Donnerstag, 28. März 2024

WB-41-2010

WEBBAECKER AKTUELL FÜR DIE 41. KW 2010 (09.10. bis 15.10.)
Download: https://www.webbaecker.de/10archivphp/wb4110.php

In der Zusammenfassung für diese Woche lesen Sie:

MARKT + UNTERNEHMEN:
01. Döbbe: Erweiterung einer bestehenden Produktion
02. Urteil: Längere Arbeitszeit bei Siebrecht unzulässig

THEMA DER WOCHE: Südback 2010
03. Trends und Konzepte am Puls der Branche

MANAGEMENT + BETRIEB:
04. BIV: Grundsatzbeschluss zum Fachschul-Neubau steht
05. BIV: Wie lässt sich der Organisationsgrad stärken?
06. Südzucker: mit starkem ersten Halbjahr

MARKETING + VERKAUF:
07. Nachhaltigkeit: vom Leitbild zur Erfolgsstrategie
08. Produktgeschichte: 55 Jahre Prinzen Rolle

ERNÄHRUNG + VERBRAUCHER:
09. BDSI: «Nährwertprofile sind überflüssig»
10. Meinung: «SlowBaking erzählt nicht die Wahrheit»

ROHSTOFFE + ENTWICKLUNGEN:
11. Großhandelspreise: Getreide 60 Prozent über Vorjahr

PERSONEN + EHRUNGEN:
12. Rainer Thiele: erhält Verdienstorden des Landes
13. Chile: «Da werd’ ich doch lieber Bäcker …»

BOOKMARKS + BOOKS:
14. Imagebroschüre: Wer ist der FEI?
15. Global Industry: Foodservice outlets see slight growth

REZEPTE + IDEEN:
16. Piratenbrötchen: Mit Roggenflocken in den Herbst


MARKT + UNTERNEHMEN


Döbbe: Erweiterung einer bestehenden Produktion

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Mülheim / Ruhr. (15.10. / ele) Die Döbbe Bäckereien betreiben 47 Bäckerfachgeschäfte; die meisten davon mit modernen Cafés. Unter anderem sieben Tonnen Mehl, 350 Kilogramm Butter und viele weitere Zutaten verarbeitet das familiengeführte Unternehmen alle 24 Stunden zu 80.000 Brötchen, 7.500 Broten und anderen Köstlichkeiten. 450 Mitarbeiter/innen kümmern sich an sieben Tagen die Woche um Herstellung, Versand, Auslieferung und Verkauf der handwerklichen Spitzenprodukte. Nach gut 25 Jahren und diversen Um- und Anbauten am Standort Mülheim entsprach die Produktion nicht mehr den gestiegenen Anforderungen des Betriebs. Daher entschieden sich die Brüder Antonius und Ralf Döbbe, gemeinsam mit ELEKOM die Verbesserung und Modernisierung der Herstellungsabläufe zu planen. Diese zukünftigen Maßnahmen wurden in einem Masterplan dokumentiert und dargestellt. In der ersten Entwicklungsstufe wurde daraufhin ein etwa 1.200 Quadratmeter großer Anbau über zwei Ebenen erstellt. Dieser bietet im Erdgeschoss Produktionsflächen für eine neue Feinbäckerei und Konditorei sowie ein Tiefkühl-Lager einschließlich Schockfroster und mehreren Gärvollautomaten. Im Obergeschoss wurde die vorhandene Verwaltung erweitert, einschließlich Ausbaureserve, und eine moderne Energiezentrale angeordnet. Hier wurde die gesamte Energieerzeugung in einem Energieverbundsystem zusammengefasst. Sämtliche Arbeiten, einschließlich des Abbruchs der alten Fassade auf rund 50 Metern Länge, fanden unter voller Aufrechterhaltung des Produktionsbetriebs statt. Die Leistungen von ELEKOM:

  • Innerbetriebliche Fluss- und Konzeptentwicklung, bautechnische Entwicklung;
  • Bauantragsplanung;
  • Budgeterstellung und -überwachung;
  • Ausschreibung, Angebotsvergleiche, Vergabeverhandlungen und Vertragsgestaltung für die komplette Baumaßnahme, TGA und Kältekonditionierungstechniken;
  • Bauablaufplanung / Ausführungsüberwachung / Terminkontrolle;
  • Abnahmen Bau, Produktionstechnik, sowie TGA, Mängelbearbeitung;
  • Inbetriebnahme im September 2010.

Info: Weitere Referenzen der Fachleute für Architektur, Produktionsplanung, Projektmanagement und Energieverbundkonzepte aus Buchholz in der Nordheide finden Interessenten unter ELEKOM,:::::.de/referenzen.htm” >elekom.de. Die Spezialisten sind während der Südback 2010 in Stuttgart anzutreffen in Halle 9, Stand 9A17.

Urteil: Längere Arbeitszeit bei Siebrecht unzulässig

Brakel. (13.10. / arbg) In einer seiner jüngsten Sitzungen hat das Arbeitsgericht Paderborn eine Entscheidung gegen die Backstube Siebrecht gefällt (AZ: 3 BV 29/09). Das Unternehmen muss es demnach «unterlassen», die gemeinsam mit dem Betriebsrat vereinbarte Arbeitszeitverlängerung auf 42 Stunden pro Woche anzuwenden. Das Gericht ordnete zudem an, dass keine weiteren Vereinbarungen des Unternehmens und des Betriebsrats hinsichtlich der Arbeitszeit getroffen werden dürfen, solange eine tarifliche Regelung besteht. Der Großbäckerei droht für jeden Fall der Zuwiderhandlung ein Ordnungsgeld von bis zu 10.000 Euro. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) als Klägerin ist mit dem Urteil zufrieden. Siebrecht werde in Berufung gehen, kündigte hingegen Geschäftsführer Karsten Jarick in der Regionalpresse an: «Das ist ein Urteil gegen den gesunden Menschenverstand». Damit handele das Gericht «nicht im Sinne der Beschäftigten» und «gegen Beschäftigung am Standort Brakel».
Info: Siebrecht will Produktion in Brakel schließen hieß es im WebBaecker 30/2009. Damals war die Rede davon, dass sich in einer anonymen Abstimmung 81 Prozent der Mitarbeitenden für die (jetzt gekippte …) Mehrarbeit ohne Lohnausgleich entschieden hatten. Der Artikel gibt zudem Hinweise auf ein Siebrecht-Szenario ohne Brakel: Brot und Gebäck würden künftig aus Erfurt und Achim kommen und teilweise von außerhalb zugekauft. Die Abteilungen Versand, Kommissionierung, Reinigung und Fuhrpark könnten Subunternehmen übernehmen. Auch der Verkauf käme nicht ungeschoren davon: Die Filialen mit ihren rund 700 Beschäftigten könnten an Franchise-Nehmer gehen.


THEMA DER WOCHE: Südback 2010 – 16. bis 19. Oktober in Stuttgart


Image Stuttgart. (15.10. / mstgt) Erleben Sie während der Südback 2010, wie das Bäcker- und Konditorhandwerk der Zukunft aussieht. Wachsender Außer-Haus-Markt, gesunde Snack-Ideen, neue Standortchancen, clevere Vertriebsstrukturen, bunte Werbung und sympathische Wege, die Kunden an sich zu binden und den Umsatz zu erhöhen, werden vom 16. bis 19. Oktober wichtige Themen auf dem Gelände der Neuen Messe Stuttgart sein. 494 Aussteller aus 16 Ländern zeigen ihre Ideen, Produkte und Dienstleistungen auf 42.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Die Veranstalter erwarten insgesamt rund 30.000 Fachbesucher. Ein vielseitiges Rahmenprogramm lädt Interessenten ein, sich spannende Anregungen für die tägliche Arbeit zu holen.

Spannende und vor allem nutzbringende Anregungen für Ihr Tagesgeschäft und allfällige unternehmerische Entscheidungen bieten Ihnen bei dieser Gelegenheit zudem folgende Unternehmen aus der WebBaecker Herausgeber-Gemeinschaft:
ELEKOM,:::::.de” >ELEKOM: Halle 9, Stand A17
FALA: Halle 3, Stand C38
Goecom,:::::.de” >Goecom: Halle 3, Stand B12
IsernHäger: Halle 9, Stand D29.1 + D31
KMZ Kassensystem: Halle 5, Stand E59 + Halle 9, Stand C11

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MANAGEMENT + BETRIEB


BIV: Grundsatzbeschluss zum Fachschul-Neubau steht

Hannover. (15.10. / biv) Das Vorhaben des Bäckerinnungsverbands Niedersachsen/Bremen (BIV), für die Bäckerfachschule Hannover (BFS) ein neues und modernes Domizil zu schaffen, kommt voran: die Mitgliederversammlung hat den Grundsatzbeschluss für den Neubau ohne Gegenstimme gefasst. Damit kann der Vorstand in konkrete Finanzierungsgespräche mit dem Bundesinstitut für Berufliche Bildung (BiBB) eintreten. Das BiBB ist Zuwendungsgeber für staatliche Zuschüsse im Bereich der beruflichen Aus- und Fortbildung und damit Entscheidungsträger über die Förderung eines Schulneubaus. Zuwendungen der Öffentlichen Hand für den dringend nötigen Um- und Ausbau am jetzigen Standort konnte das BiBB aktuell nicht befürworten, weil eine Renovierung der Fachschule am alten Standort entsprechend der Förderkriterien nicht zu gewährleisten sei. Voraussetzung für die staatlichen Zuschüsse sei das grundsätzliche Votum der BIV-Mitgliederversammlung zum Neubau, das durch den Beschluss nun vorliegt. Die Lehrwerkstätten der BFS waren zuletzt vor rund 15 Jahren renoviert und auf den damaligen Stand der Technik gebracht worden. Der Sanierungsbedarf ist inzwischen akut geworden, allerdings hat die BFS in Hannovers beengter Innenstadt keine zukunftsfähige Entwicklungsmöglichkeit mehr. Die Fachschule ist der einzige Stützpunkt der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk (ADB) in Norddeutschland.

BIV: Wie lässt sich der Organisationsgrad stärken?

Hannover. (15.10. / biv) Intensive Diskussionen entzündeten sich während der Mitgliederversammlung des Bäckerinnungsverbands Niedersachsen/Bremen (BIV) an der Frage, wie sich der Organisationsgrad im Bäckerhandwerk zwischen Ems und Elbe weiter stärken lässt. Nach Angaben des Landesinnungsmeisters (LIM) Karl-Heinz Wohlgemuth sind in Niedersachsen und Bremen derzeit rund 820 Backbetriebe zusammengeschlossen. Ihnen stehen etwa 600 nicht organisierte Bäckereien gegenüber. Wohlgemuth erinnerte daran, dass besonders auf Bundes- und Landesebene viele für das Bäckerhandwerk positive politische Entscheidungen von den Verbänden eingeleitet oder begleitet worden seien. Marketing und Imagewerbung für das Bäckerhandwerk werde ebenfalls von den Verbandsmitgliedern finanziert. Diejenigen, die sich aus der Solidarität der Verbände verabschiedeten, aber von deren Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit profitierten, nannte der LIM Trittbrettfahrer. Ein hoher Organisationsgrad im Bäckerhandwerk sei heute wichtiger denn je.

Südzucker: mit starkem ersten Halbjahr

Mannheim. (15.10. / sag) Die Südzucker AG steigerte im ersten Halbjahr (01. März bis 31. August) des laufenden Geschäftsjahrs 2010/2011 ihren Konzernumsatz gegenüber Vorjahr um rund fünf Prozent auf 3,1 (Vorjahr: 2,9) Milliarden Euro. Hierzu trugen besonders die Segmente Spezialitäten, CropEnergies und Frucht bei. Im Segment Zucker ging der Umsatz nach einem Export bedingt starken ersten Quartal erwartungsgemäß im zweiten Quartal zurück. Das operative Konzernergebnis erhöhte sich im ersten Halbjahr um 57 Prozent auf 282 (Vorjahr: 179) Millionen Euro, wobei diese Entwicklung vor allem durch Zuckerexporte in Nicht-EU-Länder im Rahmen des von der EU einmalig erhöhten Kontingents im ersten Quartal begünstigt war. Auch die anderen Segmente haben zum Ergebnisanstieg beigetragen. Die Nettofinanzschulden konnten zum 31. August um 186 Millionen Euro auf 776 (Vorjahr: 962) Millionen Euro zurückgeführt werden (Volltext).


MARKETING + VERKAUF


Nachhaltigkeit: vom Leitbild zur Erfolgsstrategie

Frankfurt / Main. (09.10. / dlg) Das Thema «Nachhaltigkeit» ist zurzeit eines der am meisten diskutierten Themen in der Lebensmittelwirtschaft. Zahlreiche Studien in den verschiedenen Branchen sowie eine Vielfalt an Fachpublikationen unterstreichen die Relevanz dieses Themas in der brancheninternen Diskussion, aber auch in der öffentlichen Wahrnehmung. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) hat jetzt ein aktuelles Buch mit Beiträgen zu diesem Thema herausgebracht. Der Begriff Nachhaltigkeit wird heute in vielen Bereichen unseres wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Lebens verwendet. Eine klare Abgrenzung in der Definition scheint überfällig. In der Praxis kann die Lebensmittelbranche für sich in Anspruch nehmen, zu den Vorreitern nachhaltigen Handelns und Arbeitens zu gehören. Das zentrale Thema des vorliegenden Buches gilt der gesamten Wertschöpfungskette in der Lebensmittelproduktion. Der Kreis der Themen reicht von der landwirtschaftlichen Erzeugung und der Weiterverarbeitung über die ökonomischen und ökologischen Zukunftskonzepte für den Energieverbrauch bis zum Handel und schließt sich mit der Frage nach der öffentlichen Wahrnehmung des Themas Nachhaltigkeit. Experten aus Wissenschaft und Praxis, Trendforschung und Kommunikation liefern Analysen, zeigen Handlungsmodelle auf und blicken in die verschiedenen Branchen.
Info: Interessenten können das Buch für 26 Euro (20 Euro für DLG-Mitglieder) beim DLG-Verlag in 60489 Frankfurt bestellen; Telefon 069/24788-451, Telefax 069/24788-484, E-Mail dlg-verlag@DLG.org. Die Nutzung des Online-Buch-Shops der DLG ist ebenso möglich.

Produktgeschichte: 55 Jahre Prinzen Rolle

Polch. (12.10. / ots) Die Prinzen Rolle feiert Geburtstag: Vor 55 Jahren eroberte der Doppelkeks mit dem unverkennbaren Prinzen-Aufdruck den deutschen Markt. Mehr als 40 Millionen Einheiten werden heute pro Jahr verkauft. Aneinandergereiht würden sie einmal um den Globus reichen. Damit ist der Keks Deutschlands erfolgreichstes Süßgebäck. Das Aussehen des Prinzen erlebte über die Jahre verschiedene Neuerungen: Kam die Figur zunächst sehr traditionell daher, wurde sie später mehrfach dem Zeitgeist angepasst. Aus dem Adligen mit Federhut und Keks in der Hand ist ein moderner, dynamischer Prinz geworden. Auch wurde rund um den Keks ein vielseitiges Sortiment entwickelt. Die Erfolgsgeschichte der Prinzen Rolle begann Mitte des 19. Jahrhunderts, als der Belgier Edouard de Beukelaer in einer kleinen Bäckerei süßes Gebäck für Keks-Liebhaber fertigte. Seine bahnbrechende Kreation – zwei runde Kekse, zusammengehalten von Kakao-Creme – widmete er dem belgischen Thronfolger, in dem er sie «le petit prince fourré» nannte. Der wappenähnliche Prinzen-Aufdruck wurde fortan zum Gütesiegel und in den folgenden Jahrzehnten eine der ersten internationalen Marken. Der kleine Prinz überlebte die Wirren der Zeit – vielleicht auch wegen seines freundlichen Lächelns von Millionen von Packungen. Zur deutschen Keksfabrik wurde DeBeukelaer 1955: Edouard De Beukelaer II., Sohn des Firmengründers, eröffnete in Kempen am Niederrhein seine «Flämische Keksfabrik». Zu Beginn trug das Gebäck noch den französischen Namen, doch wenig später gab es die deutsche Variante, die schon bald Kult wurde: die Prinzen Rolle.


ERNÄHRUNG + VERBRAUCHER


BDSI: «Nährwertprofile sind überflüssig»

Bonn. (15.10. / bdsi) Nährwertprofile für Lebensmittel, wie sie nach der so genannten Health-Claims-Verordnung für Lebensmittel erstellt werden sollen, sind überflüssig geworden. Darauf wies der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) anlässlich der Anhörung im zuständigen Ausschuss des Deutschen Bundestags Anfang Oktober hin. Alle gesundheitsbezogenen Angaben auf Lebensmitteln müssen mittlerweile durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) genehmigt werden. Durch die kommende europäische Lebensmittelinformations-Verordnung wird der Verbraucher darüber hinaus hinreichend informiert und jegliche Verbrauchertäuschung unterbunden, die jetzt auch schon durch das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) verhindert wird. Durch die geplante verpflichtende Nährwertkennzeichnung sollen die Verbraucher künftig sogar auf der Vorderseite von Verpackungen über den Gehalt an Kalorien und an wichtigen Nährstoffen informiert werden. «Damit ist eine Verbrauchertäuschung ausgeschlossen», sagt Dr. Dietmar Kendziur, Vorsitzender des BDSI. «Auf dieser Basis kann jeder Verbraucher selbst entscheiden, was er isst – ohne Bevormundung durch die Politik». Angesichts dieser umfangreichen Informationen mit genauen Zahlenangaben bedarf es bei nährwertbezogenen Auslobungen auch keiner ungenauen, zusätzlichen Deklaration mehr, wie zum Beispiel «hoher Fettgehalt». Somit seien Werbeverbote, die sich aus den Nährwertprofilen ergeben, völlig ungerechtfertigt und unverhältnismäßig.

Meinung: «SlowBaking erzählt nicht die Wahrheit»

Hamburg. (12.10. / eb) Die Gemüter erhitzt hat die Angelegenheit «SlowBaking über Brötchen aus Chemie-Mischungen» aus dem WebBaecker 40/2010 – und einen regen Diskurs befördert. Vielen Dank für die E-Mails und Telefonate. Die dargelegten Meinungen ähnelten sich sehr – weshalb wir uns erlauben, stellvertretend für den Gedankenaustausch mit Ihnen nachfolgend den Brief von Bäckermeister Torsten Hacke aus dem Landkreis Gifhorn an die Macher im NDR-Landesfunkhaus Hannover – im Wesentlichen – zu veröffentlichen:

Der Autor respektive die Redaktion vom Fernsehbeitrag über «Chemie im Brötchen» in der Sendung «Markt», die am 04. Oktober um 20:15 Uhr ausgestrahlt wurde, haben vorher nicht gründlich genug recherchiert. Ich selbst war jahrelang Mitglied bei SlowBaking, habe aber vor gut drei Jahren den Verein verlassen. Die beiden Kollegen Wilhelm Balkenholl und Ingo Rasche haben nicht die Wahrheit gesagt und andere Bäckereien, die ebenfalls «Clean Label Backmittel» verwenden, damit verunglimpft. Auch SlowBaking zertifizierte Bäckereien setzen Backmittel bei Brötchen ein, denn ohne Backmittel kann man (fast) kein Brötchen backen. Die beiden Kollegen sprechen von «explosivem Sprengstoff». Wenn Sie auf die Homepage von Herrn Balkenholl schauen, sehen Sie bei «Produkte», dass er ein Brötchenbackmittel für seine Brötchen nimmt. Nur schreibt er nicht drauf, welche Inhaltsstoffe sein Backmittel hat. Falls Sie nochmal einen Bericht über «Chemie im Brötchen», Brot oder Kuchen herstellen wollen, bitte ich Sie, sich vorher genauer zu erkundigen. Gern kann ich Ihnen als Landesbeauftragter für Marketing des Bäckerinnungsverbands Niedersachsen/Bremen (BIV) dabei behilflich sein.


ROHSTOFFE + ENTWICKLUNGEN


Großhandelspreise: Getreide 60 Prozent über Vorjahr

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Wiesbaden. (13.10. / destatis) Der Index der Großhandelsverkaufspreise lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) im September 2010 um 7,6 Prozent über dem Stand von September 2009. Dies war die höchste Jahresteuerungsrate seit Juli 2008 (plus 9,8 Prozent gegenüber Juli 2007). Im August 2010 hatte die Jahresveränderungsrate plus 6,4 Prozent und im Juli 2010 plus 5,3 Prozent betragen. Im Vergleich zum Vormonat August 2010 stiegen die Großhandelspreise im September um 1,0 Prozent. In der Landwirtschaft und im Nahrungsmittelsektor waren im September 2010 auf Großhandelsebene Getreide, Saatgut und Futtermittel im Vergleich zum September 2009 deutlich teurer (plus 60,3 Prozent). Hauptursache sind erheblich gestiegene Weltmarktpreise für Getreide. Gegenüber August 2010 kosteten Getreide, Saatgut und Futtermittel 14,9 Prozent mehr. Obst, Gemüse und Kartoffeln waren im Vergleich zum September 2009 um 12,8 Prozent teurer. Gegenüber August 2010 stiegen die Preise um 5,9 Prozent. Milch und Milcherzeugnisse, Eier, Speiseöle und Nahrungsfette verteuerten sich im Vergleich zum September 2009 um 10,6 Prozent. Gegenüber August 2010 war ein Preisanstieg um 0,8 Prozent zu verzeichnen.


PERSONEN + EHRUNGEN


Rainer Thiele: erhält Verdienstorden des Landes

Halle / Saale. (14.10. / krt) Der Miteigentümer und Beiratsvorsitzende der Kathi Rainer Thiele GmbH, Rainer Thiele Senior, nahm bei einer Festveranstaltung in der Staatskanzlei zu Magdeburg aus den Händen von Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer den «Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt» entgegen. Damit würdigt das Bundesland das Lebenswerk Thieles, dem es gelungen ist, das während der DDR-Zeit enteignete elterliche Unternehmen nach der Wende wieder in den Familienbesitz zurück zu holen und es zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor des Bundeslands zu entwickeln. Kathi und die Unternehmerpersönlichkeit Thiele sind untrennbar miteinander verbunden. Unter seiner Leitung wurde der hallesche Backmischungshersteller Marktführer in den jungen Ländern und zählt zu den «Leuchttürmen» der Region. Der Landes-Verdienstorden wird an Bürger/innen verliehen, die außergewöhnliche Leistungen für Sachsen-Anhalt vollbracht haben.

Chile: «Da werd’ ich doch lieber Bäcker …»

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Santiago de Chile / CL. (14.10. / div) Der 13. Oktober 2010 war der wichtigste Tag in der jüngeren Geschichte Chiles. Darüber sind sich die Kommentatoren weltweit einig. Oder wie es Chiles Präsident Sebastián Piñera voller Stolz und sichtlich gerührt verkündete: «Dieser Tag zeigt, wie eindrucksvoll wir über uns selbst hinauswachsen können». Noch nie waren 33 Bergleute 69 Tage in der Dunkelheit gefangen und wurden dann in einer Rettungsaktion, die ohne Beispiel ist, aus 620 Metern Tiefe wohlbehalten zurückgeholt. Welche Freude! Einer indes weiß schon genau, was er mit seinem neuen Leben anfangen will: «Mach dir keine Sorgen. Wenn ich hier herauskomme, werde ich Bäcker und kehre nie wieder in eine Mine zurück», sagte Richard Villarroel seiner Mutter Antonia in einer Videoschaltung kurz vor der Rettung. Wir wünschen dem 27-Jährigen, der übrigens bald Vater wird, viel Erfolg beim Umsetzen seiner Pläne. Viel Glück und Segen natürlich auch für alle anderen geretteten Bergleute – und deren Retter.
Info: Die Aufnahme zeigt ein Standbild der Kamera, die während der Rettungsaktion bei den Bergleuten der Mine San José in 620 Metern Tiefe montiert war, so dass die Arbeiten lückenlos überwacht werden konnten.


BOOKMARKS + BOOKS


Imagebroschüre: Wer ist der FEI?

Bonn. (11.10. / fei) Wer ist der Forschungskreis der Ernährungsindustrie (FEI)? Was steckt hinter der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)? Und wie fördert Forschung den Fortschritt in der Lebensmittelwirtschaft? Der FEI lässt in seiner druckfrischen Imagebroschüre (Format PDF; 6.578 KB) Menschen zu Wort kommen, die diese und weitere Fragen aus ihrer Sicht beantworten: Unternehmer, Wissenschaftler und Forschungsaktivisten aus der IGF-Szene. Eine Auswahl an Forschungsthemen zeigt die Vielfältigkeit der Lebensmittelforschung über den FEI.

Global Industry: Foodservice outlets see slight growth

Hamburg. (bm) Although restaurant and foodservice visits are still down in most countries around the world, the global foodservice industry experienced slight growth as a result of increased consumer spending in the quarter ending June 2010 compared to same quarter year ago, according to The NPD Group, a leading market research company. NPD´s foodservice market research finds that the industry´s bright spots were Canada and China where foodservice traffic increased. Other topics of the week:

Title Region Date
Ukraine: to abandon own plans to sell export quotas (UA) Fri 10-15
Ukraine: quotas not to be active without required distribution (UA) Thu 10-14
Keventer Agro: acquires 50 percent stake in Candico (IN) Wed 10-13
Ukraine: Ministry of Economy to promulgate grain export quotas (UA) Wed 10-13
DSM: CEO to receive UN Humanitarian of the Year Award (NL) Wed 10-13
Foodservice: outlets across the globe see slight growth (US) Tue 10-12
UK: Study about the revival in home baking (UK) Tue 10-12
U.S.: Study about the habits of coffee consumers (US) Tue 10-12
Hostess Brands: to close bakery in New York (US) Mon 10-11
Ukraine: Agroton plans IPO on Warsaw Stock Exchange (UA) Mon 10-11
Ukraine: imposed grain export quotas – or not (UA) Mon 10-11
PepsiCo: delivers solid third-quarter results (US) Sat 10-09
Dunkin´ Brands: announces appointment of CFO (US) Sat 10-09


REZEPTE + IDEEN


Piratenbrötchen: Mit Roggenflocken in den Herbst

Image Bonn. (13.10. / GMF) Einer der Selbstgänger in des WebBaeckers Rezeptdatenbank ist das «Piratenbrötchen». Nach wie vor genießt das Kleingebäck eine hohe Popularität und passt zudem gut in den Herbst. Nahezu ideal bietet sich das Brötchen zur Bedienung traditioneller Roggenkunden in einer Variante an, die die gesundheitsbetonten Vorstellungen für Roggenprodukte norddeutscher Prägung bedient. Das Rezept für ein Roggenflockenbrötchen von Hubert Recktenwald ist alles andere als umständlich, und hatte im (verblichenen) CMA Roggenbäcker-Wettbewerb die höchste Punktzahl für praxisnahe Umsetzbarkeit in der bäckerischen Herstellung erhalten. Das Rezept ist zu finden im «Mehlreport 12/2008» der Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernährungsforschung aus Bonn – sowie als Auszug auf dem WebBaecker-Server.

Mehlreport: Ausgabe Juli 2008; Format PDF; vier Seiten; 707 KB
Rezept: Piratenbrötchen; Format JPEG; 168 KB

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