Schwerin. (lm) Mecklenburg-Vorpommerns Landesminister Dr. Till Backhaus für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt (LM) kritisiert Pläne des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für mehr Weizenanbau. Demnach möchte Cem Özdemir EU-Vorgaben zur Fruchtfolge, die ab 2023 gelten sollen, verschieben. So könnte also Weizen auf Weizen folgen:
«Ich frage mich allmählich, wer Herrn Özdemir berät. Unsere Landwirtschaftsbetriebe brauchen endlich Planungssicherheit für das neue Anbaujahr. Die EU-Regeln sollen den Boden schonen, die Biodiversität fördern und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren und die Erträge stabilisieren.» Das sei genau der richtige Weg, sagt Landesminister Backhaus und fragt: «Wo bleiben da die grünen Positionen?»
Till Backhaus hatte zur Agrarministerkonferenz vorgeschlagen, die geplanten Stilllegungsflächen nicht nur für den Futteranbau freizugeben, sondern sie auch für die Nahrungsmittelproduktion zu nutzen. Und zwar mit einer vielfältigen Fruchtfolge: Getreide, Leguminosen, Ölsaaten. Damit würde man einerseits einen wichtigen Beitrag leisten, um den Hunger in der Welt abzumildern und gleichzeitig Monokulturen vermeiden. Backhaus: «Allein Mecklenburg-Vorpommern könnte mit seinen 22.000 Hektar Stilllegungsflächen rund eine Million Menschen ein Jahr lang ernähren. Angesichts der sich dramatisch zuspitzenden Situation vor allem auf der Südhalbkugel bitte ich Herrn Özdemir nochmal neu nachzudenken. Flächen einerseits nur für Tierfutter zu nutzen und gleichzeitig an anderer Stelle wertvolle Böden weiter auszubeuten ist ein Irrweg» (Foto: pixabay.com).
Weitere Stellungnahmen des Landesministers zur BMEL-Position
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