Freitag, 19. April 2024
20161109-DEICHMANN

Bäckerei Staib: erhält Sonderpreis für Integration

Düsseldorf. (df) Die Bäckerei-Konditorei Staib aus Ulm erhielt in dieser Woche den Sonderpreis des Deichmann-Förderpreises für Integration. Die Geschwister Regina Schlecker-Landmann und Marcus Staib integrieren erfolgreich neun geflüchtete Menschen in ihr Unternehmen. Für dieses Engagement überreichte Heinrich Deichmann, Initiator des Förderpreises, den beiden Inhabern ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro.

Die Bäckerei-Konditorei Staib GmbH + Co. KG wurde bereits 1934 gegründet und beschäftigt heute 400 Mitarbeitende. Den Bäckerei-Chefs ist daran gelegen, geflüchtete Menschen in ihr Unternehmen zu integrieren. Deshalb beschäftigen sie neun junge Migranten, von denen fünf jünger als 25 Jahre alt sind. Unterstützung bei der Integration erhält die Bäckerei Staib durch die Handwerkskammer Ulm. Im Rahmen eines Tandem-Modells werden den neuen Lehrlingen deutsche Auszubildende zur Seite gestellt, damit sie sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule einen helfenden Ansprechpartner haben. Mindestens einmal wöchentlich findet in der Berufsschule Sprachunterricht statt, zudem wurde ein spezielles Handbuch für die ausländischen Auszubildenden verfasst, in welchem alle Arbeitsabläufe in Schrift und Bild dargestellt sind. Intern wird ebenfalls mindestens einmal wöchentlich ein zusätzlicher Berufsschulunterricht angeboten, um zu gewährleisten, dass die Auszubildenden in der Berufsschule problemlos dem Unterricht folgen können und den Lernanschluss nicht verlieren. «Ein Ansatz, der ganz im Sinne des Förderpreises ist und die Jury daher überzeugt hat», begründet Heinrich Deichmann die Entscheidung, die Integrationsarbeit der Bäckerei-Konditorei Staib zu würdigen.

In diesem Jahr wird der Deichmann-Förderpreis bereits zum zwölften Mal verliehen. Ziel des Preises ist es, Projekte, die sich in herausragender Weise für Integration engagieren, ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken. Laut Berufsbildungsbericht 2016 bleiben immer mehr Lehrstellen unbesetzt. Einer der Gründe hierfür ist, dass Jugendliche mit schlechtem Schulabschluss für zunehmend anspruchsvollere Berufsbilder und Ausbildungsgänge ungenügend vorbereitet sind. Junge Menschen mit Handicap bedürfen daher der Unterstützung. Sprachdefizite, Behinderungen, psychische Probleme oder die mangelnde Integrationsfähigkeit verhindern oft den Schulabschluss. Dadurch wird vielen Jugendlichen der Zugang zu einer Ausbildungsstelle und somit der Einstieg in den Arbeitsmarkt deutlich erschwert. Sie gelten oft als nicht ausbildungsfähig. Und doch gibt es sie: Unternehmen, Initiativen und Schulen, die sich jenseits von Noten und formalen Abschlüssen besonders engagieren, um diese Hürden zusammen mit den Jugendlichen zu überwinden. Die will der Förderpreis belohnen.

Die Schirmherrin des Deichmann-Förderpreises, der in mehreren Kategorien vergeben wird, ist auch in diesem Jahr die Moderatorin Nazan Eckes. Sie ist in diesem Jahr erstmals als neues Jury-Mitglied bei der Auswahl der Sieger des Förderpreises beteiligt. Für sie stellt Integration ein zentrales Thema in ihrem Leben dar. «Integration in Deutschland ist für mich ein Gefühl, das mir sagt: Hier bin ich zu Hause und hier will ich leben», betont Nazan Eckes (Foto: Deichmann).

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