Freitag, 19. April 2024

Aryzta AG: veröffentlicht strategisches Update

Zürich / CH. (eb) Nach eigenen Angaben am 18. Dezember (vielleicht so um Mitternacht zum 19. Dezember …) freute sich die Aryzta AG im englischsprachigen Original, den Markt über die nächsten Schritte ihres Strategieplans zu informieren. Der Vorstand bedankt sich bei den Aktionären für die überwältigende Unterstützung während der Hauptversammlung am 15. Dezember. Die Aktionäre haben demnach einen starken, einheitlichen neuen Vorstand gewählt, der über fundierte Kenntnisse in den Bereichen Bäckerei, Finanzen, Unternehmensführung und Turnaround verfügt. Der Vorstand freut sich, den neuen strategischen Plan umzusetzen und nachhaltigen Wert für alle Aktionäre und Stakeholder zu schaffen – heißt es in einer Mitteilung des Konzerns, die wir für unsere Leser wie folgt übersetzt haben.

Der Vorstand ist der gemeinsamen Überzeugung, dass Aryzta ein grundlegend solides Unternehmen mit engagierten Mitarbeitenden, gut investierten Vermögenswerten und führenden Marktpositionen ist, das die weltweit erfolgreichsten Einzelhändler, QSR- und Food-Service-Unternehmen beliefert. Der Plan konzentriert sich darauf, das Kerngeschäft und die Kernmärkte so umzugestalten, dass der Konzern «Best-in-Class»-Leistungen im Bäckereisektor, der Lebensmittelqualität sowie der Kundenerlebnisse und -beziehungen erreicht.

Aryzta hat turbulente Jahre hinter sich. Aus dem Feedback aller Stakeholder – Aktionäre, Kunden, Lieferanten, Kreditgeber und Mitarbeitende – geht klar hervor, dass es für alle eine schmerzhafte, unsichere und destruktive Zeit war. Der neu gebildete Vorstand ist entschlossen, dieses Kapitel in der Konzerngeschichte zum Ende zu bringen.

Die letzten drei Monate haben den Wunsch der Aktionäre bestätigt, den Konzern wieder auf Kurs zu bringen. Der zweiteilige Plan ist bereits in der Umsetzung. Erstens laufen die Vorbereitungen für den Verkauf ausgewählter Geschäftsbereiche, um die Verschuldung des Unternehmens zu reduzieren. Zweitens hat der Konzern erste Schritte unternommen, um die Leistung der verbleibenden Geschäftsbereiche so zu verbessern, dass sie zumindest mit den operativen und finanziellen Kennzahlen vergleichbar sind.

Bezüglich der Veräußerung ausgewählter Geschäftsbereiche wurden im November Finanzberater ernannt, um diesen Prozess zu unterstützen. Darüber hinaus hat Aryzta eine hohe Anzahl von Interessensbekundungen für verschiedene andere Teile des Portfolios erhalten.

Der Vorstand bestätigt nun, dass die Strategie darin besteht, sich auf die Märkte in Europa und APAC zu konzentrieren und die Geschäfte in Nord- und Lateinamerika zu verkaufen. Die Gespräche mit Interessenten für diese Geschäftsbereiche schreiten gut voran und der Konzern hat dies bereits seinen wichtigsten Kunden in diesen Regionen mitgeteilt. Der Konzern geht davon aus, dass er ausreichende Erlöse erzielen wird, um die Verschuldung in den nächsten sechs bis neun Monaten deutlich zu reduzieren. Das Unternehmen wird sicherstellen, dass es in Nordamerika und Lateinamerika einen reibungslosen Übergangsplan gibt, um die Interessen von Kunden und Mitarbeitenden, das Serviceniveau sowie die Produktstandards zu sichern. Der konzern wird den Markt zu gegebener Zeit über die Fortschritte informieren.

Was die Pläne zur Verbesserung der operativen Leistung der verbleibenden Geschäfte in Europa und APAC betrifft, sind die Vorbereitungen für die Umsetzung weit fortgeschritten. Bis Ende 2021 erwartet der Konzern eine Reduzierung der zentralen Gemeinkosten um mindestens 25 Prozent, weil Aryzta auf ein multilokales, schlankes und agileres Geschäftsmodell umstellt. Der Prozess zur Beseitigung der zentralen Kosten hat bereits begonnen, da der Konzern die Abläufe vereinfacht und das lokale respektive länderspezifische Management für alle seine Kosten und Gewinnziele verantwortlich macht.

Dies wird auch zu einer Verbesserung der Kundenerfahrung führen, indem die Großbäcker schnellere Entscheidungen treffen, die Vorlaufzeiten für neue Produktinnovationen verkürzen, den Kundenservice stärken und die Qualitätskontrolle verbessern.

Die Ebitda-Marge von Aryzta für das Geschäftsjahr 2019 in Höhe von 9,0 Prozent war die niedrigste in der europäischen Vergleichsgruppe – die beste Leistung lag mit 16,5 Prozent rund 60 Prozent höher (vom Konzern durchgeführte Analyse der europäischen Peers). Aryzta verfügt über Größen- und Fähigkeitsvorteile, die das Mindestziel unterstützen, die Ebitda-Marge auf das Niveau des Medians der Vergleichsgruppe (etwa 12,5 Prozent) zu verbessern, indem die Großbäcker ihr Geschäft vereinfachen und zu einem multilokalen Modell übergehen. Der Konzern geht davon aus, dass er dies innerhalb der nächsten zwei Jahre erreicht.

Aryzta ist in wachsenden Märkten tätig, und viele der europäischen Wettbewerber sind mittelständische Unternehmen in Privatbesitz mit Nachfolgeproblemen. Sobald der Konzern seine Leistung verbessert und die Verschuldung reduziert hat, wird Aryzta das Potenzial haben, aktiv an diesem wahrscheinlichen Marktkonsolidierungsprozess teilzunehmen.

Der Konzern sieht zudem eine Rückkehr zu nachhaltigem organischem Wachstum in den nächsten zwei bis drei Jahren, da das lokal verankerte Geschäftsmodell seine Innovationskraft und die Rate der neu gewonnenen Verträge verbessert. Die bevorstehende Einführung von Covid-19-Impfstoffen verbessert die Aussichten für das Geschäftsjahr 2021 auf eine deutliche Erholung der finanziellen Leistungsfähigkeit im Bereich Foodservice erheblich, die durch die anhaltenden staatlichen Restriktionen in allen Märkten derzeit noch stark beeinträchtigt ist.

Der Vorstand bleibt zuversichtlich, dass die Strategie der einfachen, praktischen und umsichtigen Maßnahmen den Wert für alle Beteiligten steigern wird (Foto: pixabay.com).

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