Samstag, 5. Oktober 2024

Adieu Tristesse: Rote-Bete-Glasnudel-Bowl mit Omelette

Berlin. (ufop / eb) Während die meisten Franzosen «Bonjour Tristesse» mit einem Roman von Françoise Sagan aus dem Jahr 1954 verbinden, kommt vielen Deutschen eine Architekturkritik aus Westberlin in den Sinn. Sozialer Wohnungsbau von 1982/1983, der zu DDR-Zeiten kaum 100 Meter von der deutsch-deutschen Mauer entfernt lag. 1984 verpassten Unbekannte ihm gut sichtbar das Graffito, das den Sozialbau über Kreuzberg hinaus bekannt machen sollte. Wobei die Unbekannten offen ließen, ob sie tatsächlich den Wohnungsbau meinten oder nur die Umgebung. Eher zufällig spiegelte der Komplex nämlich die tristen Lebensumstände des Umfelds wider – und hätte sie verstärkt, wäre das «bewusst schmucklose» Wohnhaus nicht eines der wenigen gewesen mit Zentralheizung, Badezimmern und ordentlichen Fenstern. Zur Wahrheit von 1984 gehört nämlich auch, dass in Westberlin vor dem Mauerfall Wohnraum nicht nur knapp war, sondern in vielen Fällen feucht und zugig und ohne Bad. Alte Kachelöfen mussten mit Braunkohle geheizt werden, dass es im Winter nur so staubte und stank. Unter diesen Umständen ist «Tristesse» relativ und froh war, wer eine Wohnung nach westdeutschem Standard organisieren konnte. Nach dem Mauerfall zog es dann viele Familien ins Umland, so dass sich der Wohnungsmarkt entspannte – bevor er nach und nach erneut anzog und die Menschen heute wieder verbissen an dem Wohnraum festhalten (müssen), den sie einmal haben erobern können.

Also wieder alles auf Anfang, oder? Das wiederum liegt im Auge des Betrachters und ist, wie so vieles im Leben, relativ. Ziemlich eindeutig ist hingegen das Ausmaß, mit dem wir hier vom Thema abgekommen sind – beim Brückenschlag zur «Rote-Bete-Glasnudel-Bowl mit Omelette» aus der Ideenküche der ufop Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen, die fröhlich bunt den Frühling preist. Adieu Tristesse. Bonjour Printemps. Genießen Sie die Sonne und die Bowl natürlich (Foto: ufop).

20200410-UFOP-GLASNUDEL-BOWL.