Köln. (km) Der Wunsch der Konsumenten nach frischen, gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln hat sich in der Corona-Pandemie noch einmal verstärkt – sehr zum Vorteil der Tiefkühlprodukte, die von dieser Entwicklung stark profitieren konnten.
Die Anuga Frozen Food bietet vom 09. bis 13. Oktober erneut die internationale Geschäftsplattform für die globale Tiefkühlwirtschaft und gibt Einblicke in die neuesten Entwicklungen der Branche. Die Anuga 2021 setzt mit dem Leitthema #transform einen Schwerpunkt auf den Wandel in der Ernährung. Ergänzt wird die Anuga erstmals durch die digitale Erweiterung, die Anuga@home, die vom 11. bis 13. Oktober an den Start geht und Aussteller mit ihren Lösungen vorstellt und dabei für neue Vernetzungsmöglichkeiten weltweit sorgen wird. Insgesamt erwarten die Veranstalter gut 4.000 Anbieter aus mehr als 91 Ländern.
Unter den führenden Ausstellern in der Anuga Frozen Food finden sich Agristo, Alfa, Arabatzis, Ardo, Aviko, Boulangerie Neuhauser, erlenbacher, Lutosa, Pfalzgraf, Point of Food, Roncadin, Surgital, Stohos, viciunai und Virto. Rein digital beteiligen sich vor allem Unternehmen aus dem Ausland, aber auch nationale Tiefkühlkostanbieter wie die Frostkrone Food Group sind mit dabei. Insgesamt nehmen laut aktuellen Zwischenstand mehr als 370 Aussteller an der Anuga Frozen teil. Weitere Registrierungen sind in den nächsten Wochen vor allem aus den Länderbeteiligungen zu erwarten. Weitere TK-Anbieter finden sich zudem in den Fachmessen Anuga Meat und Anuga Bread + Bakery. Das Angebotsspektrum reicht von Fisch und Fleisch, Obst und Gemüse, Fertiggerichten, Brot + Backwaren, Eiscreme, Pizza, Kartoffelprodukten bis hin zu Großgebinden für Kunden aus der Gemeinschaftsverpflegung und der Gastronomie. Auch einige Anbieter mit dem Fokus auf pflanzenbasierten respektive alternativen Protein-Produkten, etwa Fischersatz, sind in diesem Jahr auf der Anuga vertreten.
TK-Markt Deutschland 2020/2021
Der Gesamtabsatz von Tiefkühlkost in Deutschland verzeichnete 2020 einen mengenmäßigen Rückgang von -4,5 Prozent auf 3,660 Millionen Tonnen (3,833 Millionen Tonnen in 2019). Der TK-Gesamtumsatz sank um -1,8 Prozent auf 15,081 Milliarden Euro (15,361 Milliarden Euro in 2019) nach Angaben des Deutschen Tiefkühlinstituts (dti). Die gestiegene Nachfrage nach Tiefkühlprodukten und die hohe Akzeptanz bei den Verbrauchern führte zu einer außergewöhnlich guten Performance im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und bei den Heimdiensten, allerdings konnte der starke Einbruch im Außer-Haus-Markt (AHM) nicht aufgefangen werden.
Im LEH und bei den Heimdiensten verzeichnete TK 2020 ein außerordentliches Mengenwachstum von +12,1 Prozent mit einer Absatzmenge von 2,087 Millionen Tonnen (2019: 1,861 Millionen Tonnen), das ist ein absoluter Rekordabsatz für die gesamte Tiefkühlkategorie im Handel. Der Tiefkühlumsatz im LEH/HD stieg um +13,4 Prozent auf 9,40 Milliarden Euro (2019: 8,29 Milliarden Euro) und übertraf damit erstmals die 9 Milliarden Marke deutlich.
Der Außer-Haus-Markt verzeichnete Corona-bedingt einen bisher nie dagewesenen Einbruch: Der «Dauergewinner» der letzten Jahre musste aufgrund der seit März 2020 anhaltenden Lockdown-Phasen in den verschiedenen Segmenten der Außer-Haus-Verpflegung erstmals herbe Einschnitte hinnehmen. Der Absatz ging um -20,3 Prozent auf 1,573 Millionen Tonnen (1,973 Millionen Tonnen in 2019) zurück. Der TK-Umsatz im Außer-Haus-Markt 2020 erreichte einen Wert von 5,68 Milliarden Euro und verringerte sich damit um -19,6 Prozent (7,07 Milliarden Euro in 2019). Hier lagen alle TK-Warengruppen 2020 im zweistelligen Minus-Bereich.
Die erfolgsverwöhnte TK-Branche in Deutschland musste insgesamt einen deutlichen Rückschritt hinnehmen, der einzig und allein durch den anhaltenden Gastronomie-Lockdown während der Corona-Pandemie begründet ist.
Als Folge der Gastronomiekrise sank auch der Pro-Kopf-Verbrauch (PKV) von Tiefkühlkost 2020 um 2,1 Kilogramm auf 44,8 Kilogramm (46,9 Kilo in 2019). Das ist ein in dieser Höhe noch nie da gewesener, dramatischer Rückgang, der von dem Trend der letzten 30 Jahren ungewöhnlich abweicht.
Themen und Trends
Das Koch- und Ernährungsverhalten in Deutschland hat sich während der Corona-Pandemie deutlich verändert. Das zeigt das TK-Trendbarometer, eine repräsentative Verbraucherstudie, die das Marktforschungsinstitut Innofact AG im Auftrag des Deutschen Tiefkühlinstituts (dti) durchgeführt hat.
Die drei wichtigsten Ernährungsaspekte aus Verbrauchersicht sind die Frische der Produkte (92 Prozent), eine gesunde Ernährung (81 Prozent) und natürliche Zutaten (81 Prozent). Während der Corona-Krise haben die gesunde Ernährung und die Frische der Produkte für mindestens ein Viertel der Probanden an Bedeutung gewonnen. Weit weniger wichtig als gedacht, sind die Trends vegetarische (22 Prozent) und vegane Lebensmittel (15 Prozent), die eine deutlich geringere Zustimmungsrate erreichten. Hier sind die Verbraucher:innen «undogmatisch»: Allerdings betont fast die Hälfte (49 Prozent), dass sie den Fleischkonsum reduzieren möchte, beim Zuckerkonsum sind es sogar 58 Prozent.
In der Corona-Pandemie wird häufiger mit frischen Lebensmitteln selbst gekocht, das bestätigten 41 Prozent der Befragten. Fast ein Drittel (31 Prozent) hat häufiger Essen zum Abholen bestellt. Gut ein Viertel (26 Prozent) hat öfter auf Lieferdienste zurückgegriffen. Auch der Umgang mit Tiefkühlprodukten hat sich positiv verändert: Das Selbst kochen mit Tiefkühllebensmitteln hat bei 19 Prozent der Befragten zugenommen. Die Zubereitung von Tiefkühlgerichten hat bei 14 Prozent in der Verbrauchergunst deutlich zugelegt.
Wie die Marktentwicklung seit Jahren belegt, haben Tiefkühlprodukte in Deutschland seit jeher einen sehr hohen, positiven Stellenwert. Aus der heutigen Ernährung sind TK-Produkte gar nicht mehr wegzudenken, sie sind vielmehr ein «Gamechanger» für die gesunde und nachhaltige Ernährung. Praktisch jeder Haushalt (98 Prozent) kauft und nutzt Tiefkühlprodukte – schon in «normalen» Zeiten. Der Anteil der «heavy-user», also der Verbraucher:innen, die TK mindestens ein- oder mehrmals im Monat bis zu mehrmals in der Woche verwenden, hat weiter zugenommen und liegt aktuell bei 78 Prozent. Die beliebtesten Warengruppen sind Gemüse/Kräuter (77 Prozent), Fisch (69 Prozent), Kartoffelprodukte (65 Prozent), Pizza (60 Prozent) und Brötchen (48 Prozent).
TK international
Laut Global Opportunity Analysis and Industry Forecast hat der globale Markt für Tiefkühlkost im Jahr 2019 291,8 Milliarden USD eingenommen und wird bis 2027 schätzungsweise 404,8 Milliarden USD erreichen, wobei von 2020 bis 2027 eine jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 4,2 Prozent zu verzeichnen ist. Der europäische Tiefkühlkostmarkt wird dabei bis 2027 voraussichtlich 124,1 Milliarden US-Dollar erreichen.
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