Samstag, 20. April 2024

WB-47-2010

WEBBAECKER AKTUELL FÜR DIE 47. KW 2010 (20.11. bis 26.11.)
Download: https://www.webbaecker.de/10archivphp/wb4710.php

In der Zusammenfassung für diese Woche lesen Sie:

MARKT + UNTERNEHMEN:
01. Bäckerei Peter Ellger: meldet Insolvenz an
02. Jowa AG: konzentriert Teigwarenproduktion auf Buchs
03. Polen: Herkömmliche Brotsorten seltener gefragt
04. Sinnack Droßdorf: Hochmoderne Computertechnik führt Regie
05. Herrmann von der Alb: Nichts Genaues weiß man nicht

TERMINE:
06. FEI: schreibt Trophelia Deutschland 2011 aus
07. SG: über «Die Süßwarenwelt im Wandel der Zeit»
08. Internationale Grüne Woche: immer einen Besuch wert

MANAGEMENT + BETRIEB:
09. IAB: Kleine Betriebe stellten in der Krise am meisten ein
10. Komfortabel: der Export von Stammdaten mit Marvin

ERNÄHRUNG + VERBRAUCHER:
11. BVG bestätigt GenTG: Bauern haften für ihre Pollen
12. BÖLW: «Vor dem BVG siegt die Vernunft»
13. BLL: Unterrichtseinheit «Nährwertinformation verstehen»

PERSONEN + EHRUNGEN:
14. De Maekelboerger: Geschäftsführer zieht sich zurück
15. IQBack: Wissenschaftlicher Beirat erörtert Fragen

BOOKMARKS + BOOKS:
16. SBKV: Schweizermeisterschaft 2010 mit vielen Hinguckern
17. Global Industry: Weston Foods more than doubles Q3 profit

REZEPTE + IDEEN:
18. GMF: Herzhaftes zur «süßen Jahreszeit»


MARKT + UNTERNEHMEN


Bäckerei Peter Ellger: meldet Insolvenz an

Ihlow. (ag) Die Bäckerei Peter Ellger GmbH in Ostfriesland hat vor dem Amtsgericht Aurich Insolvenz angemeldet (AZ 9 IN 255/10). Über das Vermögen des Unternehmens, vertreten durch Geschäftsführer Peter Ellger in Ihlow, hat das Amtsgericht vor wenigen Tagen die vorläufige Verwaltung angeordnet. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Axel Gerbers aus Bremen. Die rund 90 Mitarbeitenden des Unternehmens, das zwölf Filialen in Aurich, Emden, Ihlow, Leer, Moordorf und Wittmund sowie eine mobile Filiale betreibt, wurden im Rahmen einer Betriebsversammlung über den Sachstand informiert. Da die Bäckerei Löhne und Gehälter für Oktober nicht mehr zahlen konnte, setzt RA Gerbers zunächst alles daran, dass das Insolvenzgeld fließt. Darüber hinaus gibt es im Moment nicht viel zu sagen – außer, dass dies nicht die erste Insolvenz in der Familie Ellger ist. Ende 2003 war für die «Manfred Ellger – Bäckerei Konditorei KG» ein Insolvenzverfahren beantragt worden (siehe WebBaecker 04/2004). Persönlich haftender Gesellschafter war damals Senior Manfred Ellger. Junior Peter Ellger war an dieser KG als Kommanditist beteiligt. Geschäftsführungsbefugnisse hatte er – schon durch die Stellung des Kommanditisten (§ 161 HGB ) – allerdings nicht, wie dies in einer regionalen Zeitung versehentlich verbreitet wurde (und für Verwirrung sorgte). Anfang 2004 wurde dann die «Bäckerei Peter Ellger GmbH» als so genannte Auffanggesellschaft gegründet. Hier ist Peter Ellger geschäftsführender Gesellschafter. Gemeinsam mir RA Gerbers setzt er nun alles daran, sein Unternehmen zu stabilisieren.

Jowa AG: konzentriert Teigwarenproduktion auf Buchs

Volketswil / CH. (25.11. / mgb) Die eidgenössische Jowa AG, ein Unternehmen des Migros Genossenschafts-Bunds (MGB), konzentriert ab 2012 ihre Teigwarenproduktion auf Buchs im Kanton Aargau (AG) und nutzt damit verstärkt die strategische Nähe zum Migros Verteilzentrum Suhr (AG). Zudem stelle Jowa mit der Entscheidung eine langfristige Konkurrenzfähigkeit sicher, heißt es aus Volketswil. Die 23 Mitarbeitenden vom Standort Huttwil im Kanton Bern sollen, soweit möglich, in Buchs Beschäftigung finden – andernfalls greife ein gut ausgebauter Sozialplan. Mit der Konzentration auf den Standort Buchs, der direkt neben dem nationalen Migros Verteilzentrum liegt, reduziert die Migros-Tochter Straßentransporte im Umfang von 50’000 Kilometern pro Jahr und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Senkung des CO2-Ausstoßes. Gleichzeitig wird der Standort Buchs ausgebaut, so dass Jowa dort zwölf neue Arbeitsplätze bieten kann. Die Umnutzung respektive Verwertung der Huttwiler Liegenschaft erfolgt den Angaben nach in 2011/2012.

Polen: Herkömmliche Brotsorten seltener gefragt

Warschau / PL. (22.11. / gtai) Die Ausgaben der Polen für Brot und Gebäck sollen künftig steigen. Der Marktforscher Euromonitor International führt diese Entwicklung auf eine verstärkte Nachfrage nach süßen Broterzeugnissen etwa auf Basis von Hefe zurück. Der Verbrauch von traditionellen Brotwaren geht jedoch zurück: Auf dem Frühstückstisch werden sie von Müsli und Getreideflocken verdrängt, ansonsten erhalten sie Konkurrenz durch kalorienarme und länger haltbare Trockenbrote wie Knäckebrot. Viele kleine Bäckereien werden schließen müssen – fasst Germany Trade + Invest zusammen. Gestiegene Preise sind dem Absatz von herkömmlichen Brotsorten nicht förderlich. Im Verlauf der ersten neun Monate 2010 verteuerten sich diese um etwa zehn Prozent. So rechnet der Vorsitzende des Instituts Polnische Backwaren, Instytut Polskie Pieczywo (IPP), Grzegorz Nowakowski, 2010 mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von nur noch 57 Kilogramm. Damit würde sich der stetige Rückgang der Vorjahre fortsetzen; 2009 lag der Verbrauch noch bei 59 Kilo und 2006 bei 67 Kilo. In 2000 betrug er noch etwa 80 Kilo. Bis Jahresende 2010 sollen die Brotpreise allerdings stabil bleiben, zumal keine weitere Verteuerung des Mehls erwartet wird. Dennoch befürchtet Nowakowski auch künftig ein Anhalten des rückläufigen Trends. Es fehlt an Werbemaßnahmen der vielen kleinen Backbetriebe, die sich aktuell nur gegenseitig unterbieten. Darunter leidet die Qualität. Von den rund 10.000 Bäckern könnten 2010 etwa 300 Bankrott gehen. An ihre Stelle könnten laut Nowakowski 200 neue Betriebe treten.

Sinnack Droßdorf: Hochmoderne Computertechnik führt Regie

Bocholt. (20.11. / div) Seit 1994 produziert die Sinnack Backspezialitäten GmbH + Co. KG in der Gemeinde Gutenborn. Das Werk Droßdorf wächst und gedeiht und empfahl sich der burgenländischen Nachbarschaft in den letzten Jahren durch mehrere stattliche Investitionen (siehe WebBaecker 48/2009). Auch die Zahl der Mitarbeitenden wuchs Zug um Zug auf aktuell 100 Beschäftigte. Die Regionalpresse Sachsen-Anhalts berichtet gerne und die aktuelle Reportage «Vorgebackene Brötchen fahren Paternoster» würdigt die rund 15 Millionen Euro, die Sinnack unlängst in den Standort investiert hat. Vom Beginn einer neuen Zeitrechnung ist da die Rede: «Rund 150 Tonnen Brötchen und Baguette entstehen auf zwei Backstraßen. Hochmoderne Computertechnik führt Regie. 60 Tonnen Mehl beinhaltet das Silbern glänzende Silo, mehrere Lastzüge sorgen täglich für Nachschub». Die benachbarte Spedition hält mit Sinnack Schritt und erweiterte den Betrieb ebenfalls. «Wir beliefern 20 europäische Länder mit unseren Weizenbrötchen, das fängt von Skandinavien an und reicht bis Griechenland», sagt Hartmut Wießner, neben Julius Peter Sinnack Geschäftsführer aus dem Bocholter Stammwerk, gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung. Wießner betont, dass das Unternehmen europaweit in diesem Segment den größten Marktanteil bediene. Die gut geschriebene, lesenswerte Reportage finden Interessenten übrigens hier.

Herrmann von der Alb: Nichts Genaues weiß man nicht

Dettingen. (20.11. / div) Die Herrmann Gruppe aus dem Landkreis Reutlingen hatte in der 45. Kalenderwoche vor dem Amtsgericht Tübingen Insolvenz angemeldet (siehe WebBaecker 45/2010). Als vorläufiger Insolvenzverwalter – sowohl für die Großbäckerei Richard Herrmann GmbH als auch die Herrmann von der Alb Brotvertrieb GmbH – setzt sich Rechtsanwalt Gerhard Walter ein. Wie so oft in Fällen der Insolvenz, ist auch hier viel Psychologie im Spiel und verbreiten die Akteure entsprechenden Optimismus. So gilt allein schon die Nachricht «Löhne und Gehälter bis zum Jahresende gesichert» als Meilenstein – auch wenn sie wahrscheinlich nichts anderes bedeutet, als dass das Insolvenzgeld fließt. Das wird maximal für drei Monate gezahlt. Genau die könnten zum Jahreswechsel 2010/2011 vorbei sein – sollten die Zahlungen rückwirkend zum 01. Oktober in Gang gekommen sein (wovon auszugehen ist). Es ist sympathisch zu lesen, wie sich die Lokalpresse für die Herrmann Gruppe ins Zeug legt. Andererseits verspricht RA Walter nicht mehr, als er halten kann: Zwar habe er geordnete Produktions- und Betriebsstrukturen vorgefunden, doch «um Genaues sagen zu können, ist es noch zu früh». Dank des aufgeregten Raschelns im Blätterwald wissen wir nun zumindest, dass die Herrmann von der Alb Brotvertrieb GmbH nicht gut 80 Filialen bewirtschaftet, sondern wohl eher 70 Geschäfte (im Eigen- und Franchisebetrieb) mit etwa 200 Beschäftigten. Die gesamte Gruppe zählt rund 400 Mitarbeitende.


TERMINE + EVENTS


FEI: schreibt Trophelia Deutschland 2011 aus

Bonn. (25.11. / fei) Zum zweiten Mal schreibt der Forschungskreis der Ernährungsindustrie (FEI) den Ideenwettbewerb Trophelia Deutschland aus, die nationale Vorauswahl zum Trophelia Europe. Der Wettbewerb richtet sich an Studenten der Lebensmittelwissenschaften in Deutschland, die gemeinsam im Team eine Idee für ein innovatives Lebensmittelprodukt entwickeln. Interessierte Teams melden sich bis zum 10. Dezember beim FEI per E-Mail, Telefax oder Briefpost an. Weitere Details inklusive Teilnahmebedingungen und Anmeldeformulare gibt es hier.

SG: über «Die Süßwarenwelt im Wandel der Zeit»

München. (25.11. / sg) Mit rund 550 Teilnehmern aus elf Ländern konnte der 11. Internationale Süßwarenkongress, der vom internationalen Süßwarenhandelsverband Sweets Global Network (SG) in Berlin veranstaltet wurde, nach eigenen Angaben einen neuen Rekord aufstellen. Damit ist der Kongress das weltgrößte Tagungsforum der Süßwarenwirtschaft, heißt es aus München. Unter dem Motto «Die Süßwarenwirtschaft im Wandel der Zeit» ging es vor allem um die globalen Probleme und Perspektiven der Branche, die mit einer Reihe von hochkarätigen Fachvorträgen beleuchtet wurden. Zentrale Themen waren die demographische Entwicklung, Süßwaren und Mittelstand sowie Nachhaltigkeit und Rohstoffe. Im Rahmen der Veranstaltung verlieh der Verband erstmals einen «Süßen Stern» für die besten Süßwarenabteilungen des Jahres.

Internationale Grüne Woche: immer einen Besuch wert

Image Berlin. (25.11. / mb) Für die Fachwelt ist sie der bedeutendste agrarpolitische Branchentreff, für das Publikum eine einzigartige Erlebniswelt. Wie auch immer man die Internationale Grüne Woche Berlin (IGW) sehen mag: Sie ist nicht nur ein Evergreen, sondern stets auch hochaktuell in den Signalen, die von ihr ausgehen. Vom 21. bis 30. Januar findet die weltgrößte Verbraucherschau für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau zum 76. Mal in ihrer nunmehr 85-jährigen Geschichte statt. Als Partnerland stellt die Grüne Woche 2011 Polen als ein Land mit großer Agrar- und Tourismustradition vor. Unser Nachbarland ist seit 1986 Stammgast auf der Grünen Woche und blickt 2011 auf eine 25-jährige Beteiligung zurück. Deshalb wird Polen in Halle 11.2 mit dem bislang größten Gemeinschaftsstand die Geschmacks- und Spezialitätenvielfalt des Landes auf über 1.000 Quadratmetern Hallenfläche präsentieren. Im Vorjahr statteten rund 200 Spitzenpolitiker aus dem In- und Ausland der Grünen Woche einen Besuch ab. Die Veranstalter registrierten an den zehn Messetagen über 400.000 Besucher, darunter etwa 100.000 Fachbesucher. Zusätzlich zum Besucheraufkommen hielten sich im Tagesdurchschnitt rund 12.000 Beteiligte wie Aussteller und Standpersonal, Service- und Dienstleistungskräfte sowie Medienvertreter in den Messehallen auf. Veranstaltet wird die IGW von der Messe Berlin. Ideelle Träger sind der Deutsche Bauernverband (DBV) und die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE).


MANAGEMENT + BETRIEB


IAB: Kleine Betriebe stellten in der Krise am meisten ein

Nürnberg. (26.11. / iab) Rund die Hälfte aller Neueinstellungen erfolgte 2009 in Betrieben mit weniger als 50 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Das geht aus einer Arbeitgeberbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. «Kleine Betriebe haben auch in Krisenzeiten ein hohes Einstellungspotenzial. Zudem zeigt die Beobachtung im Zeitverlauf, dass sich die Zahl der Neueinstellungen über verschiedene konjunkturelle Phasen hinweg in den kleinen Betrieben stabiler verhält als in den größeren Betrieben», sagen die Arbeitsmarktforscher.
Details: Pressetext (HTML) – IAB-Studie (PDF, acht Seiten, 428 KB).

Komfortabel: der Export von Stammdaten mit Marvin

Kronau. (25.11. / goe) Goecom,:::::.de/Produkte/marvin/marvin.php” >Marvin enthält, neben umfangreichen Druckfunktionen für Stammdaten, ein komfortables Exportmodul. Diese Export-Funktion ermöglicht es seinen Nutzern, zum Beispiel Artikel- oder Kundenstammdaten global zu exportieren. Ob sie dabei eine Text-/ASCII-Datei erstellen oder direkt eine Excel-Tabelle, ist frei definierbar. Anwender wählen einfach die gewünschten Datenfelder aus, legen deren Reihenfolge fest und stellen die zu exportierenden Datensätze zusammen. Anschließend wird die gewünschte Export-Ausgabe automatisch generiert. So können zum Beispiel Kundendaten ganz bequem für Serienbriefe zur Verfügung gestellt werden oder Artikeldaten für spezielle Preislisten. Für wiederkehrende Daten-Exporte lassen sich alle Zusammenstellungen von Daten auch bequem zwischenspeichern und stehen so jederzeit für einen erneuten Exportvorgang zur Verfügung. Das Exportmodul ist kostenfreier Bestandteil aller Marvin Editionen. Gerne informiert Sie die Goecom Hotline oder Ihr zuständiger Goecom,:::::.de/Kontakt/ueberuns.php” >Vertriebspartner näher über diese Funktion.


ERNÄHRUNG + VERBRAUCHER


BVG bestätigt GenTG: Bauern haften für ihre Pollen

Karlsruhe. (24.11. / bvg) Der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts (BVG) hat sein Urteil im Normenkontrollverfahren der Landesregierung von Sachsen-Anhalt gegen Bestimmungen des Gesetzes zur Regelung der Gentechnik (GenTG) verkündet. Das BVG stellt fest, dass die angegriffenen Normen verfassungsgemäß sind. Die Magdeburger Landesregierung vertrat die Auffassung, nach der das GenTG das Haftungsrisiko einseitig auf die Anwender von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) verlagert. Die Regelung sei deshalb unverhältnismäßig und verstoße gegen Berufsfreiheit und Eigentumsgarantie. Zudem sieht das Land durch das öffentliche Standortregister das Grundrecht der GVO-Anwender auf informationelle Selbstbestimmung verletzt. Hinzu komme, dass die Bekanntgabe der Standorte im Internet die Zerstörung der Felder durch GVO-Gegner begünstige. Das BVG folgte der Argumentation des Bundeslands nicht und hält die GenTG-Verschärfung von 2004 für vereinbar mit dem Grundgesetz. Demnach müssen Landwirte in vollem Umfang haften, verunreinigen Pollen von GVO-Pflanzen ein benachbartes Feld. Auch das Bundesregister, in dem Bauern den Standort von Feldern mit GVO-Pflanzen veröffentlichen müssen, ist zulässig. Es leiste einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Meinungsbildung. Um eine solche Transparenz herzustellen, dürfen bestimmte Daten der Öffentlichkeit allgemein zugänglich gemacht werden. Mit dem BVG-Urteil hat der Bund nun freie Hand, eine geplante GenTG-Novelle voranzubringen. Demnach hat die Bundesregierung vor, den Ländern bei der Entscheidung über Mindestabstände zwischen den Feldern mit und ohne GVO-Pflanzen – innerhalb eines bundeseinheitlichen Rahmens – mehr Flexibilität zuzugestehen.
Info: BVG-PressemitteilungBVG-Entscheidung

BÖLW: «Vor dem BVG siegt die Vernunft»

Berlin. (24.11. / boe) Das Bundesverfassungsgericht (BVG) hat die Klage des Landes Sachsen-Anhalts gegen das Gentechnikgesetz (GenTG) abgeschmettert und seine Regelungen in allen Punkten für verfassungsgemäß erklärt. «Dies ist ein äußerst wichtiger Tag für die Verbraucher und Landwirte, die Gentechnik ablehnen», sagt Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bunds Ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). «Besonders wichtig: Das Gericht hat nicht nur die Notwendigkeit betont, den gentechnikfreien Anbau vor Beeinträchtigungen zu schützen und den Gentechnikanbauern eine umfassende Haftung zuzuweisen, es hat auch klar gemacht, dass es um wichtige Allgemeingüter geht. Es gilt die natürlichen Lebensgrundlagen künftiger Generationen zu schützen». Löwenstein verwies auch auf die Aussage der Richter, dass es richtig sei, wenn die Regierung der Agro-Gentechnik ein Basisrisiko zuschreibe – gegen das Vorsorge zu treffen sei. Dieser Aufforderung könne nicht allein durch eine Anbauzulassung für GVO-Pflanzen entsprochen werden. Das Gericht betonte in seiner Urteilsbegründung, der Gesetzgeber könne das Vorsorgeprinzip durch noch strengere Regelungen zur Geltung bringen. «Wir fordern, dass dieser Spielraum in der angekündigten GenTG-Novelle genutzt wird. Nach wie vor sind die Haftungsregelungen im GenTG unzureichend, da sie nur einen Teil der Schäden abdecken und so der dauerhafte Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft nicht gewährleistet ist», sagt Löwenstein. «Eine weitere Lehre aus dem Urteil muss sein, dass die Politik eine kritische Distanz zur Gentechnikindustrie braucht».

BLL: Unterrichtseinheit «Nährwertinformation verstehen»

Image Berlin. (23.11. / bll) Wer sich ausgewogen ernähren möchte, muss wissen, welche Nährstoffe in seiner Nahrung stecken. Die Nährwertinformationen auf Lebensmitteln sind dafür eine wichtige Orientierungshilfe und stellen die Grundlage für eine bewusste Auswahl und individuelle Zusammenstellung der Nahrung dar. Schon Kinder und Jugendliche sollten verstehen, was die Angaben auf Lebensmitteln aussagen und wie sie die Infos nutzen können. Ihre Kompetenz, im Alltag informierte Kaufentscheidungen zu treffen und Lebensmittel bewusst auszuwählen, muss gestärkt werden. Der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) hat die kostenfreie Unterrichtseinheit «Nährwertinformation verstehen» entwickelt. Sie gibt (nicht nur …) Lehrern geeignetes Material an die Hand, das Thema sachgerecht aufzuarbeiten und zu vermitteln. Die wissenschaftlich basierten Farbfolien enthalten praxisorientierte Beispiele und verschiedene Aufgabenstellungen. Sie erläutern die Grundlagen der Kennzeichnung von Nährwerten wie Nährstoffen. Wert wird zudem auf den Zusammenhang zwischen Energiezufuhr und Energieverbrauch gelegt, um die Bedeutung einer ausgeglichenen Energiebilanz zu vermitteln. Der Foliensatz wird ergänzt durch einen erläuternden Begleittext und methodisch-didaktische Hinweise. Mit dem kostenfreien Angebot bietet der BLL einen ansprechenden Service, Verständnis für Nährwertangaben zu vermitteln – ob gegenüber Schülern, Mitarbeitern oder Kunden.

Foliensatz Nährwertinformation verstehen (PDF; sechs Seiten; 1.202 KB);
Kennzeichnung – Was steht auf der Verpackung? (PDF; 13 Seiten; 2.263 KB).


PERSONEN + EHRUNGEN


De Maekelboerger: Geschäftsführer zieht sich zurück

Neubrandenburg. (22.11. / osv) Die De Maekelboerger Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH befindet sich im Führungswechsel. Zeitungsberichten zufolge scheidet Geschäftsführer Wolfgang Lampel (61) nach über 18-jähriger Tätigkeit zum Jahreswechsel 2010/2011 aus. Die beiden neuen Geschäftsführer – Barbara Zeyß seit dem 01. März und Frank Gebauer seit dem 01. Juli dieses Jahrs – könnten aber weiterhin auf seinen Rat zählen, heißt es aus Neubrandenburg. Zur Gruppe gehören die De Mäkelbörger Backwaren GmbH (Neubrandenburg / Greifswald), die Landbäckerei Der Havelbäcker GmbH (Wustermark) und die Biobäckerei Gut Falkenhof (Biomarke der Havelbäcker GmbH). De Maekelboerger zählt nach eigenen Angaben (die veraltet sein können …) insgesamt rund 1.400 Mitarbeitende. Zum Unternehmen gehören vier moderne Produktionsstätten und 130 Filialen. Damit zählt das Unternehmen zu den bekanntesten und größten Backbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin.

IQBack: Wissenschaftlicher Beirat erörtert Fragen

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Weinheim. (22.11. / ZV) Im Rhein-Neckar-Kreis traf sich unlängst der wissenschaftliche Beirat des Instituts für Qualitätssicherung von Backwaren (IQBack). Der wissenschaftliche Beirat steht dem Deutschen Bäckerhandwerk (ZV) in unterschiedlichsten Fragen beratend zur Seite. Prof. Dr. Dr. Friedrich Meuser (TU Berlin) und Prof. Dr. Meinolf G. Lindhauer (Max Rubner-Institut, Detmold) erörterten in Weinheim unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Thomas Becker (TU München) zusammen mit Präsident Peter Becker (ZV), Hauptgeschäftsführer RA Amin Werner (ZV) und Direktor Bernd Kütscher von der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk (ADB) aktuelle Themen: das Aus- und Weiterbildungskonzept der ADB, die konzeptionelle Ausgestaltung der Brotprüfungen des IQBack und die wissenschaftliche Definition des Begriffs «Backen». Im Bild von links: Bernd Kütscher, Friedrich Meuser, Thomas Becker, Meinolf G. Lindhauer, Peter Becker, Amin Werner.


BOOKMARKS + BOOKS


SBKV: Schweizermeisterschaft 2010 mit vielen Hinguckern

Luzern / CH. (26.11. / rf) An der Fachschule Richemont des Schweizerischen Bäcker-Konditoren-Meisterverbands (SBKV) fand unlängst die «Schweizermeisterschaft 2010 – SBKV Produktion» statt. Zeitnah natürlich auch die Meisterschaft der Confiseure und die im Detailhandel BKC. Allen drei Meisterschaften ist gemein, dass sich die besten Ausbildungs-Absolventen eines Jahrgangs treffen, um im freundlichen Wettstreit die Allerbesten ihres Fachs unter sich zu ermitteln. Bei den jungen Bäcker-Konditoren hatte in diesem Jahr übrigens Deborah Reynaud von der Jowa AG in Ecublens (Freiburg) die Nase vorn – vor Daniela Zellweger von der Bäckerei-Konditorei Abderhalden in Herisau (Appenzell Ausserrhoden) sowie Luzius Stricker von der Tiziano Pasticceria Sagl in Melide (Tessin). Für uns Zaungäste besonders interessant ist die Bildergalerie mit insgesamt 294 Fotos. Die dokumentiert nicht nur ein fachlich hohes Niveau. Mit viel Kreativität und Geschick entwickelte der Berufsnachwuchs teils erstaunliche, auf jeden Fall aber ansprechende Kreationen zum Thema «Weihnachten». Sind Sie noch auf der Suche nach dem gewissen Etwas, sollten Sie die Galerie unbedingt durchblättern.

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Global Industry: Weston Foods more than doubles Q3 profit

Hamburg. (bm) George Weston Limited reported a major increase in Q3/2010 net earnings despite flat sales. The food processor and distributor says basic net earnings per common share from continuing operations were 1,32 CAD compared to 0,44 CAD in Q3/2009. At bakery segment, operating income rose to 111 million CAD compared with 36 million CAD a year ago – benefiting from productivity improvements and cost-cutting, lower input costs and lower restructuring costs. Fresh bakery sales decreased 0,9 percent, offset by frozen bakery sales, up 3,4 percent. Other topics of the week:

Title Region Date
Tate + Lyle: agrees sale of Molasses business (GB) Fri 11-26
Technomic: names leading U.S. restaurant trends 2011 (US) Fri 11-26
Wedel: Five new confectionery plants for Poland? (PL) Thu 11-25
Northern Foods: announces departure of CEO (UK) Thu 11-25
Weston Foods: profit doubles in third quarter 2010 (CA) Wed 11-24
Campbell: Higher promotion costs let earnings slip in Q1/2011 (US) Wed 11-24
Domino’s Pizza: Opens First Store in Vietnam (US) Wed 11-24
Sainsbury’s: boosts great food offer with six new Food Colleges (UK) Wed 11-24
General Mills: sells frozen bakery business in Australia (AU) Tue 11-23
Origin Enterprises: First Quarter Trading Update FY 2011 (IR) Tue 11-23
Will Kazakhstan stay as flour export leader in 2010/2011? (KZ) Tue 11-23
Centerview Partners: Acquires Richelieu Foods (US) Mon 11-22
Campbell: Raises Quarterly Dividend by Five Percent (US) Mon 11-22
General Mills: Reaffirms Fiscal 2011 Guidance (US) Sat 11-20
Nestle: Change to sales recognition policy (CH) Sat 11-20
Nestle: Appointment to the Executive Board (CH) Sat 11-20


REZEPTE + IDEEN


GMF: Herzhaftes zur «süßen Jahreszeit»

Image Bonn. (23.11. / GMF) Die Adventszeit steht oft im Zeichen süßer Gebäcke. Man könne aber auch herzhafte Akzente setzen und die süße Geschmacksnote geschickt mit Back-, Roggen- und Sauerteigkompetenz verbinden – schreibt die GMF Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernährungsforschung aus Bonn in ihrem jüngsten «Mehlreport». Als Anregung hat die GMF einen Beitrag der Bäcker-Oberstufe an der Hannah-Arendt-Schule in Flensburg hervorgeholt und ansprechend in Szene gesetzt: das «Roggen-TuttiFrutti» – ein Roggenmischbrot mit Trockenfrüchten, Nüssen und Mandeln (Format PDF; 289 KB).

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