Freitag, 19. April 2024

WB-01-2011

WEBBAECKER AKTUELL FÜR DIE 01. KW 2011 (03.01. bis 07.01.)
Download: https://www.webbaecker.de/11archivphp/wb0111.php

In der Zusammenfassung für diese Woche lesen Sie:

MARKT + UNTERNEHMEN:
01. Bäckerei Peter Ellger: Fortführung rechnet sich nicht
02. BackWerk: Einblicke und Aussichten 2010/2011
03. Partner-Back: Frank Ostendorf übernimmt Großbäcker
04. Fusion: Dahlback und Unser Heimatbäcker bündeln Kräfte

TERMINE + EVENTS:
05. Neuanfang gesucht: SlowBaking streicht die Segel

MANAGEMENT + BETRIEB:
06. Eine «Never-Ending-Story»: das Kostenmanagement
07. HDE: Wechselgeldversorgung kann teuer werden
08. LeShop.ch: Rekordwachstum 2010 durch mobiles Shopping

MARKETING + VERKAUF:
09. Export: Deutsche Lebensmittel gefragter denn je

ROHSTOFFE + ENTWICKLUNGEN:
10. HWWI: Kräftiger Anstieg der Rohstoffpreise in 2010
11. DBV-Analyse: Märkte 2010 und Aussichten 2011

PERSONEN + EHRUNGEN:
12. Wehrli: ein Familienunternehmen im Generationswechsel
13. Bäko Zentrale Süd: meldet personelle Änderungen
14. Dresdner Backhaus: Klappern gehört zum Handwerk

BOOKMARKS + BOOKS:
15. Global Industry: Canada Bread to Close Frozen Bakery Facility

REZEPTE + IDEEN:
16. GMF: Apfel-Speck-Kuchen nach Altenländer Art


MARKT + UNTERNEHMEN


Bäckerei Peter Ellger: Fortführung rechnet sich nicht

Ihlow. (06.01. / eb) «Die Chancen stehen nicht schlecht», hieß es hier im Dezember. Gemeint ist die Bäckerei Peter Ellger GmbH aus dem ostfriesischen Ihlow. Die hatte im November Insolvenz angemeldet (siehe WebBaecker 47/2010). Im Dezember stuften Geschäftsführer Peter Ellger und Insolvenzverwalter RA Axel Gerbers die Lage des Betriebs noch als «stabil» ein (siehe WebBaecker 48/2010). Kaum im neuen Jahr 2011 angekommen, hat sich die Situation gründlich verändert: «Eine Fortführung des Unternehmens rechnete sich nicht», sagt RA Gerbers nun. Das Insolvenzverfahren sei am 01. Januar eröffnet worden; die Verbindlichkeiten lägen bei 900.000 Euro. Er sei froh, dass es gelungen ist, den Großteil der 95 Arbeitsplätze durch Übernahmen zu erhalten. Auch Peter Ellger hat sich abgefunden und setzt gemeinsam mit RA Gerbers derzeit alles daran, dass kein Arbeitnehmer in die Arbeitslosigkeit entlassen werden muss. «Einen Großteil der zwölf Filialen übernimmt die Bäckerei Musswessels aus Rhede, weitere Filialen übernimmt die Bäckerei Rector aus Georgsheil», sagt Ellger gegenüber dem WebBaecker. Für andere Standorte sei der Küstenbäcker aus Spetzerfehn im Gespräch und bei zwei Filialen wisse man noch nicht so genau, wie es weitergeht. Die habe man zunächst in Eigenregie übernommen. Beliefert werden diese – Hesel und Leer – übrigens von Wilfried Schütte aus Timmel. Schütte ist der Onkel von Ursula Stecker, ehemals Geschäftsführerin der Schütte Gruppe, die im ersten Halbjahr 2010 spektakulär von der Bildfläche verschwand. Wilfried Schütte hat nun die Produktion der Bäckerei Peter Ellger in Ihlow gemietet und wir dürfen gespannt sein auf das nächste Kapitel ostfriesischen Branchengeschehens.

BackWerk: Einblicke und Aussichten 2010/2011

Essen. (05.01. / bw) Die BackWerk Service GmbH steigerte ihren Gesamtumsatz 2010 um über 13 Prozent auf 137 Millionen Euro. Dabei konnte die Essener Zentrale erneut einen Zuwachs auf gleicher Fläche von zwei Prozent verzeichnen. In 2011 will Geschäftsführer Dr. Dirk Schneider die Zahl der 286 Filialen auf über 300 steigern und dabei ein Umsatzplus von zehn Prozent erreichen. Die Zeichen stehen günstig: Die wachsende Akzeptanz des SB-Betriebstyps belegt laut Schneider die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) aus Nürnberg. Demnach kaufen heute vier von zehn Konsumenten in Deutschland regelmäßig ihre Backwaren in einer Selbstbedienungs-Bäckerei. Oder anders herum: Im Schnitt besuchen über 1.000 Kunden täglich ein BackWerk. In der Summe zählt das Unternehmen bundesweit über sechs Millionen Kundenkontakte pro Monat. Neben den Preisen locke laut GfK vor allem das Angebot. So könnte die Kette ungebremst expandieren – gäbe es da nicht einen Engpass an bezahlbaren Ladenlokalen in Hochfrequenzlagen. Unter dem Strich stehen den 26 Neueröffnungen in 2010 deshalb zehn Schließungen gegenüber – besonders wegen abgelaufener Mietverträge in den Vorkassenzonen von Supermärkten. Weitere Zeichen des Wandels: Alle direkten Wettbewerber haben nach BackWerk-Angaben 2010 nicht mehr expandiert. Das Wachstum in der SB-Branche ist stark abgeschwächt. Andererseits verschärfen neue Backstationen in Supermärkten und bei Discountern den Wettbewerb. BackWerk versucht dem Druck auszuweichen durch die stetige Weiterentwicklung des Geschäftsmodells. Hinzu kommen neue Konzepte, wie etwa das «BackWerk-Cafe». Nach einer erfolgreichen Testphase in Essen soll es nun dupliziert werden.

Partner-Back: Frank Ostendorf übernimmt Großbäcker

Gronau / Gelsenkirchen. (03.01. / asn) Über die Partner-Back Backwarenherstellungs-GmbH hatte das Amtsgericht Münster Mitte November ein Insolvenzeröffnungsverfahren eingeleitet (siehe WebBaecker 46/2010). Wie jetzt bekannt wurde, werden die Geschäfte des Gronauer Produzenten vom Jahreswechsel 2010/2011 an von der «Partner Back Nachfolger GmbH» weitergeführt. Dahinter steht die Ostendorf Beteiligungs GmbH + Co. KG aus Oldenburg, deren alleiniger Gesellschafter Frank Ostendorf ist. Die neue Gesellschaft soll ihren Sitz ebenfalls in Oldenburg haben. Wobei die Produktion in Gronau erhalten bleibt; ebenso die rund 90 Arbeitsplätze. Zur Firmengruppe von Frank Ostendorf gehört zudem die Großbäckerei Albert Stauffenberg Nachfolger GmbH + Co KG in Gelsenkirchen und seit 2007 die Bär-Brot GmbH in Kriftel. Erwirtschafteten 2007 rund 500 Mitarbeitende etwa 90 Millionen Euro Gruppenumsatz, erwartet Ostendorf für 2011 ungefähr 130 Millionen Euro durch annähernd 600 Beschäftigte.

Fusion: Dahlback und Unser Heimatbäcker bündeln Kräfte

Frankfurt / Main. (03.01. / sfc) Die Dahlewitzer Landbäckerei GmbH (Dahlback) hat Ende Dezember 2010 den Zusammenschluss mit dem bisherigen Wettbewerber «Unser Heimatbäcker» bekannt gegeben. Mit diesem Schritt setzen die beiden Unternehmen ihren erfolgreichen Expansionskurs gemeinsam fort und werden künftig mit ungefähr 350 Filialen die größte Bäckereikette in Nord-Ost-Deutschland sein. Volker Schülke, Gesellschafter von Unser Heimatbäcker: «Wir freuen uns sehr über den Zusammenschluss mit der Dahlewitzer Landbäckerei. Vereint sind wir in der Lage, unseren Kunden höchste Qualität und bestmöglichen Service zu attraktiven Preisen zu bieten. Dieser Anspruch wird auch künftig eine treibende Kraft für die weitere Entwicklung unseres gemeinsamen Unternehmens sein». Nick Money-Kyrle, Managing Partner von Steadfast Capital: «In einem Bäckereimarkt, der in letzter Zeit durch starke Konsolidierung und vielschichtige Veränderungen auf sich aufmerksam macht, ergibt sich durch den Zusammenschluss für Dahlback und Unser Heimatbäcker die Chance, den Markt aktiv mitzugestalten, den Mitarbeitern Perspektiven aufzuzeigen und die Kunden mit neuen Angeboten zu überzeugen».
Info: /r_markt/2011/0111-SFC-FUSION.HTM


TERMINE + EVENTS


Neuanfang gesucht: SlowBaking streicht die Segel

Barsinghausen. (06.01. / ak) Ende Dezember beantragte der Vorstand von SlowBaking vor dem Amtsgericht Oldenburg die Insolvenz. Nach Abwahl des alten Vorstands im Oktober sah sich der Verein dazu gezwungen – nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftlichen Situation, die der neue Vorstand bei der Übernahme der Geschäfte vorfand. Die Ursachen für die Zahlungsunfähigkeit waren einerseits Forderungen, die aus langfristigen Verträgen zwischen SlowBaking und der CPA (Communications- und Projektagentur GmbH) resultieren und andererseits die zahlreichen Kündigungen von Mitgliedern in 2009 bis Anfang 2010. Innerhalb eines Jahres hatten über 50 Prozent der Bäcker ihre Mitgliedschaft gekündigt. Die Gründe für die zahlreichen Austritte: Die Erhöhung der Beiträge 2009, die im Zusammenhang mit dem Kundenmagazin «Brot + Genuss» standen – sowie die fehlende Akzeptanz des Magazins bei den Vereinsmitgliedern. Verhandlungen zur vorzeitigen Beendigung der laufenden Verträge mit CPA-Geschäftsführer Ralf Frenzel blieben ohne Ergebnis. Deshalb war der Gang zum Insolvenzgericht nicht zu vermeiden. Jedem Ende wohnt ein Anfang inne, und so wollen sich viele engagierte SlowBaker weiterhin organisieren. Ein neuer Verein soll daher am 18. Januar in Hannover gegründet werden: «Endlich wird ein Verein aus der Taufe gehoben, in dem sich Bäcker/innen unabhängig, direkt und mit Freude für die Idee des ‘ehrlichen Brotes’ engagieren können», sagt die derzeitige Vorstandsvorsitzende und Bäckermeisterin Anke Kähler. Die Zusammenarbeit mit dem Institut für Getreideverarbeitung (IGV) in Nuthetal habe sich bewährt. Deshalb werde das IGV auch im neuen Verein die Zertifizierung der Betriebe übernehmen. «Die konsequenten Richtlinien der SlowBaker werden wir nicht aufweichen, sondern in Abstimmung mit den Mitgliedern weiter entwickeln», sagt Jürgen Lenzer, vollzertifizierter SlowBaker im Vorstand des Vereins.
Info: Der Name des neuen Vereins werde nach Beschluss der Gründungsmitglieder in Hannover bekannt gegeben. Interessierte Bäcker sind herzlich eingeladen, nach vorheriger Anmeldung (Telefax 05105/520902) an der Gründungsversammlung am 18. Januar teilzunehmen.


MANAGEMENT + BETRIEB


Eine «Never-Ending-Story»: das Kostenmanagement

Isernhagen. (07.01. / ge) Das aktuelle wirtschaftliche Umfeld in der Bäckerbranche fordert jedes Unternehmen zunehmend heraus, seine Kostenstrukturen zu überdenken, da in allen Bereichen mit Kostensteigerungen zu rechnen sein wird. Insbesondere die jüngsten Entwicklungen an den Rohstoffmärkten haben neue Risiken erzeugt und zwingen dazu, die Kostenbasis rasch und nachhaltig anzupassen. Aber nicht nur im Bereich des Materialseinkaufs sind Kostenerhöhungen zu erwarten, ebenso werden die Personal-, Energie-, Kfz-Kosten sowie Entsorgungskosten und andere in absehbarer Zeit steigen. Die Kosten rücken häufig erst in den Mittelpunkt der Betrachtung eines Unternehmers, wenn die Umsatzerlöse stagnieren oder sogar einbrechen und damit der erreichte Gewinn nicht ausreicht, die finanziellen Verpflichtungen dauerhaft begleichen zu können. Dann müssen wirksame Hebel möglichst schnell für eine Entlastung auf der Kostenseite sorgen. Kostenmanagement heißt dann das Zauberwort. Benötigen Sie weitere Infos – oder Unterstützung – bei der Durchführung des Kostenmanagements in Ihrem Betrieb, dann sind die Ausführungen von Gehrke Econ unter dem Titel «Eine ‘Never-Ending-Story’: das Kostenmanagement» sicher genau das Richtige für Sie.

HDE: Wechselgeldversorgung kann teuer werden

Berlin. (05.01. / hde) Nach Schätzungen des Handelsverbands HDE sind rund 80 Prozent der Einzelhändler nicht im Bilde über die Änderungen im Bargeldverkehr, die am 01. Januar in Kraft getreten sind. Dies ist das Ergebnis einer HDE-Blitzumfrage. «Damit ist absehbar, dass es zu einigen Überraschungen in der Wechselgeldversorgung kommen könnte», warnte Mitte Dezember Ulrich Binnebößel, beim HDE für Zahlungssysteme zuständig. Die meisten Händler würden ihren Wechselgeldbedarf bei der eigenen Hausbank decken. Sei dies nicht über entsprechende Verträge abgesichert, könne es passieren, dass die Bank das Angebot 2011 kurzfristig einstellt. «Wir haben Hinweise darauf, dass einige Bankfilialen mit dem Gedanken spielen, keine Münzrollen mehr für ihre Geschäftskunden anzubieten», sagte Binnebößel. «Sollte sich dies bewahrheiten, muss sich der Händler schnellstmöglich nach anderen Quellen umsehen, um weiterhin Wechselgeld herausgeben zu können. Wir empfehlen daher jedem Händler, bei seiner Bank nachzufragen, ob sich Änderungen ergeben». Der HDE-Experte machte deutlich, dass es sich nicht um flächendeckende Probleme bei der Wechselgeldbeschaffung handele. Vielmehr könnten vorwiegend kleinere Handelsunternehmen betroffen sein. Filialisierte Betriebe oder Großbetriebe würden ihre Bargeld-Logistik zumeist über Dienstleister abwickeln. Aber auch hier lohne sich eine Nachfrage nach möglichen Preiserhöhungen, da auch die Dienstleister bei der eigenen Beschaffung mit Mehrkosten rechnen müssten (Volltext).

LeShop.ch: Rekordwachstum 2010 durch mobiles Shopping

Ecublens / CH. (04.01. / mgb) Als größter Online-Supermarkt der Schweiz verzeichnet LeShop.ch für 2010 erneut einen Rekordumsatz. Die Migros-Tochter verkaufte im vergangenen Geschäftsjahr für 151,1 Millionen Schweizer Franken (CHF) Lebensmittel via Internet und wächst damit um 19,6 Millionen CHF oder 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wichtiger Wachstumstreiber war die Bestellmöglichkeit via iPhone, heißt es aus Ecublens: Bereits jede zwanzigste Bestellung erfolgt demnach mobil. Diese orts- und zeitunabhängige Art des Lebensmitteleinkaufs zieht auch Neukunden an: Über 38’000 Haushalte haben sich im vergangenen Jahr erstmals über LeShop.ch die Wocheneinkäufe nach Hause liefern lassen – dies entspricht einer eidgenössischen Stadt mit 100’000 Einwohnern (Volltext).


MARKETING + VERKAUF


Export: Deutsche Lebensmittel gefragter denn je

Berlin. (04.01. / dbv) Mit einem Exportwert von knapp 54 Milliarden Euro – inklusive geschätzter Nachmeldungen – erreicht der deutsche Agrarexport 2010 nach Schätzungen des Deutschen Bauernverbands (DBV) einen neuen Rekordwert. Gegenüber 2009 ist dies demnach eine Zunahme von rund neun Prozent. Bei den Agrarimporten schätzt der DBV die Zunahme gegenüber 2009 um etwa sieben Prozent auf rund 63 Milliarden Euro. Der Importüberschuss verringerte sich auf rund neun Milliarden Euro. Nachdem sich der deutsche Agrarexport 2009 in einem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld hatte behaupten können und damit wesentlich stabiler verlief als der Export von Industriegütern, sind Lebensmittel aus Deutschland im Ausland beliebter denn je. Vor allem bei hochwertig veredelten Erzeugnissen mit hoher Wertschöpfung ist die deutsche Ernährungsindustrie besonders stark und auf den Auslandsmärkten konkurrenzfähig. So sind Milch und Milcherzeugnisse sowie Fleisch und Fleischwaren die wichtigsten Produkte des deutschen Agrarexports. Weitere wichtige Exportwaren sind Ölsaaten und -produkte, Getreide, Zucker und Süßwaren, Tabakerzeugnisse, Obst- und Gemüseerzeugnisse, Kaffee, lebende Tiere, Kakao, Bier, Wein. Im letzten Jahrzehnt hat sich der Ausfuhrwert deutscher Agrarprodukte und Nahrungsmittel fast verdoppelt. Gleichzeitig verdrängt Deutschland seit 2007 Frankreich vom Platz drei der weltweit größten Agrarexporteure. Damit haben nur noch die USA und die Niederlande größere Marktanteile im globalen Agrarexport als Deutschland.


ROHSTOFFE + ENTWICKLUNGEN


HWWI: Kräftiger Anstieg der Rohstoffpreise in 2010

Hamburg. (07.01. / hwwi) Vor allem die Preise der nicht-energiebezogenen Rohstoffe, wie zum Beispiel NE-Metalle, Agrarrohstoffe sowie Nahrungs- und Genussmittel, haben sich 2010 deutlich verteuert, heißt es im HWWI-Rohstoffpreisindex. Im Vergleich zum Januar 2010 erhöhte sich der Index ohne Energie bis Dezember um 41,3 Prozent (in Euro). Die großen Preisanstiege 2010 bei den Rohstoffen sind auf die starke Erholung der weltweiten Konjunktur zurückzuführen. Besonders China benötigt für seine schnell wachsende Wirtschaft Rohstoffe. Zudem haben Angebotsverknappungen bei bestimmten Rohstoffen zu der Verteuerung bei den Rohstoffen geführt. Darüber hinaus hat Spekulation auf den Rohstoffmärkten die Preisbewegungen noch weiter verstärkt. Über eine lockere Geldpolitik versorgten die Notenbanken, vor allem die amerikanische FED, die Finanzmärkte mit viel Liquidität, was einige Anleger dazu veranlasste, aus Sorge vor Inflation in Rohstoffe zu investieren. 2010 sind im HWWI-Rohstoffpreisindex am stärksten die Preise für Baumwolle mit 111,4 Prozent in Euro, für Kautschuk mit 64,6 Prozent in Euro, für Weizen mit 71,5 Prozent in Euro und für Kokosöl mit 136,9 Prozent in Euro gestiegen. Der Rohölpreis hat sich im Vergleich dazu 2010 moderat erhöht. Der Dezemberpreis der Ölsorte WTI lag 22,8 Prozent (in Euro) über dem von Januar. Im Dezember durchbrach der Ölpreis die 90 US-Dollar pro Barrel, was auf bessere US-amerikanische Konjunkturaussichten und einen erhöhten Bedarf an Heizöl aufgrund des kalten Wetters zurückzuführen war.

DBV-Analyse: Märkte 2010 und Aussichten 2011

Berlin. (04.01. / dbv) Das Jahr 2010 war für viele deutsche Bauern ein äußerst turbulentes Jahr, das jedoch mit zuversichtlichen Prognosen für 2011 endet. Anfangs noch hatte die Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Preis- und Erlössituation in den Agrarmärkten und Betrieben voll durchgeschlagen. Im Verlauf des Jahres erreichte der Aufschwung dann aber auch die Landwirtschaft. Auf fast allen Agrarmärkten haben sich die Preise verbessert. Wie sahen die wirtschaftlichen Entwicklungen in den einzelnen Agrarbranchen aus, welche Prognosen gibt es? Der Deutsche Bauernverband (DBV) zieht eine Bilanz und gibt Ausblick auf 2011.
Info: /r_rohstoffe/2011/0111-DBV.HTM


PERSONEN + EHRUNGEN


Wehrli: ein Familienunternehmen im Generationswechsel

Zürich / CH. (06.01. / nzz) Seit dem 18. Jahrhundert gehört die Familie Wehrli zu den prägenden Unternehmerfamilien Zürichs. In diesem Jahr findet ein von langer Hand vorbereiteter Generationenwechsel statt, berichtet die NZZ. Was ist ein Familienunternehmen? Was ist eine Unternehmerfamilie? Fritz und Brigit Wehrli-Schindler haben mit ihren Söhnen Michael und Daniel eigene Antworten auf diese Fragen gefunden. Geht in diesem Frühling die Führung der familieneigenen Bäckerei-Gruppe (Groba AG / Walter Buchmann AG) von der siebten an die achte Wehrli-Generation über, wird die langjährige Suche nach einer Nachfolgeregelung ihren Abschluss finden. «Es war der anspruchsvollste Prozess, den ich je erlebt habe», sagt Fritz Wehrli in dem zwar etwas langen, aber dennoch lesenswerten Portrait «Vor einem Jahr des geplanten Umbruchs».

Bäko Zentrale Süd: meldet personelle Änderungen

Ladenburg. (05.01. / bae) Neues Vorstandsmitglied der Bäko Zentrale Süddeutschland ist seit dem Jahreswechsel Karl-Heinz Hoffmann aus München. Neuer Aufsichtsratsvorsitzender seit 01. Januar ist Wolfgang Schäfer aus Rodgau; Josef Baader aus Frickingen dessen Stellvertreter. Heinrich Traublinger aus Heimstetten schied zum Jahreswechsel aus dem Vorstand der Zentrale Süd aus. Bayerns Landesinnungsmeister und MdL a.D. tat diesen Schritt altersbedingt. Ihm folgt der Obermeister der Bäckerinnung München, Hoffmann – seit 2007 zudem Aufsichtsratsvorsitzender der Zentrale Süd. Der Aufsichtsrat des Fachgroßhändlers konstituierte sich neu und wählte den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden, Hessens Landesinnungsmeister Wolfgang Schäfer, zum Nachfolger Hoffmanns. Durch die Neubesetzungen mit langjährig erfahrenen Branchenakteuren, die bereits großes Engagement für das backende Handwerk bewiesen haben, dokumentiert die Zentrale Süd nach eigenen Angaben eine weiterhin besonders hohe Kontinuität und Leistungsbereitschaft ganz im Sinn und zum Wohl der Mitglieder. Vorstand und Aufsichtsrat der Bäko Zentrale Süd bedankten sich beim langjährigen Weggefährten Traublinger herzlich für das herausragende Engagement. Eine angemessene Würdigung der Verdienste Traublingers findet anlässlich der Generalversammlung am 07. Juni in angemessenem Rahmen in Wiesbaden statt.

Dresdner Backhaus: Klappern gehört zum Handwerk

Dresden. (03.01. / twj) Natürlich wirbelte die deutsche Teilung auch die Geschichte der Konditorei durcheinander, die Heinrich Jeremias Kreutzkamm 1825 im Sächsischen gegründet hatte. Besonders soll er sich auf die Herstellung von Pralinen und Christstollen verstanden haben. Die kompromisslose Qualität erlaubte es der Dresdner Unternehmerfamilie, 1950 in München schnell Fuß zu fassen. Nach der Wende zog es die nunmehr fünfte Generation – Elisabeth Kreutzkamm-Aumüller – wieder zurück an die Elbe. Was anfänglich als neugierige Stippvisite gedacht war, schmiss Lebensplanungen über den Haufen und mündete in einen Lebensweg, den die vierfache Mutter wohl längst als Lebenswerk betrachtet. Freilich gehört das heutige Dresdner Backhaus nicht zu den Größten in der bundesdeutschen Bäcker- und Konditoren-Landschaft. Dennoch ist es eine Größe. Man könnte fast sagen «Institution». Seit 185 Jahren. Wie damals, so ist auch heute das kompromisslose Qualitätsverständnis ein Schlüssel zum Erfolg – abgesehen davon, dass Kreutzkamm-Aumüller nicht «nur» Mutter und Unternehmerin ist, sondern gleichfalls begnadete Marketing-Fachfrau. Als solche versendet sie ihren Christstollen heute in 58 Länder der Welt. Zu den namhaften Kunden soll auch Walt Disney gehören – heißt es in dem Beitrag «Elisabeth Kreutzkamm-Aumüller looks for peace» aus dem Wallstreet Journal. Keine überragende Geschichte. Doch ins «WSJ» muss man es erst mal schaffen, oder?


BOOKMARKS + BOOKS


Global Industry: Canada Bread to Close Frozen Bakery Facility

Hamburg. (bm) Canada Bread announced plans to close its frozen bakery facility in Laval, Quebec. «This closure was a difficult decision to make and we will do everything we can to ease the impact on our people», said Réal Ménard, President, Frozen Bakery division with Canada Bread. «However, it will allow us to improve the cost structure and competitiveness of our business, while continuing to deliver the same high standards of products and service to our customers and consumers». Other topics of the week:

Title Region Date
Canada Bread: to Close Frozen Bakery Facility in Quebec (CA) Fri 01-07
Trading update: Another record year at Lees Foods (UK) Fri 01-07
ADM: Remaining Interest in Golden Peanut Company (US) Fri 01-07
Tasty Baking: did not achieve expectations for Q4/2010 (US) Fri 01-07
Going solo at the Green Week 2011: eleven suggested tours (DE) Fri 01-07
Report: Agriculture and Food Industry in India 2011 (US) Fri 01-07
Merger: Dahlback and Unser Heimatbäcker join forces (DE) Thu 01-06
Pret A Manger: Opens Second Chicago Store (UK) Thu 01-06
CARBA: invites to annual cake decorating contest (US) Wed 01-05
McDonald’s USA: appoints VP Multicultural Marketing (US) Wed 01-05
Nestle S.A.: stakes claim in Turkish confectionery sector (CH) Tue 01-04
Finsbury: enters into joint venture agreement with Genius (UK) Tue 01-04
Agropur: expands operations in the United States (CA) Mon 01-03
Einstein Noah: Group Completes Multiyear Deleveraging (US) Mon 01-03


REZEPTE + IDEEN


GMF: Apfel-Speck-Kuchen nach Altenländer Art

Image Bonn. (07.01. / GMF) Was passt besser in einen nasskalten Januar als ein leichter, aber dennoch herzhafter «Apfel-Speck-Kuchen nach Altenländer Art»?. Gemeinsam von der Bonner Vereinigung Getreide, Markt- und Ernährungsforschung (GMF) und dem Bäckerfachverein Bonn entwickelt, bezieht sich das beliebte Rezept auf ein Blech von 60×40 Zentimetern.

Zutaten: Für den Teig benötigen Sie 0,600 kg Weizenmehl (Type 1050); 0,040 kg Backhefe; 0,100 kg Schmalz; 0,400 Liter Milch; 0,010 kg Zucker; 0,015 kg Salz. Für die Masse benötigen Sie 1,200 kg Gemüsezwiebeln; 1,600 kg Äpfel (Boskop); 0,450 kg Schinkenspeck; 0,150 kg Frühstücksspeck (Bacon) in Scheiben; 0,500 kg Crème fraîche; 0,360 kg Eier (6 St.); 0,250 Liter Weißwein; 0,005 kg Majoran; Salz und Pfeffer.

Zubereitung: Aus Weizenmehl, Backhefe, 50 Prozent des Schmalzes, Salz, Zucker, Milch einen Teig herstellen. Im Spiralkneter zwei und vier Minuten laufen lassen; 15 bis 20 Minuten Teigruhe geben. Zwiebeln und Äpfel schälen und in Streifen schneiden. Den Schinkenspeck in Würfel schneiden. Mit dem restlichen Schmalz die Speckwürfel und die Zwiebeln andünsten (etwa drei bis fünf Minuten), mit Weißwein ablöschen. Dabei den Majoran und zum Schluss die Apfelscheiben (nicht dicker als fünf Millimeter, sonst werden sie nicht gar) drei Minuten mitdünsten. Die Masse mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Teig auf gewünschte Blechgröße (hier 60×40 Zentimeter) ausrollen. Die abgekühlte Masse auf dem Teig verteilen. Die Eier mit der Crème fraîche verrühren (es geht auch mit der gleichen Menge Sahne, ist geschmacklich aber nicht so interessant) und über die Masse verteilen, die Frühstückspeck-Scheiben verteilt und darüber legen.

Backzeit: Bei 210 bis 230° Celsius je nach Ofen 30 bis 35 Minuten.

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