Wiesbaden. (destatis) Die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland bauen für das Erntejahr 2022 auf 2,89 Millionen Hektar Winterweizen an. Diese Fläche entspricht etwa dem Vorjahresniveau (+0,6 Prozent gegenüber 2021). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach ersten Schätzungen weiter mitteilt, bestellten die Betriebe für Wintergerste eine Anbaufläche von 1,22 Millionen Hektar (-1,4 Prozent), für Roggen und Wintermenggetreide (Getreidemischungen) 596’800 Hektar (-5,3 Prozent) und für die Weizen-Roggen-Kreuzung Triticale 327’500 Hektar (-0,2 Prozent). Da es sich bei diesen Sorten um Wintergetreide handelt, das bereits im Herbst 2021 ausgesät wurde, wirkten sich die Folgen des Kriegs in der Ukraine noch nicht auf die Anbauplanung aus. Die Flächen für im Frühjahr 2022 ausgesätes Sommergetreide sind teils stark gestiegen.
Anbau von Sommerweizen steigt um 74 Prozent, Sommergerste 20 Prozent
Sommergetreide wird in Deutschland im Vergleich zum Wintergetreide nur in geringem Umfang angebaut. Für die Erntesaison 2022 beträgt die Anbaufläche von Sommerweizen voraussichtlich 53’100 Hektar, das entspricht knapp 2 Prozent der Anbaufläche von Winterweizen. Allerdings wird die Sommerweizen-Anbaufläche gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um knapp drei Viertel (+73,5 Prozent) steigen. Die voraussichtliche Anbaufläche von Sommergerste wird mit 358’500 Hektar voraussichtlich um ein Fünftel (+20,3 Prozent) wachsen. Die Anbaufläche von Sommergerste entspricht knapp 30 Prozent der Fläche, auf der Wintergerste angebaut wird. Mögliche Einflussfaktoren für die Vergrößerung der Anbauflächen sind die aktuellen Preissteigerungen für Getreide, die auch mit dem Krieg in der Ukraine zusammenhängen. Allerdings zeigt die langjährige Entwicklung, dass Anbauverschiebungen in diesem Umfang regelmäßig auftreten, unter anderem witterungsbedingt – etwa dann, wenn übermäßige Nässe die Aussaat im Herbst erschwert, bereits ausgesäte Flächen von Unwettern heimgesucht oder durch sehr starken Frost geschädigt werden.
Anbauflächen für andere Sommergetreidesorten nur geringfügig verändert
Anders als beim Sommerweizen und der Sommergerste sind die Anbauflächen für weitere Sommergetreidesorten nicht oder nur wenig gewachsen: Demnach wird Hafer im Erntejahr 2022 voraussichtlich auf einer Fläche von 168’400 Hektar angebaut (-4,9 Prozent zum Vorjahr), Körnermais auf einer Fläche von 441’200 Hektar (+2,4 Prozent).
Anbaufläche für Ackerbohnen steigt um gut 16 Prozent
Neben den Anbauflächen für ausgewählte Getreidesorten zur Körnergewinnung wurden die Anbauflächen von Silomais, Winterraps sowie ausgewählten Hülsen- und Hackfrüchten geschätzt. Silomais, der als Sommerfrucht erst im Frühjahr ausgesät wird, wächst 2022 voraussichtlich auf 2,03 Millionen Hektar Ackerland (-8,3 Prozent). Für Winterraps wird eine Fläche von 1,08 Millionen Hektar genutzt (+7,9 Prozent). Bei den Hackfrüchten wird für die Zuckerrüben eine Anbaufläche von 398’300 Hektar (+2,0 Prozent) geschätzt, für Kartoffeln eine Anbaufläche von 258’700 Hektar (+0,2 Prozent). Hülsenfrüchte legen im Anbau zu, nehmen aber weiterhin nur einen vergleichsweise kleinen Teil der Ackerflächen ein. Die Anbaufläche von Erbsen zur Körnergewinnung ist im Vergleich zum Vorjahr um 6,9 Prozent auf 104’500 Hektar gestiegen. Die Anbaufläche von Ackerbohnen ist im Vergleich zum Vorjahr um 16,6 Prozent auf 67’000 Hektar ebenfalls gestiegen.
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