München. (bag) Die BayWa AG baut ihr Engagement im Bereich Alternative Proteine weiter aus: Im Zuge eines First Closings im Rahmen einer Finanzierungsrunde investiert das Unternehmen über seine 100-prozentige Tochter BayWa Venture GmbH gemeinsam mit dem Berliner Impact Fund Green Generation Management GmbH, dem Family Office Corecam Capital Partners (Pte Ltd) sowie der RWZ Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG über fünf Millionen Euro in die Neggst Foods GmbH. Das Start-up hat eine vegane Ei-Alternative entwickelt, die wie ein Hühnerei aussieht und verwendet werden kann. Für ein Second Closing ist Neggst Foods GmbH mit weiteren vielversprechenden Investoren in Gesprächen.
«Mit unserem Engagement tragen wir zum weiteren Wachstum der Neggst Foods GmbH bei. Gleichzeitig sind wir Partner bei der pflanzlichen Rohwarenbeschaffung aus regionalem Anbau», sagt Marcus Pöllinger, BayWa Vorstandsmitglied und unter anderem für das deutsche Agrargeschäft verantwortlich. «Der Bedarf an pflanzlichen Alternativen zu herkömmlichen Proteinquellen wird in den kommenden Jahren steigen. Für Landwirte ergeben sich daraus neue attraktive Absatzwege für pflanzliche Agrarrohstoffe.» Zusätzlich zur Tierhaltung, die auch in Zukunft eine tragende Säule im deutschen Agrargeschäft sein wird, investiere die BayWa deshalb verstärkt in den noch jungen Markt für alternative Proteine.
Christoph Kempkes, Vorstandsvorsitzender der RWZ, teilt diese Einschätzung: «An der Nutzung innovativer Proteinquellen wird auch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten in der langen Frist kein Weg vorbeiführen. Die Neggst beurteilen wir diesbezüglich als sehr vielversprechend.»
Janna Ensthaler, Gründerin des Hauptinvestors Green Generation Fund, ergänzt: «In Zeiten makroökonomischer Veränderungen und Unsicherheiten in der Lieferkette freuen wir uns, die BayWa und RWZ als langfristige Partner an Bord begrüßen zu dürfen – auch, um tragfähige strategische Ressourcen für Neggst zu sichern.» Der Green Generation Fund ist einer der größten europäischen Frühphasenfonds für Lebensmitteltechnologie und grüne Technologie.
Die Neggst Foods GmbH wurde 2021 gegründet, unter anderem von ehemaligen Mitarbeitern der Fraunhofer Gesellschaft. Die unter der Marke Neggst entwickelte Ei-Alternative wird bereits im Werk von Zentis, einem der größten europäischen Produzenten für Frucht, Nuss und Cerealien Ingredients, in Aachen produziert. Der Markteintritt ist für das vierte Quartal dieses Jahres geplant. Vom Eigelb bis zur Schale gleicht die vegane Ei-Alternative einem Hühnerei, besteht aber aus rein pflanzlichen Inhaltsstoffen, unter anderem aus Erbsen. «Eier waren 2021 in den USA die am schnellsten wachsende pflanzenbasierte alternative Kategorie: Der Umsatz nahm um 42 Prozent zu, während der konventionelle Eierverkauf um vier Prozent zurückging», sagt Kristal Robles-Golan, Head of New Protein Solutions, des neuen Geschäftsbereichs der BayWa AG. «Der Markt von pflanzlichen Alternativen in Europa ist noch jung, wächst aber stark. Hierzu funktionale, nachhaltige und geschmackvolle Lösungen anzubieten, ist eine der Kern-Herausforderungen.»
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