Freitag, 29. März 2024

WB-34-2011

WEBBAECKER AKTUELL FÜR DIE 34. KW 2011 (20.08. bis 26.08.)
Download: https://www.webbaecker.de/11archivphp/wb3411.php

In der Zusammenfassung für diese Woche lesen Sie:

MARKT + UNTERNEHMEN:
01. Küstenbäcker: übernimmt Rohlfs Brotkorb
02. VK Mühlen AG: schreibt rote Zahlen im Q3/2011
03. Heberer: eröffnet 100. Filiale im Rhein-Main-Gebiet

TERMINE + EVENTS:
04. BÖLN: Seminare für das Bäckerhandwerk beginnen im Spätsommer
05. FEI: lädt zur Jahrestagung nach Erlangen
06. Großbäcker: Jahrestagung thematisch breit gefächert
07. Rückblick: Lebensmittelrechtstag für Erzeugnisse aus Getreide

MANAGEMENT + BETRIEB:
08. Unternehmensplanung: Basis für zukunftsorientiertes Handeln
09. Halloren: meldet zweistelliges Wachstum im H1/2011
10. Burnout: erkennen, verstehen, bekämpfen
11. Software: Mandantenverwaltung mit Marvin
12. BFH: Umsatzsteuer bei der Abgabe von Speisen an Imbissständen
13. Zeppelin Systems: Bekenntnis zum Standort Rödermark
14. ZV mahnt Lidl ab: «Wettbewerbswidrige Verbrauchertäuschung»
15. Bayern: Lohnanpassung im Rahmen der Inflationsrate

MARKETING + VERKAUF:
16. Australien: findet Geschmack an deutscher Technik
17. Außenhandel: Slowakei importiert immer mehr Lebensmittel

ROHSTOFFE + ENTWICKLUNGEN:
18. BMELV: Agrarexporte weiter auf Rekordkurs
19. BMELV: Schlechtes Wetter mindert die Ernte

BOOKMARKS + BOOKS:
20. Global Industry: Krispy Kreme grows in Japan

REZEPTE + IDEEN:
21. GMF: Erntedank-Zwiebelkuchen


MARKT + UNTERNEHMEN


Küstenbäcker: übernimmt Rohlfs Brotkorb

Sande / Großefehn. (26.08. / div) «Rohlfs Brotkorb» aus dem Landkreis Friesland hat uns schon öfters beschäftigt, zuletzt im Februar mit der betrüblichen Nachricht, nach der das Unternehmen vor dem Amtsgericht Wilhelmshaven vorläufige Insolvenz angemeldet hatte (siehe WebBaecker 05/2011). Im April folgte das ordentliche Insolvenzverfahren. Wie jetzt bekannt wurde, übernimmt die Küstenbäcker GmbH aus Großefehn-Spetzerfehn (Kreis Aurich) das Sander Unternehmen zum 01. September. Das sagte Insolvenzverwalter Dr. Heiner Buß aus Wiesmoor gegenüber der Tagespresse. Buß hob das Engagement der Mitarbeitenden hervor, die zum größten Teil in den letzten Monaten hervorragend mitgezogen hätten, um die Einheit des Unternehmens zu sichern. Sie sollen künftig beim Küstenbäcker beschäftigt werden. Gemeinsam vertretungsberechtigte Geschäftsführer der ostfriesischen Küstenbäcker GmbH sind laut Bundesanzeiger Adolf Bakker-Bents und Andreas Häuser. Ob es gelingt, für sämtliche 85 Rohlfs-Beschäftigten eine Lösung zu finden, entscheide sich demnächst, sagt Buß. Zuvor war es dem Insolvenzverwalter bereits gelungen, sieben Rohlfs-Filialen in Ostfriesland mit 21 Beschäftigten bei einem regionalen Mitbewerber unterzubringen.

VK Mühlen AG: schreibt rote Zahlen im Q3/2011

Hamburg. (22.08. / vkm) Die VK Mühlen AG weist für die ersten neun Monate des Geschäftsjahrs 2010/2011 ein Konzernergebnis vor Steuern von minus 1,2 Millionen Euro aus. Der Konzern kann somit die positive Entwicklung des zweiten Quartals im Geschäftsjahr 2010/2011 nicht fortsetzen. Die positiven Ergebnisse der Tochtergesellschaften Kampffmeyer Food Innovation, VK Polen und Müller’s Mühle könnten die anhaltenden Verluste im deutschen Inlandsgeschäft mit Mehl nur zum Teil kompensieren, heißt es aus Hamburg. Die Volatilität an den Rohstoffbörsen stellt neuerlich eine große Herausforderung für die Mühlenbranche dar: «Die sich jüngst wieder etwas rückläufig entwickelnden Getreidepreise haben sofort wieder eine überproportional heftige Abwärtsspirale bei den ohnehin schon nicht auskömmlichen Mehlpreisen in Gang gesetzt. Wir können da teilweise nicht mitgehen und haben deshalb auch erhebliche Absatzmengen verloren», sagt Christoph Kempkes, Vorstandssprecher der VK Mühlen AG. Vor dem Hintergrund der angespannten Lage auf den internationalen Märkten und Anzeichen für eine sich abkühlende Konjunktur seien weitere Turbulenzen im Preisgefüge jederzeit möglich. Kempkes weist darauf hin, dass die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen mit Nachdruck vorangetrieben werden. Das Programm ‘Entwicklung 2015’ sieht vor, die Kosten deutlich zu senken, um so die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns merklich zu erhöhen. «Mit der Modernisierung unseres wichtigsten Standortes in Deutschland – der Ellmühle Köln – werden wir zeitnah beginnen», kündigt Kempkes an.

Heberer: eröffnet 100. Filiale im Rhein-Main-Gebiet

Mühlheim / Main. (22.08. / wfh) Die Wiener Feinbäckerei Heberer hat an der Hanauer Landstraße in Frankfurt eine weitere Filiale eröffnet, die gleichzeitig die 100. des Unternehmens im Rhein-Main Gebiet ist. Erst Anfang August hatte Heberer 16 Filialen in der Region neu eröffnet, zuvor von der Stuttgarter Lang Gruppe erworben. Der Filialist baut damit seine Marktführerschaft im Rhein-Main Gebiet weiter aus. Auch an Orten wie dem ICE Bahnhof in Aschaffenburg oder dem Hit-Markt in Frankfurt-Sachsenhausen ist Heberer mit Filialen an besonders attraktiven Standorten präsent. 2012 eröffnet das Unternehmen im neuen Flugsteig A-plus des Frankfurter Flughafens seine «Heberer’s Traditional Bakery» – die vierte Verkaufsstelle am Luftdrehkreuz. Dort wie in den übrigen 350 Heberer-Filialen finden die Kunden ein Angebot, das sich erfolgreich in der Geschäftsentwicklung niederschlägt. So stieg das operative Ergebnis im ersten Halbjahr 2011 im Vergleich zum H1/2010 um 30 Prozent auf 2,6 Millionen Euro. Die Wiener Feinbäckerei will ihren erfolgreichen Kurs fortsetzen und hatte daher unlängst eine Anleihe von über zwölf Millionen Euro im Eigenvertrieb begeben. Die über die Anleihe erzielten Emissionserlöse sollen die Wettbewerbsfähigkeit des Familienunternehmens von 1891 stärken und den Aufbau neuer Filialen an attraktiven Standorten ermöglichen. So ist Heberer neben dem Rhein-Main-Gebiet einer der Marktführer in Berlin sowie bundesweit an Frequenzstandorten wie Bahnhöfen und Flughäfen. Die Jubiläumsanleihe im Eigenvertrieb wird mit sieben Prozent per Anno verzinst. Die Laufzeit beträgt fünf Jahre.


TERMINE + EVENTS


BÖLN: Seminare für das Bäckerhandwerk beginnen im Spätsommer

Frankfurt. (26.08. / fibl) Das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) bietet auch 2011 Praxisseminare für Bäcker im Rahmen der erfolgreichen Reihe bundesweiter Qualifizierungsmaßnahmen für das Lebensmittelhandwerk. Die Seminare richten sich gezielt an Interessenten aus dem ökologischen und auf Nachhaltigkeit achtenden Bäckerhandwerk. Im Auftrag des BÖLN führt die Frankfurter FiBL Projekte GmbH die Schulungsmaßnahmen durch. Den lesenswerten Volltext zu dieser Mitteilung finden Interessenten hier. Eine vollständige Übersicht zu den Veranstaltungsorten und Themen gibt es hier.

FEI: lädt zur Jahrestagung nach Erlangen

Bonn. (26.08. / fei) Der Forschungskreis der Ernährungsindustrie (FEI) lädt am 06. und 07. September zu seiner Jahreshauptveranstaltung nach Erlangen. Unter dem Motto «Industrielle Gemeinschaftsforschung: Instrument des innovativen Mittelstands» präsentiert der FEI anhand von sechs aktuellen Themenfeldern Ausschnitte aus seinen Forschungsaktivitäten. Das vollständige Programm zur Tagung finden Interessenten auf dem FEI-Server (Format PDF; vier Seiten; 1’209 KB).

Großbäcker: Jahrestagung thematisch breit gefächert

Düsseldorf. (24.08. / gb) Die Jahresmitgliederversammlung des Verbands Deutscher Großbäckereien findet am 10. September in Frankfurt statt. Auf dem Programm stehen neben den Regularien spannende Vorträge zu Themen rund um Großbäckereien: Wie sieht die Zukunft der Lebensmittelkette aus? Welche Rolle spielt die weltweite Spekulation mit dem Rohstoff Getreide? Diesen Fragen widmet sich der Präsident der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft Carl-Albrecht Bartmer, selbst Landwirt. Rechtsanwalt Dr. Jürgen Brand, ehemaliger Präsident des Landessozialgerichts von Nordrhein-Westfalen, gibt Empfehlungen zum richtigen Verhalten bei Prüfungen durch die Sozialkassen. Was kann einem Betrieb passieren, wenn Leiharbeiter eingesetzt wurden, die einen zu geringen Lohn erhielten? Nicht zuletzt informiert Dietmar Pech-Lopatta, GFK Panel Services Deutschland, über die aktuellen Entwicklungen auf den Backwarenmärkten. Zum neuen Ehrensenator im Deutschen Brot-Senat wollen die Großbäcker Prof. Michael Kleinert von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ernennen. Seine Verdienste rund um das Brot würdigt Klaus Niebuhr von der Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung (AGF) in Detmold, der im letzten Jahr zum Brotsenator ernannt worden war.

Rückblick: Lebensmittelrechtstag für Erzeugnisse aus Getreide

Detmold. (24.08. / agf) Ende Juni diskutierte der 18. Lebensmittelrechtstag für Erzeugnisse aus Getreide aktuelle Themen des Lebensmittelrechts. 141 Teilnehmer/innen meist aus der Lebensmittelüberwachung und -herstellung nutzten die Gelegenheit, sich über Urteile und Einschätzungen auf den neuesten Stand zu bringen. Erläuterungen zu Neuerungen in Gesetzen standen ebenso auf dem Programm wie Erfahrungsberichte über Umsetzungen in die Praxis. Ergebnisse der amtlichen Betriebskontrollen kamen während der zweitägigen Veranstaltung auf dem Detmolder Schützenberg ebenso zur Sprache wie die neuen Leitsätze des Deutschen Lebensmittelbuchs aus Sicht der Lebensmittelindustrie. Eine Zusammenfassung der Tagung, die die Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung (AGF) alljährlich in Zusammenarbeit mit den Verbänden der Getreidewirtschaft ausrichtet, können sich Interessenten vom Server der AGF im Format PDF herunterladen (15 Seiten; 1’101 KB).


MANAGEMENT + BETRIEB


Unternehmensplanung: Basis für zukunftsorientiertes Handeln

Isernhagen. (26.08. / ge) Wer ein Unternehmen führt – egal ob Großkonzern oder Ein-Mann-Betrieb, Automobilzulieferer oder Bäckerei – möchte seine Produkte oder Leistungen absetzen, Arbeitsplätze schaffen oder/und erhalten und schließlich auch ausreichende Gewinne erwirtschaften. Diese allgemeinen Ziele muss jeder einzelne Unternehmer für sich konkretisieren und Strategien zu deren Erreichung festlegen, sagt Carsten Klingebiel, Diplom-Ökonom und Steuerberater bei Gehrke Econ in Isernhagen-Kirchhorst. Und schon sind Sie mitten in der Planung, denn Ziele sind Ausgangspunkt und Richtschnur für das unternehmerische Handeln:

Es nützt nichts schnell zu laufen, wenn es die falsche Richtung ist!

Ein fundiertes Controlling mit einer betriebswirtschaftlichen Planung liefert dabei alle notwendigen Informationen für eine erfolgsorientierte Steuerung der Unternehmensaktivitäten. So können auch Gefahrenpotenziale und mögliche Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt und Maßnahmen rechtzeitig ergriffen werden. Krisen werden beherrschbar. Die Unternehmensplanung zeigt, wie sich geplante Aktivitäten in den verschiedensten Unternehmensbereichen in einem Unternehmenserfolg niederschlagen werden und wie sich das Unternehmen in den nächsten Jahren finanziell entwickelt. Der Unternehmer bekommt einen Überblick über seine Vermögens, Finanz- und Ertragsentwicklung. Eine realistische und nachvollziehbare Planung verschafft dem Unternehmen eine solide Basis. Neben der Finanzbedarfsplanung, Gewinn- und Verlustplanung und Bilanzplanung gibt es mehrere Teilpläne: Umsatzplanung, Investitionsplanung, Personalplanung, Liquiditätsplanung. Die mittelfristige Unternehmensplanung sollte etwa auf drei bis fünf Jahre angelegt sein und alle wirtschaftlich relevanten Daten für diesen Zeitraum enthalten.

Info: Wollen Sie wissen, ob Sie auch in nächsten Jahren Ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen können, unterstützen die Fachleute von Gehrke Econ Sie gern bei der Entwicklung Ihrer Unternehmensstrategie und bei der Erstellung Ihrer Planungsüberlegungen. Bitte wenden Sie sich an Carsten Klingebiel in 30916 Isernhagen, Telefon 0511/70050403.

Halloren: meldet zweistelliges Wachstum im H1/2011

Halle / Saale. (26.08. / hag) Die Halloren Schokoladenfabrik AG setzte im H1/2011 ihr Wachstum fort und konnte zudem ihren Marktanteil vergrößern. «Der Konzernumsatz stieg um rund 10,7 Prozent auf 25,96 Millionen Euro. Die Gesamtleistung verbesserte sich unter Berücksichtigung der Bestandsveränderungen an Fertigwaren und der sonstigen betrieblichen Erträge im gleichen Zeitraum um etwa 14,2 Prozent auf 28,69 Millionen Euro», sagt der Vorstandsvorsitzende Klaus Lellé. Maßgeblich trug die Umsatzentwicklung des in Delitzsch produzierten Sortiments zum Ergebnis bei. Durch gestiegene Kosten, vor allem bei Rohstoffen und der Energie, verminderte sich das Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 0,31 Millionen Euro auf 0,83 Millionen Euro. Trotz interner Programme zur Kostensenkung und einer optimierten Sortiments-Politik waren Preisanpassungen unvermeidlich. Maßgeblich werden diese im H2/2011 zum Tragen kommen. Das Ergebnis vor Steuern lag im H1/2011 bei minus 0,76 Millionen Euro – plus 12,6 Prozent gegenüber dem H1/2010. Lellé: «Mit diesen Kennzahlen liegen wir im Rahmen unserer Erwartungen. Für das Gesamtjahr gehen wir davon aus, nicht nur unsere Umsatzplanung zu erfüllen, sondern auch die Ertragsplanung». Die Umsätze sollen um acht Prozent auf 65 Millionen Euro steigen. Das Unternehmen bestätigt das voraussichtliche Erreichen des soliden Vorjahresergebnisses vor Steuern.

Burnout: erkennen, verstehen, bekämpfen

Hamburg. (26.08. / vbg) Burnout ist in aller Munde. Jede und jeder kennt jemanden, den es angeblich erwischt hat. So manche Führungskraft fragt sich selbst: Was ist mit mir los? Bin ich nur ein bisschen überarbeitet oder ist das schon Burnout? Schauen Sie doch mal rein in den Quick-Check aus der Broschüre «Burnout erkennen, verstehen, bekämpfen» (Format PDF; 28 Seiten; 1’247 KB). Jedes einzelne Anzeichen könne in der Tat auf einen Burnout-Prozesses hindeuten, schreibt darin die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) aus Hamburg. Sie können die Liste natürlich auch auf andere Personen anwenden, über die Sie sich Gedanken machen …

Software: Mandantenverwaltung mit Marvin

Kronau. (26.08. / goe) Die Trennung von Unternehmen in eine Produktionsgesellschaft und eine Vertriebsgesellschaft, welche die Filialen betreibt, ist immer wieder zu finden. Damit dennoch beide Unternehmen in einem gemeinsamen System verwaltet werden können, gibt es in der Bäckereisoftware Marvin das Modul «Mandantenverwaltung». Mit Hilfe dieses Moduls können Sie mehrere (rechtlich getrennte) Unternehmen gemeinschaftlich verwalten. Ebenso können firmenübergreifende oder getrennte Produktionspläne und Auswertungen erstellt und alle Unternehmen auch gegenseitig abgerechnet werden. Hierzu legen Sie auf einfache Weise fest, wie Ihre Artikel und Kunden/Filialen in Bezug zum jeweiligen Mandanten stehen. Danach kann Marvin alle weiteren Daten selbständig generieren. Eine innerbetriebliche Rechnungsstellung zwischen den jeweiligen Mandanten ist damit ebenso einfach und schnell gewährleistet, heißt es aus Kronau. Ihr Vertriebspartner oder die Goecom Hotline informieren Sie gerne näher über dieses Modul.

BFH: Umsatzsteuer bei der Abgabe von Speisen an Imbissständen

München. (25.08. / bfh) Mit zwei zeitgleich veröffentlichten Urteilen hat der Bundesfinanzhof (BFH) zu der bisher häufig streitigen umsatzsteuerlichen Abgrenzung von Essenslieferungen (Steuersatz 7%) und Restaurationsleistungen (Steuersatz 19%) Stellung genommen. Die Entscheidungen beruhen auf einem neuen Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union vom 10. März 2011 (C-497/09, C-499/09, C-502/09, Bog u.a.), das aufgrund von Vorlagen des BFH ergangen ist. Danach liegt eine dem ermäßigten Steuersatz unterliegende Essenslieferung vor, wenn nur einfach zubereitete Speisen (wie z.B. Bratwürste oder Pommes Frites oder ähnlich standardisiert zubereitete Speisen) abgegeben werden und dem Kunden lediglich behelfsmäßige Verzehrvorrichtungen (wie z.B. Theken oder Ablagebretter bei Imbissständen) zur Verfügung zur Einnahme der Speisen stehen und die Speisen nur im Stehen eingenommen werden können (V R 35/08). Zu einem dem Regelsteuersatz unterliegenden Restaurationsumsatz führt die Abgabe von Standardspeisen dagegen, sobald der leistende Unternehmer seinen Kunden zusätzliches Mobiliar wie Tisch(e) mit Sitzgelegenheiten zur Verfügung stellt. Im Unterschied zur früheren Rechtsprechung sind dabei jedoch Verzehrvorrichtungen Dritter – wie z.B. Tische und Bänke eines Standnachbarn – nicht zu berücksichtigen, auch wenn diese im Interesse des leistenden Unternehmers zur Verfügung gestellt wurden (V R 18/10). Diese neuen Abgrenzungskriterien tragen wesentlich zur Vereinfachung der steuerrechtlichen Beurteilung bei und beenden die in der Vergangenheit häufig aufgeworfenen Zweifelsfragen hinsichtlich der Bedeutung und Größe von Verzehrtheken.

Zeppelin Systems: Bekenntnis zum Standort Rödermark

Rödermark. (24.08. / msr) Wie der Magistrat der Stadt mitteilt, investiert die Zeppelin Reimelt GmbH rund 2,6 Millionen Euro in ein Technikum mit Kundencenter. In dem zwölf mal 30 Meter großen Gebäude, das eine Fläche von 600 Quadratmetern umfassen soll, werde nach Fertigstellung geforscht, entwickelt und geschult. Bis Mitte 2012 soll das Technikum stehen. Das zweistöckige Gebäude beherbergt dann eine Halle, in der Versuchsanlagen zum Dosieren, Fördern, Wiegen, Sieben und Mischen von Nahrungsmittelrohstoffen installiert werden. Hinzu kommen ein Labor, eine Werkstatt, Schulungsräume, Büros und ein Bistro mit Blick in die Halle. Reimelt, seit 2009 ein Unternehmen der Zeppelin Gruppe Friedrichshafen, ist mit rund 400 Mitarbeitenden der größte Arbeitgeber in Rödermark und gehört zu den weltweit führenden Anlagenbauern der Nahrungsmittelindustrie. Insgesamt zählt die Zeppelin Gruppe über 6.000 Beschäftigte – davon etwa 1.100 Leute im Industriebereich, dem auch Reimelt zuzuordnen ist. In 2010 erwirtschaftete eben dieses Segment – Zeppelin Systems – einen Umsatz von 249 Millionen Euro.

ZV mahnt Lidl ab: «Wettbewerbswidrige Verbrauchertäuschung»

Berlin. (23.08. / ZV) Ähnlich wie Aldi Süd verstößt der Discounter Lidl bei der Kenntlichmachung der prozentualen Angaben der Getreide- und Saatengehalte gegen die Leitsätze des deutschen Lebensmittelbuchs für Brot und Kleingebäck. Betroffen seien besonders Misch- und Mehrkornbrote, berichtet der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks (ZV). Eine Rüge dafür bekam die Handelskette Mitte August, als die entsprechende Abmahnung zugestellt wurde. Lidl verwendet bei den vom ZV beanstandeten Broten offizielle Verkehrsbezeichnungen wie etwa «Roggenmischbrot». Doch stimmen die angegebenen Getreidemengen nicht mit den in den Leitsätzen geforderten überein. «Mit dieser Abmahnung setzen wir ein Zeichen für fairen Wettbewerb und Qualität. Wird ein Brot als Roggenmischbrot angepriesen, kann der Kunde auch ein Roggenmischbrot nach den Vorgaben der Leitsätze erwarten», sagt ZV-Präsident Peter Becker. «Beim Handwerksbäcker bekommt man unter der Bezeichnung ‘Roggenmischbrot’ ein Brot, das mindestens 51 Prozent Roggenmehl enthält. Bei Aldi Süd und Lidl stellt der Kunde nun fest, dass das Roggenmischbrot wesentlich weniger Roggenmehl enthält. Dies widerspricht dem Sinn der Leitsätze. Bitet man lose und unverpackte Ware zum Verkauf an, dann muss man sich auch an die dafür geltenden Regeln halten, damit eine objektive Vergleichbarkeit gegeben ist. Ansonsten ist das Verbrauchertäuschung», betont ZV-Hauptgeschäftsführer RA Amin Werner.

Bayern: Lohnanpassung im Rahmen der Inflationsrate

München. (20.08. / liv) Die Tarifparteien im bayerischen Bäckerhandwerk haben sich Mitte August auf den Neuabschluss eines Lohn- und Gehaltstarifvertrags für die rund 49.000 Beschäftigten der bayerischen Handwerksbäckereien geeinigt. Vereinbart wurde eine lineare Erhöhung der tariflichen Löhne und Gehälter um 3,00 Prozent mit Wirkung zum 01. Oktober 2011. Der neue Tarifvertrag gilt rückwirkend ab 01. August und schließt somit nahtlos an den zum Ende Juli gekündigten Tarifvertrag an. Die Monate August und September wurden als «Leermonate» festgeschrieben. Somit ergibt sich über des Gesamtlaufzeit von zwölf Monaten eine reale Steigerung um 2,5 Prozent. Zur Anpassung des Tarif-Texts an die Anforderungen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) wurde die bisherige Lohndifferenzierung nach Altersstufen in eine Differenzierung in Abhängigkeit von der Berufserfahrung umgewandelt. Der neue Vertrag enthält demnach nur noch zwei Tarif-Staffeln, nämlich «mit mehr als zwei Jahren Branchenerfahrung» und «unter zwei Jahre Branchenerfahrung». In den Tarifgruppen, in denen ein Lehrabschluss Voraussetzung ist, zählen die Lehrjahre nicht als Jahre der Branchenerfahrung. Darüber hinaus wurde vereinbart, im Herbst 2011 die Verhandlungen zur Umwandlung des Lohn- und Gehaltstarifvertrags in einen Entgelttarifvertrag aufzunehmen. Damit sollen die sich aus der Fortentwicklung der Branche ergebenden strukturellen Veränderungen aufgegriffen werden, berichtet der LIV Bayern.


MARKETING + VERKAUF


Australien: findet Geschmack an deutscher Technik

Sydney / AU. (23.08. / gtai) Der australische Nahrungsmittelsektor hat sich von zwischenzeitlichen Rückschlägen wieder erholt. Mittelfristig dürften die Branchenexporte erneut steigen. Dadurch sollte zwangsläufig auch die Nachfrage nach hochwertigen deutschen Nahrungsmittelmaschinen zulegen. Dieser Trend wird ebenfalls dadurch angeschoben, dass in der Fertigung zunehmend neue sowie moderne Problemlösungen gefragt sind – berichtet Germany Trade + Invest (GTAI).
Info: /r_marketing/2011/3411-GTAI-AUSTRALIEN.HTM

Außenhandel: Slowakei importiert immer mehr Lebensmittel

Bratislava / SK. (20.08. / gtai) Die Slowakei wird immer stärker von Lebensmitteleinfuhren abhängig. 2010 wurden mehr als 60 Prozent des Bedarfs über Importe abgedeckt. Die Einfuhr von Nahrungs- und Genussmitteln erreichte mit rund 3,0 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert. Dies entsprach einem Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Direkt aus Deutschland kam etwas über ein Zehntel. Chancen für teurere Markenartikel oder Nischenprodukte wie Biolebensmittel tun sich vor allem in der Westslowakei auf, in der die Kaufkraft größer ist – berichtet Germany Trade + Invest (GTAI).
Info: /r_marketing/2011/3411-GTAI-SLOWAKEI.HTM


ROHSTOFFE + ENTWICKLUNGEN


BMELV: Agrarexporte weiter auf Rekordkurs

Berlin. (26.08. / bmelv) Der deutsche Agrarexport hat im ersten Halbjahr 2011 deutlich zugelegt. Nach vorläufigen Zahlen wurden Güter der Land- und Ernährungswirtschaft im Wert von rund 27,3 Milliarden Euro exportiert. «Das ist ein Plus von rund 2,7 Milliarden Euro oder 11,1 Prozent gegenüber dem H1/2010. Der Export erreicht damit ein neues Rekordniveau», heißt es aus dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Nach dessen Angaben bestätigen die Zahlen die hohe Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Die sehr positive Entwicklung setze sich fort. Die BMELV-Initiativen zur Exportförderung tragen Früchte und werden derzeit zu einer eigenständigen Förderpolitik ausgebaut. Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei Milcherzeugnissen: Die Ausfuhren stiegen sowohl mengen- als auch wertmäßig und erreichten einen Ausfuhrwert von 4,1 Milliarden Euro. Die Exporte von Fleisch und Fleischwaren konnten um 5,3 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro zulegen. Die wichtigste Produktgruppe hinter Milch und Fleisch stellen Getreideerzeugnisse und Backwaren mit einem Exportwert von 2,2 Milliarden Euro dar (plus 4,5 Prozent). Die Exporte in Drittländer gewinnen mengen- und wertmäßig stärker an Bedeutung. Sie stiegen im H1/2011 um 19,2 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro. Gleichwohl werden noch immer rund drei Viertel der Erlöse im Agrarexport durch Versendungen in andere EU-Mitgliedstaaten erzielt, mit wachsenden Anteilen bei den osteuropäischen Mitgliedstaaten (plus 18,7 Prozent).

BMELV: Schlechtes Wetter mindert die Ernte

Berlin. (25.08. / bmelv) In einigen Regionen Deutschlands haben widrige Witterungsverhältnisse die Ernteerträge der Landwirte zum Teil erheblich gemindert. Die Ursachen für Ernte- und Qualitätseinbußen sind regional jedoch sehr unterschiedlich: Zu wenig Regen im Frühjahr, starke Spätfröste im Mai und Starkregen zur Erntezeit haben den Landwirten die Arbeit erschwert, die Ernteeinfuhr an vielen Orten verzögert und zu Einbußen bei Menge und Qualität geführt. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) rechnet in diesem Jahr mit Getreide- und Rapserträgen, die deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt liegen. Jedoch erschweren die extremen Witterungseinflüsse die Markteinschätzung. Die Ernte der Wintergerste ist nahezu abgeschlossen, hier wurden etwa zwei Millionen Tonnen weniger geerntet als im Vorjahr. Besonders hohe Einbußen werden beim Roggen erwartet. Der Weizen verbucht ebenfalls Einbrüche, allerdings sind diese voraussichtlich geringer als noch im Frühjahr erwartet. Für eine abschließende Bilanz ist es derzeit allerdings zu früh, denn die Ernte ist noch in vollem Gang. Auch betont das Ministerium, dass die Ertragslage regional sehr unterschiedlich ist. Die offizielle Erntebilanz wird das BMELV Anfang September vorlegen.


BOOKMARKS + BOOKS


Global Industry: Krispy Kreme grows in Japan

Hamburg. (bm) Krispy Kreme Doughnuts Inc., member of the South Korean Lotte Group, announced that it has signed new development agreements with its Japanese franchisee, Krispy Kreme Doughnut Japan Company, Limited, pursuant to which the franchisee has agreed to build 73 new locations in the Kanto, Kansai and Chubu regions of Japan over the next five years. Other topics of the week:

Title Region Date
Krispy Kreme: grows in Japan and Mexico (US) Fri 08-26
Baker’s Pride: Names Vice President of Sales + Marketing (US) Thu 08-25
Twin Peaks: Former Hooters Executives Sign Franchise Agreement (US) Thu 08-25
Hooters of America: Names New CEO (US) Thu 08-25
Baker’s Pride: Expands into «Better for You» Category (US) Wed 08-24
Premier Foods: announces new Group Sales Director (UK) Wed 08-24
Anuga Frozen Food: meeting place for the industry (DE) Tue 08-23
InterMopro, InterCool, InterMeat: ready for a fresh start (DE) Mon 08-22
57th Street: Q2/2011 and Year-to-Date Financial Results (US) Mon 08-22
57th Street General Acquisition: partners with Dawn Foods (US) Sat 08-20
ADM: to Expand Grain and Rapeseed Storage Capacity in Magdeburg (US) Sat 08-20


REZEPTE + IDEEN


GMF: Erntedank-Zwiebelkuchen

Bonn. (26.08. / GMF) «Backen und Brotzeit im Herbst» heißt eine PDF-Datei, die sich Interessenten vom Server der Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernährungsforschung (GMF) herunterladen können. Bis zum ersten Sonntag im Oktober ist es zwar noch etwas hin, doch bieten die Ausführungen der GMF allerlei Genüsse, Rezepte und Ideen für einen (nicht nur) herbstlichen Brunch. Darunter auch ein Erntedank-Zwiebelkuchen nach folgendem Rezept für eine Tarteform.

Zutaten: Für den Teig benötigen Sie 150 g Weizenmehl (Type 1050); 2 TL Backpulver; 100 g Magerquark; 3 El Milch; 3 El Öl. Für die Füllung benötigen Sie 600 g Zwiebeln; 150 g Lauchzwiebeln; 300 g rote Äpfel; 50 g geräucherter durchwachsener Speck; 1 El Öl; 100 g geriebener Emmentaler; 2 El Paniermehl; 1/2 Bund gehackter Majoran; 250 g Sahne; 4 Eier; Zitronensaft; Muskatnuss; Salz, Pfeffer.

Zubereitung: Zwiebeln und Lauchzwiebeln in Ringe schneiden. Äpfel vierteln, entkernen und in Spalten schneiden. Apfelspalten kurz in Zitronenwasser legen. Speck würfeln, in einem Esslöffel Öl kross auslassen und herausnehmen. Beide Zwiebelsorten im Bratfett andünsten, mit Salz und Pfeffer würzen. Den Speck wieder untermischen und abkühlen lassen.

Mehl, Backpulver, Quark, Milch, drei Esslöffel Öl und eine Prise Salz zu einem Teig verkneten. Eine gefettete Tarteform (Durchmesser 28 Zentimeter) damit auslegen. Boden mehrmals einstechen und mit der Hälfte des Käses und dem Paniermehl bestreuen. Äpfel abtropfen lassen und mit der Zwiebelmischung in die Form geben. Sahne, Eier, Majoran, Salz, Pfeffer und Muskat verquirlen. Guss über der Zwiebelmischung verteilen und mit restlichem Käse bestreuen. Im vorgeheizten Backofen bei 175° Celsius 50 bis 60 Minuten backen.

Nährwerte: je Portion (bei zwölf Stücken) 270 kcal oder 1130 kJ.

Info: Weitere Rezeptideen bietet die Datei «Backen und Brotzeit im Herbst», herunterzuladen vom GMF-Server.

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