Sonntag, 13. Oktober 2024

bevh: E-Commerce-Umsätze mit Lebensmitteln im Q1-2024 stabil

Berlin. (bevh) Der deutsche Onlinehandel ist verhalten optimistisch ins neue Jahr gestartet. Zwar schlägt für den gesamten Warenumsatz zum Ende des ersten Quartals noch ein moderates Minus von 2,6 Prozent auf 18.9 Milliarden Euro zu Buche (Q1/2023: 19.4 Milliarden Euro, inkl. Mehrwertsteuer, nicht preisbereinigt). Besonders der wichtige Modehandel und der Handel mit Elektronik- und Unterhaltungsartikeln konnten ihre Verluste aber deutlich eingrenzen und einzelne Branchen sogar wieder leicht zugewinnen. Abermals deutlich aufholen konnten digitale Dienstleistungen (14,59 Prozent auf 2.725 Milliarden Euro), unter die zum Beispiel Reisebuchungen, Event-Tickets, Partner-Börsen oder (In-)App-Käufe fallen, berichtet der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) in Berlin.

«Die Durststrecke im Handel hält zwar an, die Sparbereitschaft der Konsumentinnen und Konsumenten ist aber langsam ausgereizt. Auch wenn es noch zu früh ist, von einer Rückkehr zum Wachstum zu sprechen, befinden wir uns in einem wichtigen Übergangsjahr für den Onlinehandel aus der Konsumkrise», erklärt der stellvertretende bevh-Hauptgeschäftsführer Martin-Groß-Albenhausen.

Der Hauch einer Trendwende ist zu erkennen

Nach deutlich zweistelligen Minusraten im Vorjahr sendet der Modehandel (Cluster «Bekleidung») ein erfreuliches Signal. Der Umsatz mit Schuhen konnte um 1,1 Prozent zulegen und das Minus von 1,2 Prozent im Segment Bekleidung teils wieder ausgleichen. Stabiler zeigt sich auch der Online-Lebensmittelhandel (+1,6 Prozent), allerdings sticht er als einziger unter den Warensegmenten des täglichen Bedarfs heraus (siehe Drogerie: -7,3 Prozent, Tierbedarf: -2,5 Prozent). Weiter verschlechtert haben sich die Online-Umsätze vor allem mit Schmuck und Uhren (-9,0 Prozent), sowie Haus- und Heimtextilien (-8,1 Prozent) und Büchern, E-Books und Hörbüchern (-6,7 Prozent).

Umsatzentwicklung im E-Commerce mit Waren nach Warengruppen

(alle Angaben in Millionen Euro, inklusive Umsatzsteuer)

Gesamtumsätze Q1/2023 Q1/2024 Veränderung
Bereich Bekleidung 4.178 4.146 -0,8%
Bereich Unterhaltung 6.093 5.851 -4,0%
Bereich Freizeit 2.010 2.054 2,2%
Bereich Einrichtung 3.647 3.490 -4,3%
Bereich täglicher Bedarf 2.356 2.291 -2,8%
.
Bekleidung 3.327 3.286 -1,2%
Haus- und Heimtextilien 489 449 -8,1%
Schuhe 851 860 1,1%
Bücher / Ebooks / Hörbücher 866 808 -6,7%
Bild- und Tonträger/Video und Musik Downloads 859 852 -0,8%
Elektronikartikel und Telekommunikation 2.713 2.593 -4,4%
Computer/Zubehör/Spiele/Software 1.655 1.598 -3,5%
Hobby und Freizeitartikel 748 747 -0,2%
DIY und Blumen 609 652 7,1%
Möbel, Lampen und Dekoration 1.418 1.375 -3,0%
Haushaltswaren und -geräte 1.740 1.665 -4,3%
Drogerie 906 840 -7,3%
Lebensmittel 898 913 1,6%
Schmuck und Uhren 243 221 -9,0%
Auto und Motorrad/Zubehör 291 299 2,6%
Spielwaren 362 356 -1,6%
Bürobedarf 224 211 -5,9%
Medikamente 387 389 0,4%
Tierbedarf 552 538 -2,5%
Sonstiges 245 231 -5,6%
.
Waren im interaktiven Handel (E-Commerce + Bestellungen, Fax, oder schriftlich) 19.715 19.206 -2,6%
Onlineanteil in Prozent 98,3% 98,3%
Waren im E-Commerce 19.383 18.883 -13,9%
.
Waren und Dienstleistungen im interaktiven Handel (E-Commerce + Bestellungen, Fax, oder schriftlich und digitale Dienstleistungen) 22.093 21.931 0,73%
Digitale Dienstleistungen 2.378 2.725 14,6%

Umsatzentwicklung mit Waren nach Versendern

(alle Angaben in Millionen Euro, inklusive Umsatzsteuer)

­­­­Gesamtumsätze Q1/2023 Q1/2024 Veränderung
MCV 2.533 2.415 -4,7%
Online-Handel (IPP, APV, SHC) 5.903 5.514 -6,6%
OMP 10.208 10.248 0,4%
HEV 591 553 -6,5%
TVS 109 102 -6,2%
Sonstige 39 51 31,9%

Legende Versendertypen: MCV = Multichannel-Versender – IPP = Internet-Pure-Player – APV = Apothekenversender – SHC = Shoppingclub – OMP = Online-Markplätze – HEV = Herstellerversender – TVS = Teleshopping.