläserner Produktion

Das bisherige Café Jebens hatte am Hohenzollerndamm ein 50-jähriges Bestehen, die Konditorei- Tradition der ursprünglich aus Büsum stammenden Familie geht offenbar sogar 250 Jahre zurück. Das neue Café Tillmann erhält nun eine ganz neue Ausrichtung: Neben der 120 Quadratmeter großen Verkaufs- und Caféfläche soll auf den 200 Quadratmetern der ehemaligen Backstube ab Herbst eine Handwerksakademie mit direktem Einblick aus dem Verkaufsraum entstehen. Dies ermöglicht Kunden Einblicke in die handwerkliche Erzeugung. In erster Linie sollen hier Workshops und Weiterbildungsmaßnahmen für Fachkräfte und Auszubildende angeboten werden. Darüber hinaus kann die Akademie für hausinterne Produktentwicklungen genutzt werden. «Viele Fertigkeiten gehen heute leider bei vollautomatisierter Fließbandproduktion verloren. Unser Wunsch ist es, gerade dem Nachwuchs wieder ein Gespür für ihr Handwerk und hochwertige Lebensmittelproduktion zu geben.» Generell werden die Produkte von Tillmann seit 1989 handwerklich zentral in Neukölln hergestellt. Von dort aus werden auch der Bio-Großhandel und Bioläden beliefert.

Das neue Café Tillmann besitzt im Innenbereich gut 60 Plätze, hinzu kommen 30 im Außenbereich. Es werden Torten, Feingebäck, Blechkuchen sowie auch Brot und Brötchen angeboten. Als Besonderheit wird es auch Bio-Konditoreneis aus eigener Herstellung geben. Gut 90 Produkte umfasst das Sortiment insgesamt, dies ist saisonal wechselnd. Auch wird am neuen Standort frisch gekocht, dazu gibt es vorwiegend regionale Speisen aus 100 Prozent ökologischer Landwirtschaft als Mittagstisch. Neben beliebten Klassikern wie Linsensuppe und Hackbraten sind auch vegane und vegetarische Alternativen wie Quinoa-Bratling, Gemüsecurry und Flammkuchen mit mediterranem Gemüse im wechselnden Angebot.

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Bio-Tiefkühltorten laufen bundesweit gut

Die 2017 neu eingeführten Tiefkühltorten haben sich als Erfolgsprodukt erwiesen. Heute stellen sie zehn Prozent vom Umsatz dar, dies mit steigender Tendenz. Dabei wird jede einzelne Torte handwerklich in Neukölln gefertigt. Vertrieben werden die süßen Leckereien auch über einen bundesweit tätigen Biogroßhändler, der etwa 280 Biomärkte beliefert. Zudem werden bis zu 350 Biofachhändler in Berlin und Brandenburg direkt oder über Logistikpartner beliefert. Für die Direktbelieferung wurde eigens eine effiziente Kühl- und Tiefkühllogistik mit sechs Lieferfahrzeugen aufgebaut. Beliebt sind Klassiker wie «Schwarzwälder Kirsch», «Schoko-Sahne», «Nuss- Sahne» und «Erdbeer-Joghurt». Ab Mai sind diese auch in neuem Verpackungsdesign erhältlich, dabei handelt es sich um sortenrein recyclebare Pappe.

Frisches Konditoreneis: Neu für den Biohandel

Seit 2021 verkauft Tillmann auch frisches, handgefertigtes Bio-Konditoreneis in eigenen Filialen als Kugeleis aus der Kühltheke heraus. Ab Mai werden diese Produkte nun auch in einem 500-Milliliter-Becher an den regionalen Biohandel vertrieben. Sie sind über den Bio-Großhändler Terra Naturkost erhältlich sowie in den Bio Company-Filialen und bei Alnatura in Berlin und Brandenburg. «Wir wollen unseren Biokunden damit eine regional erzeugte, frische Eisqualität bieten. Die Milch für unsere Milchspeiseeis- Sorten stammt dabei von Demeter-Betrieben aus der Region», sagt Vertriebsleiter Norman Schmidt. Die ersten drei Sorten sind Haselnuss Eiscreme, Schoko Sorbet und Mango Sorbet. «Der Plan ist, weitere Eissorten zu kreieren, die zum Beispiel an bekannte Tillmann-Torten erinnern», ergänzt Schmidt.

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Über die Bio Konditorei Tillmann

Gegründet 1989 als Handwerks- und Ausbildungsbetrieb startete Bernd Tillmann seine Vollkornkonditorei mit Torten, Kuchen und Feingebäck in Berlin-Neukölln. Schon zu Beginn wurden die Produkte überwiegend hergestellt aus ökologischen Rohstoffen und aus Vollkornprodukten, vorrangig aus der Region. 2015 zog sich Bernd Tillmann aus dem Unternehmen zurück und überließ sein Lebenswerk jüngeren Machern. Mit den Bäckermeistern und Betriebswirten Jan Kasperski und Dirk Biesenbach steuern seitdem zwei Jungunternehmer erfolgreich das Traditionsunternehmen in eine innovative Zukunft. Neben der Produktion für Wiederverkäufer führt die Bio Konditorei derzeit drei eigene Cafés in Berlin. Die beliebten Köstlichkeiten entstehen in handwerklichem Konditorei- und Bäckerei-Knowhow in Neukölln. Stetig kommen neue Innovationen hinzu. «Tradition fürs Morgen», so verstehen die Tillmänner ihr Geschäft und das leben sie auch. Die Bio Konditorei Tillmann steht für 100 Prozent Bio- Qualität, Regionalität sowie einen hohen Qualitätsanspruch bei den Produkten. Das Unternehmen beschäftigt heute gut 80 Mitarbeiter, davon zehn Auszubildende im Bereich Konditorei, Verwaltung und Verkauf. Es ist bekannt für seine engagierte Jugend- und Ausbildungsarbeit. Handwerkskunst gepaart mit neuen Ideen wird hier intensiv vermittelt. Teamgeist, Menschlichkeit und persönliches Wachstum sind gelebte Werte. Gemeinsam will man für eine ökologisch und sozial gerechtere Welt eintreten und das Unternehmen voranbringen. Die Bio Konditorei Tillmann erzielte 2020 einen Umsatz von 6,2 Millionen Euro (Fotos: Bio Konditorei Tillmann).

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