DAS WAREN DIE THEMEN IM WEBBAECKER NEWSLETTER FÜR DIE 28. KALENDERWOCHE 2008:


MARKT + UNTERNEHMEN:
01. Coppenrath + Wiese: jetzt zu 100% in Familienbesitz
02. VDM: warnt vor Effekten der G8-Pläne zur Getreideeinlagerung
03. ZV: Bundesregierung plant millionenschwere Belastungen
04. Presse: Hiestand-Aktionäre fordern höheren Preis

TERMINE:
05. DLG-Lebensmitteltage 2008: «Vertrauensmarkt Lebensmittel»

MANAGEMENT + BETRIEB:
06. Registrierkassen: Chip soll Umsätze kontrollieren
07. «Wanted»: Ausbildungsberufe kommen auf die Tüte
08. BMWI: Neue Berufe beflügeln den Lehrstellenmarkt

ERNÄHRUNG + VERBRAUCHER:
09. Nährwertkennzeichnung: Pro und Contra zu vier Modellen
10. ZV: stellt computergestütztes Verbraucherinformationssystem vor

ROHSTOFFE + ENTWICKLUNGEN:
11. Teller + Tank: Die Konkurrenz ist unverantwortlich
12. Funktioniert: Biosprit und Brot parallel vom selben Acker

BOOKMARKS + BOOKS:
13. Funktionswäsche: mit Silber-Ionen gegen Käsefüße
14. BGN: zur Beurteilung des Raumklimas in Kleinbetrieben
15. Geldanlage: Wie Sie unseriöse Anbieter erkennen
16. Bayern: Ernährungshandwerke gemeinsam on Line
17. Global Industry: Sourdough Bread Has Most Health Benefits

BOOKMARKS + BOOKS:
18. CMA-Butterfahrt: mit dem Reisebus zu Brotspezialitäten


MARKT + UNTERNEHMEN


01. Coppenrath + Wiese: jetzt zu 100% in Familienbesitz
Osnabrück. (10.07. / wib) «WestLB: Interesse an Coppenrath + Wiese?» lautete eine Meldung von Februar 2005 an dieser Stelle. Rückwirkend zum Jahreswechsel 2004/2005 war die Familie Josef Wiese aus dem Gesellschafterkreis der Conditorei Coppenrath + Wiese GmbH + Co. KG ausgeschieden — mit ihr die Unternehmensgründer Aloys Coppenrath (71) und Josef Wiese (72) aus dem operativen Geschäft. Die Wiese-Anteile hatte die Familie Aloys Coppenrath übernommen. Die Transaktion war von einem Bankenkonsortium unter Führung der Düsseldorfer WestLB AG begleitet worden, was zu Spekulationen Anlass gegeben hatte. Bald war klar: Das WestLB-Engagement in Höhe von 26,9 Prozent war keine strategische Beteiligung, sondern eine Zwischenfinanzierung zwecks Unterstützung der Nachfolgeregelung. Lange Rede, kurzer Sinn: Gegenwärtig sind Transaktionen im Gang, die das Unternehmen zu 100 Prozent in den Besitz der Familie Coppenrath überführen. Der Gesamtumsatz von Coppenrath + Wiese betrug in 2007 rund 325 Millionen Euro; davon gut 21 Prozent im Exportgeschäft. Insgesamt zählt das Unternehmen an den Standorten Mettingen und Osnabrück knapp 2.000 Beschäftigte. Nach eigenen Angaben ist die Tiefkühl-Conditorei heute mit 65 Prozent Marktanteil Marktführer bei TK-Backwaren und weiter auf Expansionskurs.

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02. VDM: warnt vor Effekten der G8-Pläne zur Getreideeinlagerung
Bonn. (10.07. / vdm) Die Absicht, Getreide nach Vorbild der Internationalen Energieagentur und deren Ölreserven einzulagern, stößt beim Verband Deutscher Mühlen (VDM) auf Kritik: «Wird Getreide von den G8-Staaten eingelagert, führt dies zu einer weiteren Verknappung der weltweiten Bestände und damit angesichts niedriger Vorräte zu Preissteigerungen», sagt VDM-Geschäftsführer Manfred Weizbauer. Im Vorfeld des G8-Gipfels in Toyako (JP) war bekannt geworden, dass sich die G8-Staaten, darunter auch Deutschland, in einer Abschlusserklärung darauf einigen wollten, jeweils eine bestimmte Menge an Getreide vorzuhalten — zwecks Bekämpfung künftiger Preiskrisen. «Mit größeren Vorräten starke Preisschwankungen am Markt für Nahrungsmittel zu verhindern, hat schon bei den EU-Interventionspreisen nicht funktioniert», sagt Weizbauer. Andererseits begrüßt der VDM, dass die steigenden Lebensmittelpreise in Toyako zu einem der wichtigsten Themen avancierten: «Lange Jahre wurde die Bedeutung von Lebensmitteln unterschätzt. Aktuell erfahren wichtige Güter des täglichen Bedarfs die Bedeutung, die sie verdienen». Nützlicher als Getreidelager im Sinn von Preis-Regulierungsinstrumenten ist nach VDM-Ansicht die Vorratshaltung von weiterverarbeiteten Nahrungsmitteln — etwa Mehl. Damit ließen sich Versorgungsengpässe abfedern (siehe auch «Agreement: Russia wins support for G8 grain summit»). Hinweis auf die Getreideernte 2008: Die allzu positiven Erwartungen teilt der VDM nicht. Die Vertreter des Mühlengewerbes rechnen in Deutschland mit einer zehn Prozent höheren Ernte als 2007, dies entspräche rund 45 Millionen Tonnen. Die internationale Nachfrage ist schwer abzuschätzen und für Aussagen zur Qualität ist es noch viel zu früh.

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03. ZV: Bundesregierung plant millionenschwere Belastungen
Berlin. (08.07. / zv) Die Bundesregierung plant unter der Überschrift «Aktionsprogramm für Recht und Ordnung auf dem Arbeitsmarkt» neue bürokratische Belastungen, die allein die Betriebe des Bäckerhandwerks bis zu 360 Millionen Euro kosten würden. Die von Bundesarbeits- und -finanzministerium erdachten Maßnahmen sollen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung in angeblich besonders schwarzarbeitsgeneigten Wirtschaftszweigen bekämpfen. Tatsächlich gefährden sie tausende legaler Arbeitsplätze und die Existenz hunderter Unternehmen im Bäckerhandwerk, heißt es vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks (ZV) in Berlin. Nicht zuletzt werde durch den unglücklich gewählten Titel der Eindruck erweckt, dass Millionen deutscher Arbeitnehmer und Unternehmen in einem Arbeitsmarkt tätig sind, der von Unrecht und Unordnung geprägt ist. Stichworte:
-- Mit dem «Zweiten Gesetz zur Änderung des Sozialgesetzbuches Viertes Buch und anderer Gesetze» soll die Zahl der Branchen, in denen Ausweise mitgeführt werden müssen, erheblich ausgeweitet werden. Bisher galt eine Pflicht zur Mitführung von Sozialversicherungsausweisen im Wesentlichen nur im Bau- sowie im Gastronomie- und Beherbergungsgewerbe. Ohne erkennbaren Grund soll dieser Kreis erheblich erweitert werden. Verstöße können mit empfindlichen Geldbußen geahndet werden.
-- Zukünftig sollen Arbeitsverhältnisse noch vor Aufnahme der Beschäftigung an die Deutsche Rentenversicherung gemeldet werden. Diese Pflicht wird legale Arbeit weiter erschweren und teilweise sogar unmöglich machen.
-- Die geplanten Anforderungen an Registrierkassen werden die Betriebe des Bäckerhandwerks ohne Not mit Kosten für Neuanschaffungen in Höhe von bis zu 360 Millionen Euro belasten. Für das gesamte Lebensmittelhandwerk werden unnötige Mehrkosten in Milliardenhöhe erwartet (Volltext).

 

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04. Presse: Hiestand-Aktionäre fordern höheren Preis
Zürich / CH. (05.07. / eb) Die schweizerische Hiestand Holding AG und deren Hauptaktionär, die irische IAWS Group PLC, hatten Anfang Juni ihre Fusion unter der neuen Firmierung Aryzta AG angekündigt. Nach außen hin ist zwar alles eitel Sonnenschein und die üblichen Analysten frohlocken ob der Botschaft, dass mit dem Zusammenschluss ein neuer Weltmarktführer in Sachen Tiefkühlbackwaren entsteht. Doch hier und da knirscht es im Gebälk — wie es bei der Komplexität der Transformation nicht anders zu erwarten ist. Ein erstes Knirschen äußerte sich durch die Nachricht Ende Juni, dass sich die eidgenössischen Gipfeli-Bäcker nach einem neuen Finanzchef umsehen oder umsehen müssen. Ein erneutes Knirschen ist nun aus Aktionärskreisen zu vernehmen, in denen sich — Zeitungsberichten zufolge — Widerstand gegen die Konditionen regt, unter denen die Fusion zustande kommen soll. Demnach will der Aktionärsaktivist und Fondsmanager Peter Lehner juristisch gegen das Übernahmeangebot vorgehen. Gemäß einem Bericht in der «Bilanz» (Ausgabe 13/2008) fordert Lehner eine preisliche Nachbesserung für Publikumsaktionäre. Gemeinsam mit anderen Aktionären wolle er nach der außerordentlichen Generalversammlung von Hiestand am 19. August eine Überprüfungsklage einreichen. Er sei nicht gegen den Zusammenschluss an sich, weil das Synergiepotenzial «sicher interessant» sei. Jedoch sei der Paketzuschlag von über 18 Prozent, den das britische Private Equity Unternehmen Lion Capital erhalte, «in keiner Weise gerechtfertigt». Lehner vertritt den Berichten zufolge fünf Prozent der Hiestand-Aktien.


TERMINE


05. DLG-Lebensmitteltage 2008: «Vertrauensmarkt Lebensmittel»
Frankfurt / Main. (11.07. / dlg) Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) veranstaltet in diesem Jahr zum dritten Mal ihre Lebensmitteltage. Das Zukunfts- und Diskussionsforum der Lebensmittelbranche in Frankfurt und Bad Soden kann wiederum ein Fachprogramm mit hochkarätigen Referenten aus Ernährungswirtschaft, Wissenschaft, Kommunikation sowie Trendforschung vorweisen. Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltung wird die große Vortragstagung am 09. Oktober sein. Unter dem Generalthema «Profil durch Verantwortung — Die neue Rolle der Lebensmittelhersteller» werden die in der Branche intensiv diskutierten Fragen rund um das Thema Vertrauensmarkt Lebensmittel behandelt. Weitere Branchenforen zu aktuellen Themen aus den Bereichen Backwaren, Getränke und Molkereiprodukte, Fleischwaren und Fresh-Convenience ergänzen das Programm.
Info: Das Tagungsprogramm mit den Anmeldeunterlagen ist im Internet verfügbar unter http://www.dlg.org/Lebensmitteltage


MANAGEMENT + BETRIEB


06. Registrierkassen: Chip soll Umsätze kontrollieren
Berlin. (08.07. / wib) Die Bundesregierung will den Einzelhandel per Gesetz verpflichten, jede Kasse mit einem Chip auszustatten, der Umsatz und Mehrwertsteuer dauerhaft registriert und vom Fiskus kontrolliert werden kann. Damit soll der Umsatzsteuerbetrug künftig direkt an der Ladenkasse bekämpft werden, heißt es in verschiedenen Mitteilungen unter Berufung auf einen Referentenentwurf aus dem Bundesarbeitsministerium. Die Pflicht zur Kassen-Aufrüstung ist Teil einer geplanten Änderung des Sozialgesetzbuchs, die die Bekämpfung der Schwarzarbeit erleichtern soll. Am 30. Juli soll der Entwurf vom Kabinett verabschiedet werden. Wie es heißt, habe der Bundesrechnungshof bereits 2004 eine automatische Kontrolle an jeder Ladenkasse verlangt — auch um aufrichtige Umsatzsteuerzahler vor Händlern zu schützen, die ihre Kassen allzu leicht manipulieren können. Der Handel kritisiert, dass die Umrüstung je Kasse mehr als 1.000 Euro koste. Außerdem seien nicht alle Kassen nachrüstbar. Bei den modernen Systemen würden die Daten ohnehin schon gespeichert, der neue Chip überflüssig. Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks (ZV) argumentiert, dass der vorliegende Gesetzentwurf die Arbeit und den Fortbestand vor allem kleiner und mittelständischer Betriebe gefährdet. Über 95 Prozent der hier verwendeten Registrierkassen müssten ersetzt werden. Der ZV geht davon aus, dass für die überwiegende Zahl der rund 47.000 Verkaufsfilialen und 5.000 mobilen Verkaufswagen neue Kassen im Wert von 2.500 bis 7.000 Euro je Exemplar beschafft werden müssten.

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07. «Wanted»: Ausbildungsberufe kommen auf die Tüte
München. (07.07. / liv) Die Ausbildungsberufe des Bäckerhandwerks kommen auf die Tüte. Der Landesinnungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk lässt in diesem Sommer Gebäcktüten in Design seiner Nachwuchskampagne «Au Backe... Zukunft?!» produzieren. Die dafür verwendeten Fotos zeigen berufstypische Szenen aus der Backstube und dem Bäcker-Laden. Als Models fungierten die Gewinner/innen des Lehrlings-Fotowettbewerbs «Wanted 2007». «Bilder sagen mehr als viele Worte», sagt Landesinnungsmeister Heinrich Traublinger (MdL): «Mit den Tüten wollen wir den Verbrauchern zeigen, dass das Bäckerhandwerk sympathische und attraktive Berufe zu bieten hat». Die Gebäcktüten werden in den Formaten F36 und F31 hergestellt. Ab Ende Juli können sie bei den bayerischen Bäko-Genossenschaften bestellt werden. Zudem wird der Landesinnungsverband im August — im Rahmen seiner Direct-Mailings — allen bayerischen Innungsbäckereien einen Info-Folder mit Bestellmöglichkeit senden.

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08. BMWI: Neue Berufe beflügeln den Lehrstellenmarkt
Berlin. (07.07. / bmwi) Bildung hat Konjunktur, das Lehrstellenangebot steigt und die Jugend hat gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Die Kammern meldeten bis Ende Juni ein Plus an neuen Lehrverträgen von fünf Prozent gegenüber 2007. Um diesen positiven Trend zu stützen hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWI) einige neue Ausbildungsberufe erlassen. «Es war die richtige Entscheidung, die betrieblichen Möglichkeiten und den nachhaltigen Qualifizierungsbedarf der Unternehmen wieder verstärkt in den Fokus neuer und modernisierter Berufe zu stellen», heißt es dazu aus dem BMWI. Neben dem Automatenfachmann (3 Jahre), Fotomedienfachmann (3 Jahre), Produktionstechnologen (3 Jahre) und der Servicekraft für Schutz und Sicherheit (2 Jahre) hat das BMWI die Berufe des Produktionstechnologen (3 Jahre) und des Speiseeisherstellers (2 Jahre) erlassen. Beide können für die backenden Branchen interessant sein. Hier eine kurze Beschreibung:
-- Produktionstechnologe: Sie realisieren neue Serienproduktionen. Sie arbeiten in den Pilotbereichen der Industrie. Sie optimieren und koordinieren die Vorgaben von Produktentwicklern und Konstrukteuren, von Prozessentwicklern, von Zulieferern und Kunden und halten das Produktionsteam zusammen. Es handelt sich um einen Querschnittsberuf, der von vielen Industriebranchen ausgebildet werden kann.
-- Speiseeishersteller: Eisdielen werden zunehmend als ganzjährig geöffnete Cafes betrieben. Speiseeishersteller führen und managen Eisrestaurants, sie planen den Personaleinsatz, sie sind Experten in Hygiene und beherrschen das Lebensmittelrecht. Handwerklich stellen sie unterschiedliche Erzeugnisse aus Speiseeis her und gestalten diese nach allen Regeln der Kunst. Weiterbildung ist vor allem in den Hotel- und Restaurantberufen sowie zum Konditor möglich.


ERNÄHRUNG + VERBRAUCHER


09. Nährwertkennzeichnung: Pro und Contra zu vier Modellen
Bonn. (10.07. / aid) Welches Lebensmittel ist gesünder? Diese Frage lässt sich so leicht nicht beantworten — zumindest nicht, steht man vor dem Supermarktregal und studiert die Verpackung. Manchmal stehen Nährwerte drauf, manchmal Prozente, manchmal gar nichts. Angesichts des Durcheinanders erhitzt eine Frage zunehmend die Gemüter: Welche Art von Nährwertkennzeichnung ist sinnvoll und verständlich?
-- Die Verbraucherverbände in Deutschland befürworten die Ampelkennzeichnung. Nach ihrem Wunsch werden die vier wichtigsten Nährstoffe und der Energiegehalt mit Ampelfarben bewertet. Rot für einen hohen Nährstoffgehalt, Gelb für einen mittleren und Grün für einen geringen.
-- Zu wenig verbraucherfreundlich, findet das Dr. Anita Laser Reuterswärd von der schwedischen Gesundheitsbehörde NFA. Die Schweden haben schon 1989 das Grüne Schlüsselloch eingeführt. Es kennzeichnet Lebensmittel, die fettarm, zuckerarm, salzarm und ballaststoffreich sind. «Für den Verbraucher ist es schwierig, sich schnell für die gesündeste Variante zu entscheiden, wenn ein Produkt aus mehreren grünen, gelben und roten Punkten besteht», sagt Reuterswärd.
-- Auch die Niederländer setzen auf ein Positiv-Logo. Dort hat sich eine Allianz aus Unternehmen, Behörden und Wissenschaftlern gebildet und Kriterien für besonders gesunde Produkte entwickelt. Mehr als 100 niederländische Unternehmen werben heute auf ihren Produkten mit dem kleinen runden Button «Ik Kies Bewust». Im Unterschied zum schwedischen Modell darf allerdings auch Junkfood das Logo tragen, wenn es denn besser ist als anderes Junkfood.
-- Die Vertreter des Dachverbands der deutschen Lebensmittelindustrie BLL wiederum favorisieren das GDA-Modell (Guideline Daily Amounts). Es wertet nicht, es zeigt lediglich an, wie viel Prozent vom Tagesbedarf eine Portion abdeckt. Aber auch dieses Modell hat Tücken, denn wer beherrscht schon Prozentrechnung und wer bestimmt, was eine Portion ist?

Sicher ist nur: Wenn es keine Einigung gibt, für wen die Kennzeichnung gedacht ist und welches Modell verwendet wird, dann wird das Durcheinander eher größer als kleiner. Wer sich selbst einen Überblick über die vier Modelle verschaffen will, findet beim aid infodienst ausführliche Hinweise.
 

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10. ZV: stellt computergestütztes Verbraucherinformationssystem vor

Berlin. (09.07. / zv) Verbraucher erwarten heutzutage leicht verständliche Informationen über ihre täglichen Lebensmittel. Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks (ZV) hat dem entsprechend ein wegweisendes computerunterstütztes Verbraucherinformationssystem entwickelt und dieser Tage in Berlin vorgestellt. Das Lebensmittelhandwerk hat — einerseits — der berechtigten Verbrauchererwartung schon immer durch das Beratungsangebot seines fachlich ausgebildeten Verkaufspersonals Rechnung getragen. Andererseits führen verschiedene Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien zu einem verstärkten Informationsbedürfnis. An Stelle unverständlicher und deshalb untauglicher rechtlicher Etikettierungsregeln hat das Deutsche Bäckerhandwerk ein Computerunterstütztes Verbraucherinformationssystem entwickelt, dass nach ZV-Angaben in der Lebensmittelwirtschaft bislang einzigartig ist.
Info: http://www.webbaecker.de/r_verbraucher/2008/2808-ZV-CVI.HTM

 

ROHSTOFFE + ENTWICKLUNGEN


11. Teller + Tank: Die Konkurrenz ist unverantwortlich
Berlin. (10.07. / wib) Backen Sie gerne Bierbrot? Überlegen Sie sich das gut, denn der Preis für Gerstensaft könnte bald um 0,50 bis 1,00 Euro je Kasten steigen — schätzt Wolfgang Burgard, Präsident des Deutschen Brauerbunds. Backen Sie gern und viel Plunder- oder Blätterteiggebäcke? Auch hier müssen Sie sich darauf gefasst machen, dass nichts bleibt wie es ist. Markenmargarine, die vor zwei Jahren noch für unter 2,00 Euro je Kilogramm zu haben war und heute für 2,40 Euro, könnte bald mit plus 20 bis 60 Cent je Kilo zu Buche schlagen. Das sagte Hubertus Rau, Präsident des Verbands der Deutschen Margarineindustrie, auf der gleichen Veranstaltung, zu der auch Burgard gekommen war: Das Netzwerk Lebensmittel-Forum — der Deutsche Brauer-Bund, der Bundesverband der Deutschen Margarineindustrie und der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks (ZV) — hatte zum Pressegespräch nach Berlin geladen. «Wenn die Entwicklung so weiter geht, ist sicherlich mit weiteren Preiserhöhungen zu rechnen», warnte ZV-Präsident Peter Becker angesichts der Kosten für Weizen und -produkte, die seit 2007 um 80 Prozent, die für Energie um 60 Prozent gestiegen sind. Die Stellungnahmen der Akteure finden Sie wie folgt:
-- Deutscher Brauer-Bund: Steigende Rohstoffpreise für Lebensmittel -- Förderung der Agrokraftstoffe einstellen (Format PDF)
-- Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks: Nachwachsende Rohstoffe und Biosprit -- Forderung nach Verzicht auf Agrarsubventionen (Format DOC)
-- Verband der Deutschen Margarineindustrie: Was treibt die Margarine zur Konfrontation mit Agrodiesel? (Format DOC)
-- Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit: Grußadresse (Format PDF)

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12. Funktioniert: Biosprit und Brot parallel vom selben Acker
Bonn. (10.07. / aid) Biokraftstoffe sind ins Gerede gekommen, da ihr Anbau Flächen belegt, die dann nicht mehr für den Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung stehen. Dass es auch anders geht, zeigen die Forscher vom Institut für Ökologischen Landbau am Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI). Sie bauen auf einem Acker im Zweitkulturverfahren parallel sowohl die eigentliche Feldfrucht als auch geeignete Ölpflanzen an. Letztere werden verwendet, um den für Anbau und Ernte benötigten Kraftstoff zu gewinnen. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass die Zweitkultur das Unkraut verdrängt. Das macht das Verfahren besonders für den Ökolandbau attraktiv. Untersucht wurde der Anbau von Erbsen oder Lupinen, aber auch von Getreide zusammen mit Raps, Senf, Lein oder Leindotter. Es zeigte sich, dass es bei geschickter Kombination der Pflanzen nahezu keine Ertragsverluste bei der Primärfrucht gibt. Da bislang nur für Rapsöl Informationen über die Verwertbarkeit als Biokraftstoff zur Verfügung stehen, wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Rostock zugleich der Einsatz der anderen Öle in diesem Bereich geprüft und optimiert. Mit Erfolg: Nach siebenjähriger Vorbereitung wird in diesem Herbst der erste Teilbetrieb des Instituts für ökologischen Landbau auf autarke Spriterzeugung umgestellt, berichtet der aid infodienst.
Info: siehe auch «'Teller + Tank' sind möglich» vom vTI in Braunschweig


BOOKMARKS + BOOKS


 

13. Funktionswäsche: mit Silber-Ionen gegen Käsefüße
Buchholz / Nordheide. (09.07. / ele) Extreme Arbeitsbedingungen rufen extreme Körperreaktionen hervor. Wer weiß das besser als so mancher Bäcker, der zwischen Tiefkühllager und Ofenzone seiner Arbeit nachgeht. Schwere Berufsschuhe oder Gummistiefel sind im Backbetrieb heute ebenso normal wie Arktis-taugliche Bekleidung. Gebeutelt von extremen Temperaturwechseln kann sich daraus ein übermäßiger Körper- und/oder Fußgeruch ergeben. Auch Hautprobleme wie Ekzeme, Fußpilz oder Neurodermitis sind keine Seltenheit. Für Beschäftigte, die unter solchen Problemen leiden, gibt es heute besondere Bekleidung von der Socke bis zur Unterwäsche, die mit einem feinsten Silberfaden gewirkt ist, denn: Silber ist eines der ältesten Medizinprodukte der Menschheit. Heute ist bekannt, dass reines Silber über antibakterielle und antimykotische Eigenschaften verfügt. Silber-Ionen werden daher nicht nur zur Entkeimung von Trinkwasser eingesetzt, sondern auch in bestimmten Bekleidungsstücken. Diese Funktionswäsche wird sogar von einigen Krankenkassen bezuschusst. Die Spezialisten von ELEKOM kommen viel herum und können Ihnen gerne Kontaktdaten zu Lieferanten nennen, von denen Sie sich fachmännisch in Sachen Funktionswäsche beraten lassen können.

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14. BGN: zur Beurteilung des Raumklimas in Kleinbetrieben
Mannheim. (09.07. / bgn) Mit welchen einfachen Mitteln können kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) Gefährdungen durch das Raumklima beurteilen? Wie kann bei hochsommerlichen Außentemperaturen ein verträgliches Klima erzeugt werden? Was ist bei raumlufttechnischen Anlagen grundsätzlich zu tun? Diese und weitere Fragen beantwortet die Handlungshilfe «Beurteilung des Raumklimas» (BGI 7003) der DGUV-Schriftenreihe «Gesund und fit im Kleinbetrieb». Mit der Handlungshilfe werden besonders kleine und mittelständische Betriebe in die Lage versetzt, mit einfachen Mitteln eine Gefährdungsbeurteilung zum Raumklima in eigener Regie schnell, wirtschaftlich und wirkungsvoll durchzuführen.

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15. Geldanlage: Wie Sie unseriöse Anbieter erkennen
Frankfurt / Main. (09.07. / bf) Wenn bei Geldanlagen besonders hohe Renditen locken, steckt womöglich ein dubioser Anbieter dahinter. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat in einer 15-seitigen Broschüre Warnsignale zusammengefasst, die auf suspekte Geschäftemacher hinweisen können. Die kostenlose Broschüre «Geldanlage -- Wie Sie unseriöse Anbieter erkennen» (261 KB) soll Anlegern helfen, unseriösen Geschäften frühzeitig aus dem Weg zu gehen.

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16. Bayern: Ernährungshandwerke gemeinsam on Line
München. (08.07. / liv) Mit einem gemeinsamen Internetauftritt stärken die bayerischen Ernährungshandwerke seit dem 01. Juli ihre Präsenz in der Öffentlichkeit und im politischen Raum, heißt es in einer Pressemitteilung, in der «Präsenz» durchaus für «Gewicht» stehen könnte. Wie auch immer: Unter der Adresse ernaehrungshandwerke-bayern.de haben die Landesinnungsverbände der Bäcker, Konditoren, Fleischer, Brauer und Müller eine gemeinsame Plattform geschaffen, die die Bedeutung der bayerischen Ernährungshandwerke darstellt und über Links mit den Homepages der einzelnen Verbände und weiterer Partner verbunden ist.

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17. Global Industry: Sourdough Bread Has Most Health Benefits
Hamburg. (bm) Not all bread is created equal. The type of toast you eat for breakfast can affect how your body responds to lunch, a University of Guelph researcher has discovered: Canadian Prof. Terry Graham studied four types of breads to determine which had the most positive health effects when it comes to carbohydrate metabolism, blood sugar and insulin levels. Other topics of the week:
 
Title Region Date
Agrana: Revenue grows while profit decreases in Q1/2009 (AT) Thu 07-10
Pan Group: posts 10 million EUR turnover after five months (RO) Thu 07-10
ABF: Q3/2008 revenue rises 24 percent (UK) Thu 07-10
Almarai: Profit up 42 percent on Sales in Q2/2008 (SA) Wed 07-09
Agreement: Russia wins support for G8 grain summit (RU) Wed 07-09
India: crop production estimated at 230 million tonnes (IN) Tue 07-08
Press: Hiestand shareholder asks for better deal (CH) Mon 07-07
Ukraine: bakers demand rising of profitability level (UA) Mon 07-07
Study: Sourdough Bread Has Most Health Benefits (CA) Sat 07-05
Cargill: completes Bakery Product Innovation Center (US) Sat 07-05
RFG: completes Donut King deal in China (AU) Fri 07-04
Vietnam: Franchising spreads across the country (VN) Fri 07-04

 

REZEPTE + IDEEN


18. CMA-Butterfahrt: mit dem Reisebus zu Brotspezialitäten
Bonn. (11.07. / cma) «Butter macht das Leben lecker» lautet ein CMA-Angebot, das der WebBaecker Ihnen an dieser Stelle bestimmt schon vorgestellt hat — inklusive obligatorischer Rezept-Broschüre zum Herunterladen. Doch kennen Sie schon die «CMA-Butterfahrt»? Eine nette Idee der Centralen Marketing-Gesellschaft deutscher Agrarwirtschaft (CMA), zu der Sie die Bonner einladen und Sie nicht einmal das Haus verlassen müssen. Nehmen Sie on Line einfach den hübschen Reisebus und kurven damit kreuz und quer durch Deutschland. Von Dresden bis ins Saarland, von der Nordsee bis ins Allgäu stehen Ihnen rund 20 Haltepunkte zur Verfügung. Einmal angesteuert, offenbaren sich dort regionale Butterbrot-Spezialitäten und deren Rezepte.