DAS WAREN DIE THEMEN IM WEBBÄCKER NEWSLETTER FÜR DIE 49. KALENDERWOCHE 2006:


BRANCHE:
01. Joey's Pizza: weiter mit hohem Expansionstempo
02. Feine Back- und Süßwaren: DLG meldet Ergebnisse 2006
03. Morgengold: 2006 war ein sehr starkes Jahr
04. Wegen Haschisch-Gebäck: Rentnerin halluzinierte drei Tage
05. FRITSCH USA: neu und stärker aufgestellt
06. UK: Premier Foods übernimmt RHM
07. Simbabwe: Bäcker wandern ins Gefängnis

TERMINE:
08. Technischer Bäcker 2007: nur noch 3 Plätze frei

UNTERNEHMENSFÜHRUNG:
09. Personalführung: Beschäftigte im Mittelstand motivierter
10. Lekkerland: führt europäische Geschäftsleitung ein
11. Hygiene: BfR sieht Defizite in Gemeinschaftsverpflegung

TRENDS + KONZEPTE:
12. Mehrfachbeschäftigung: Ein Job ist nicht genug
13. Trans-Fettsäuren: New York beschließt Verbot

BUCH-/ SURFTIPPS:
14. Umfrage: KMU für freie Ladenöffnungszeiten
15. BGN: will Lasten neu verteilen
16. HVBG + BUK: Fusion zu neuem Spitzenverband
17. Außenwirtschaft: Europa bleibt der Favorit

REZEPTE + VERFAHREN:
18. Herzhafter Frühstückskuchen


BRANCHE


01. Joey's Pizza: weiter mit hohem Expansionstempo
Hamburg. (08.12. / eb) Die Joeys Pizza Service GmbH hat in 2006 ordentlich zugelegt. Mit 20 Neueröffnungen verzeichnet Joeys nach eigenen Angaben die höchste Eröffnungsrate seit Unternehmensgründung 1988 und kommt jetzt auf bundesweit über 120 Standorte. Das entspreche einem Systemwachstum von rund 20 Prozent und einen Gruppenumsatz von über 50 Millionen Euro (plus 23,5 Prozent), lautet das vorläufige Ergebnis aus der Systemzentrale in Hamburg. Für kommendes Jahr zeichne sich ein ähnliches Expansionstempo ab; bis zu 40 neue Standorte seien bis Ende 2007 geplant. Derzeit erzielten die Franchisepartner mit über 432.000 Euro den höchsten Durchschnittsumsatz seit Systemgründung und erreichten auf bestehender Fläche ein geschätztes Wachstum von 15 Prozent.

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02. Feine Back- und Süßwaren: DLG meldet Ergebnisse 2006
Frankfurt / Main. (08.12. / eb) «Insgesamt beteiligten sich am diesjährigen Qualitätswettbewerb für Feine Back- und Süßwaren in Berlin 861 Produkte von 177 Herstellern» -- teilt die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) mit und der WebBäcker hofft für die glücklichen Preisträger, dass sich nicht die Produkte, sondern die 177 Hersteller mit ihren insgesamt 861 Produkten beteiligten. Die sind es nämlich, denen die DLG aus Frankfurt / Main mit ihrem Qualitätswettbewerb 2006 für Feine Back- und Süßwaren hohe Qualität und handwerkliches Können bestätigt. Mit einem Goldenen Preis wurden 305 Erzeugnisse ausgezeichnet (35 Prozent), Silber erhielten 332 (39 Prozent) und Bronze 183 (21,2 Prozent). Nähere Angaben macht die DLG-Datenbank, in der Interessenten alle Preisträger finden, die bei den Qualitätswettbewerben 2005 und 2006 einen Bronzenen, Silbernen oder Goldenen DLG-Preis bekommen haben.

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03. Morgengold: 2006 war ein sehr starkes Jahr
Stuttgart. (07.12. / mf) Mit einem Wachstum um 45 Prozent auf 85 Standorte und ein Umsatzplus von 33 Prozent auf 16 Millionen Euro verzeichnet die Morgengold Frühstücksdienste Franchise GmbH, nach eigenen Angaben Marktführer im Backwaren Heimlieferdienst, für 2006 das beste Ergebnis seit Gründung der Systemzentrale vor 15 Jahren. Bereits 25 neue Standorte hat Morgengold 2006 eröffnet. Bis Jahresende stünden noch weitere Abschlüsse mit potentiellen Franchise-Partnern an. Backwaren vom Frühstücksdienst morgens frisch an die Haustür gibt es seit Januar auch in Österreich. Hier ist Morgengold heute mit vier Standorten vertreten. «Nach einem sehr starken Jahr 2006 rechnen wir für 2007 mit einem konservativeren Wachstum», sagen die Geschäftsführenden Gesellschafter Franz Smeja und Jürgen Rudolph. Doch hoffen sie, 2007 die hundertste Filiale eröffnen zu können. Derzeit erhalten in Deutschland rund 200.000 Kunden ein oder mehrmals pro Woche Backwaren direkt an die Haustür geliefert. Dafür arbeitet Morgengold ausschließlich mit Handwerksbäckereien zusammen. Bundesweit ist die Zahl der Kooperationspartner in 2006 um 40 Prozent auf über 140 steigern.

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04. Wegen Haschisch-Gebäck: Rentnerin halluzinierte drei Tage
Krasnodar / RU. (07.12. / eb) Wegen einer in Cannabis-Öl frittierten Pirogge hat eine Rentnerin in Südrussland drei Tage lang halluziniert und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Ihr Hund, der ebenfalls von den Teigtaschen bekam, soll vollends ins Koma gefallen sein. Ein Bekannter hatte die Teigtaschen zubereitet und wollte sie -- den Haschisch gut getarnt -- Kollegen nach St. Petersburg mitgeben, meldet Interfax. Bevor die Ware jedoch abtransportiert werden konnte, hatte die ahnungslose 60-Jährige die Piroggen in ihrem Haus entdeckt. Eine Teigtasche aß sie selbst, eine zweite verfütterte sie an ihren Hofhund. «Der Hund lag einen Tag im Koma, während die alte Dame auf der Intensivstation mit einer Überdosis und schweren Halluzinationen kämpfte», beschrieb ein Angestellter der Anti-Drogenbehörde Krasnodar den unfreiwilligen Trip. Der Drogenschmuggler sei festgenommen worden.

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05. FRITSCH USA: neu und stärker aufgestellt
Markt Einersheim. (06.12. / fr) «Faster solutions, better services, closer to the customer» -- gleich in drei wichtigen Disziplinen gibt FRITSCH USA ab sofort Vollgas. Im Oktober hat das Unternehmen, das auf Fertigungslinien für Bäckereien und die Backindustrie und den zugehörigen Full Service spezialisiert ist, sein Niederlassungsbüro von San Antonio, Texas, nach New Jersey verlegt. Neben dem neuen Büro ist auch General Manager Dietmar Mertel neu im Amt. Er wird sich persönlich um die Belange von Kunden und Interessenten kümmern. Auch dieses Team wurde (und wird) erweitert. Im deutschen Mutterwerk, direkt an der Wiege der FRITSCH Industrielinien, erfahren gelernte Service-Spezialisten und Teigtechnologen derzeit eine anspruchsvolle Weiterbildung. Mit ihrer internationalen Erfahrung in der Herstellung und Verarbeitung von Teigen aller Art werden sie in den kommenden Monaten das Team zunehmend komplettieren. «Wir wollen mit dieser Stärkung unserer Präsenz in den USA auch dokumentieren, wie wichtig uns der US-Markt ist», beschreibt Firmenchef Klaus Fritsch die Gründe für diesen Schritt. «Und wir schaffen so den optimalen Qualitäts-Mix für unsere US-Kunden», ergänzt Dietmar Mertel: «Quality made in Germany -- and serviced directly from within the USA. Das ist es, was unsere Kunden erwarten und nun auch bekommen». Für Bestandskunden plant FRITSCH USA zum Jahresbeginn eine spezielle Service-Kampagne -- mehr hierzu siehe
Info: http://www.fritsch-usa.us

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06. UK: Premier Foods übernimmt RHM
London / UK. (05.12. / eb) Premier Foods PLC will den Backwarenproduzenten RHM PLC für umgerechnet knapp 1,8 Milliarden Euro übernehmen und damit zum größten Nahrungsmittelkonzern der britischen Insel werden. Nach offizieller Lesart schließen sich die beiden als Reaktion auf die wachsende Einkaufsmacht der großen Handelskonzerne zusammen. Die vom Umsatz her kleinere Premier Foods Gruppe mit Zentrale in St. Albans erklärt, dass durch die Übernahme Einsparungen von gut 125 Millionen Euro per Anno möglich seien. Die ergäben sich unter anderem durch den geplanten Abbau von Arbeitsplätzen und die Schließung der RHM-Zentrale in Marlow (Buckinghamshire). Konkrete Zahlen zur Stellenstreichung nannte das Unternehmen nicht. In den letzten 25 Jahren habe sich der Lebensmittelhandel in Großbritannien dramatisch konsolidiert; dieser Prozess finde nun auch auf Herstellerseite statt, heißt es in einer RHM-Mitteilung. Premier Foods setzte in 2005 umgerechnet rund 1,17 Milliarden Euro um und stellt unter anderem Convenienceprodukte, Tiefkühlkost und Chilled Food her. RHM («Hovis», «Mr. Kipling», «Bisto» ...) kam im Geschäftsjahr 2005/2006 auf einen Umsatz von rund 2,32 Milliarden Euro. Mit der RHM-Übernahme gelangen nun auch Brot und Fertigkuchenprodukte ins Premier-Foods-Sortiment. Eine Erweiterung, die sich Premier Foods seit längerem gewünscht hatte -- führte das Unternehmen doch ein Konsortium, das kräftig im Übernahmekampf um United Biscuits mitgemischt hatte und gegenüber zwei Beteiligungsgesellschaften schließlich das Nachsehen.

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07. Simbabwe: Bäcker wandern ins Gefängnis
Harare / ZW. (02.12. / eb) Das Regime von Robert Mugabe, Präsident der Republik Simbabwe, macht ernst: Wie verschiedene Quellen berichten, haben mehrere Geschäftsführer führender Bäckereien des Landes eine viermonatige Haftstrafe antreten müssen. Bei einer Inflationsrate von rund 1.200 Prozent hatten sie sich über die staatliche Brotpreisbindung hinweggesetzt, um mit dem Verkaufspreis wenigstens die Produktionskosten auffangen zu können. Bereits Ende Juni hatten die Behörden rund 300 Geschäftsleute festgenommen, weil sie Brot über dem amtlich Festpreis verkauften (vgl. WebBäcker 26/2006). Die nationale Bäckervereinigung des Landes blieb -- zumindest in ihren über Namibia veröffentlichten Pressemitteilungen -- unnachgiebig und argumentierte, den totalen Zusammenbruch des Gewerbes und den Verlust von 20.000 Arbeitsplätzen verhindern zu wollen. Im September berichtete «SW Radio Africa» dann, dass das Backgewerbe praktisch zum Erliegen gekommen sei (vgl. WebBäcker 38/2006). Soll heißen: Das Regime griff hart durch, um seine verfehlte Politik durchzusetzen. In der Folge stellten viele kleinere Bäckereien ihre Geschäftstätigkeit ein und eine flächendeckende Versorgung ist längst nicht mehr gewährleistet. Nach offizieller Lesart stellt sich das natürlich ganz anders dar: «Einigen Übeltätern» soll durch die Haftstrafe eine Lehre erteilt werden -- anderen «Preistreibern» zur Warnung. Währenddessen hat das einstmals blühende Land nicht nur mit der weltweit höchsten Inflationsrate zu kämpfen. Im Land grassiert ebenso die weltweit stärkste Aids-Epidemie. Die Abhängigkeit von Hilfsorganisationen ist hoch wie nie und die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 30 Jahre.


TERMINE


08. Technischer Bäcker 2007: nur noch 3 Plätze frei
Bergholz-Rehbrücke. (05.12. / igv) Für den Weiterbildungslehrgang 2007 zum Technischen Bäcker für leitendes Fachpersonal aus Bäckereiunternehmen, der Zulieferindustrie und dem Bäckereimaschinenbau stehen nur noch wenige freie Plätze zur Verfügung. Der modular aufgebaute Lehrgang verknüpft ideal -- innerhalb von sechs Tagen und in kompakter Form -- fachtheoretische und fachpraktische Lehrinhalte. Drei Module zu den Fachthemen Weizenbrot- und Kleingebäckherstellung, Roggenbrot- und Spezialbrotherstellung sowie Herstellung Feiner Backwaren behandeln umfassend die Anforderungen an die Rohstoffe sowie die Anwendung der verschiedensten Herstellungsverfahren. Die in der Fachtheorie gewonnenen Erkenntnisse finden in einer Vielzahl darauf abgestimmter fachpraktischer Übungen ihre Bestätigung. Für 2007 sind folgende Termine vorgesehen: Modul 1 (Weizenbrot- und Kleingebäckherstellung) vom 05. bis 10. Februar, Modul 2 (Roggenbrot- und Spezialbrotherstellung) vom 05. bis 10. März und Modul 3 (Herstellung Feiner Backwaren) vom 23. bis 28 April. Das Modul 3 ist bereits ausgebucht. IGV-Bitte: Sichern Sie sich einen der letzten freien Plätze durch Ihre kurzfristige Anmeldung.
Info: Institut für Getreideverarbeitung (IGV); Olaf Bauermann; Telefon 033200/89171, E-Mail o_bauermann@igv-gmbh.de


UNTERNEHMENSFÜHRUNG


09. Personalführung: Beschäftigte im Mittelstand motivierter
München. (08.12. / mum) Mitarbeiter in kleinen und mittelgroßen Betrieben sind in der Regel motivierter als in Konzernen. Das ist ein Ergebnis des Human Ressources Monitors 2006 unter 1.000 Geschäftsführern, Topmanagern und Mitarbeitern, wie die Zeitschrift «Markt und Mittelstand» aus München berichtet. Demnach liegt die Zufriedenheit in Betrieben mit weniger als 500 Mitarbeitern bei 65,3 Prozent, bei 501 bis 1.000 Mitarbeitern sogar bei 76,2 Prozent. In Konzernen dagegen rangiere die Zufriedenheit der Arbeitnehmer gerade mal bei 63,7 Prozent. Zur Begründung: Mittelständler haben in der Regel ein offenes Ohr für die Mitarbeiter. Sie nehmen deren Bedürfnisse ernst, heißt es aus München. Umgekehrt verfolgten Manager von Großkonzernen der deutschen Wirtschaft häufig eigene Interessen oder litten unter fehlender Motivation. Wer selbst frustriert sei, könne eben kaum zu Leistungen bewegen. Absolute Motivationskiller in den Firmen seien nach wie vor die Führungsschwäche von Entscheidungsträgern, die mangelnde Kommunikation sowie das Konfliktverhalten der Manager. Trotz vieler Trainings zeichne sich nach wie vor keine Besserung ab.

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10. Lekkerland: führt europäische Geschäftsleitung ein
Frechen. (08.12. / lt) Zum Jahreswechsel 2006/2007 führt die Lekkerland GmbH + Co. KG eine europäische Geschäftsleitung ein, der neben den Konzerngeschäftsführern Christian Berner (CEO) und Michael Gerlif (CFO) die Executive Vice Presidents für die Bereiche Vertrieb und Logistik sowie für das operative deutsche Geschäft angehören werden. «Mit diesem Schritt tragen wir zum einen der Größe des Unternehmens Rechnung», erläutert Christian Berner, CEO der Lekkerland Gruppe. «Zum anderen stärken wir unsere Kernkompetenzen, die nun jeweils als Ressort in der europäischen Geschäftsleitung vertreten sind». Innerhalb dieses Gremiums wird Jonny Natelberg (54) den Bereich Vertrieb vertreten, für die Logistik rückt Kay Schiebur (38) auf. Weiteres Mitglied des europäischen Führungsgremiums ist Johan Pardoel (44) als Geschäftsführer Deutschland. Lekkerland beliefert in zwölf europäischen Ländern 130.700 Tankstellen-Shops, Kioske, Convenience-Stores, Fast-Food-Ketten, Tabakwarenfachgeschäfte, Getränkefachmärkte, Kaufhäuser, Lebensmittelmärkte, Bäckereien und Kantinen mit einem Vollsortiment aus Süßwaren, Getränken, Snacks, Convenience-Sortimenten, Eis, Tiefkühlkost, Frische-Produkten, Tabakwaren, Telefonkarten und Non-Food. Das Unternehmen erzielte in 2005 einen Umsatz von 9,3 Milliarden Euro.

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11. Hygiene: BfR sieht Defizite in Gemeinschaftsverpflegung
Dortmund. (07.12. / eb) Mit leicht steigender Tendenz seien 2005 in Deutschland rund 200.000 Fälle von Lebensmittel-Infektionen gemeldet worden, sagte Prof. Andreas Hensel als Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) während einer Hygiene-Tagung in Dortmund. Gründe seien unter anderem ein sinkendes Hygienebewusstsein in der Bevölkerung und die steigende Zahl an Lebensmittelimporten. Die könnten von den Kontrolleuren nur in Stichproben geprüft werden. Daher setzten sie auf die Überwachung betriebsinterner Kontrollen bei Produzenten und in der Gemeinschaftsverpflegung, sagte Hensel. Zwar seien in erster Linie die Hersteller von Lebensmitteln verantwortlich für den tadellosen Zustand ihrer Produkte, doch gebe es durchaus Defizite bei der Ausbildung von Mitarbeitern in Mensen, Kantinen und anderen Einrichtungen. Wer Lebensmittel an Kinder oder Senioren weitergebe, müsse in Hygiene-Fragen besser geschult sein. Veränderte Lebensgewohnheiten der Bürger stellten die Kontrollbehörden vor zunehmend neue Herausforderungen. Dem entsprechend steige der Bedarf an Lebensmittel-Prüfern. Ziel der Experten ist, die Zahl der Kontrolleure bis 2010 zu verdoppeln. Ob es sich hierbei um eine realistische Größe oder nur eine Ideal-Vorstellung handelt, blieb in Dortmund unbeantwortet.


TRENDS + KONZEPTE


12. Mehrfachbeschäftigung: Ein Job ist nicht genug
Nürnberg. (08.12. / iab) Warum üben manche Menschen mehrere Jobs gleichzeitig aus? Die Analyse im aktuellen Kurzbericht Nr. 22/2006 des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt ein ambivalentes Bild, das sich im Gefolge von Arbeitsmarktreformen rasch ändern kann. Mitte 2004 gingen in Deutschland rund 1,5 Millionen Menschen mehr als einer Beschäftigung nach. Die Mehrfachbeschäftigungsquote betrug damit 4,7 Prozent. Neben einer sozialversicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung übten 82 Prozent der Mehrfachbeschäftigten eine geringfügige Nebentätigkeit aus. Elf Prozent kombinierten mehrere Mini-Jobs und sieben Prozent hatten mehrere sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen. Zwischen 2002 und 2004 hat die Mehrfachbeschäftigung deutlich zugenommen. Ein wesentlicher Grund dafür lag in der Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Seit April 2003 können in einem Mini-Job maximal 400 Euro monatlich steuer- und abgabenfrei hinzu verdient werden, selbst wenn man bereits im Hauptberuf sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist. Die räumliche Verteilung der Mehrfachbeschäftigung spiegelt die regionale Arbeitsmarktlage deutlich wider: In Regionen mit vergleichsweise günstiger Beschäftigungssituation wird häufiger mehrfach gearbeitet. Noch ist unklar, ob Mehrfachbeschäftigte freiwillig nach flexibleren Erwerbsformen suchen, oder ob sie schlicht der Not gehorchen. Fest steht, dass institutionelle Regeln Veränderungen durchaus beschleunigen oder bremsen können.

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13. Trans-Fettsäuren: New York beschließt Verbot
New York / NY. (06.12. / eb) Der Gesundheitsausschuss des US-Bundesstaats New York hat einen Beschluss gefasst, mit dem er ein Verbot Herz- und Kreislauf schädigender (Trans-) Fette ausspricht. Demnach ist die Verwendung der preiswerten, doch ungesunden Fette in Restaurants, Imbissstuben, Bäckereien und Konditoreien künftig untersagt. Der Beschluss, nach Zigaretten nun auch Trans-Fette zu verbannen, fassten die New Yorker einstimmig. Betroffen sind vor allem rund 20.000 Restaurants in New York City sowie Bäckereien, Cafes und Salat-Büfetts. Köche und Bäcker müssen die meisten Trans-Fette bis Mitte 2007 ausrangieren und die restlichen bis Mitte 2008. Trans-Fette sind künstlich gehärtete Fette, die der Körper nicht verarbeiten kann. Sie sind in vielen Lebensmitteln enthalten, wie zum Beispiel in Fast Food, Gebäck, frittierten Speisen oder fetten Brotaufstrichen. Trans-Fette sind preiswerter als andere Fettarten, länger haltbar und häufiger wieder zu verwenden. Der Konsum der Fettsäuren kann auf Dauer zum Verschluss von Herzkranz- und Hirngefäßen und damit zum Infarkt oder Schlaganfall führen. In Europa hat allein Dänemark Höchstgrenzen für Trans-Fette in Lebensmitteln eingeführt. Dort dürfen sie nur zwei Prozent des Gesamtfettgehalts ausmachen. In Deutschland gibt es noch keine Höchstwerte. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bewertete Trans-Fettsäuren im Januar zwar als «unerwünschte Bestandteile unserer Nahrung». Doch fehlten für eine endgültige Bewertung der gesundheitlichen Wirkung weitere Untersuchungen. Die vollständige BfR-Stellungnahme finden Sie hier.


BUCH-/ SURFTIPPS

14. Umfrage: KMU für freie Ladenöffnungszeiten
Hannover. (08.12. / mvr) 42 Prozent der kleinen mittelständischen Unternehmen sind für die komplette Abschaffung des Ladenschlussgesetzes, berichtet Mittelstand Direkt.
Info: http://www.mittelstanddirekt.de/lang-de/m246/um220/d2960/default.html

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15. BGN: will Lasten neu verteilen
Mannheim. (08.12. / bgn) Die Berufsgenossenschaften schlagen vor, die Belastungen zwischen den Branchen neu zu verteilen. Der Grund: Der Strukturwandel führt in den Branchen des produzierenden und verarbeitenden Gewerbes dazu, dass eine abnehmende Zahl von Unternehmen die Belastung für Renten aus wirtschaftlich besseren Tagen tragen muss.
Info: http://www.bgn.de/webcom/show_article.php/_c-446/_nr-1009/_p-1/i.html

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16. HVBG + BUK: Fusion zu neuem Spitzenverband
Mannheim. (08.12. / bgn) Die gewerblichen Berufsgenossenschaften und die Unfallkassen haben beschlossen, zum 01. Juli 2007 einen gemeinsamen Spitzenverband für die gesetzliche Unfallversicherung zu schaffen. Der neue Verband soll aus der Fusion des Hauptverbands der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG) und des Bundesverbands der Unfallkassen (BUK) hervorgehen und den Namen «Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung» tragen.
Info: http://www.bgn.de/webcom/show_article.php/_c-446/_nr-1009/_p-1/i.html

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17. Außenwirtschaft: Europa bleibt der Favorit
Köln. (04.12. / bfai) Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt? Für deutsche Unternehmen bleibt die Europäische Union der wichtigste Absatzmarkt. Unterstützt wird der Mittelständler auch von der Bundesregierung. Diese hat sich für ihre sechsmonatige EU-Ratspräsidentschaft ehrgeizige Ziele gesetzt. Innovation, Mittelstand und Energie stehen neben der EU-Verfassung ganz oben auf der Liste. In der aktuellen markets-Ausgabe, die am 01. Dezember erschienen ist, werden exemplarisch je drei «alte» und «neue» EU-Märkte unter die Lupe genommen. Neben den Klassikern Frankreich, Polen und dem Vereinigten Königreich haben auch die aufsteigenden kleineren Staaten Estland, Tschechien und Irland einiges zu bieten. Das Außenwirtschaftsmagazin markets liefert zu seinem Themenschwerpunkt auch wieder Literaturtipps sowie Hintergrund- und Serviceinformationen.


REZEPTE + VERFAHREN

18. Herzhafter Frühstückskuchen
Bonn. (02.12. / cma) Ob herzhafte Küchlein oder tatsächlich Kuchen: Das Rezept der CMA Centralen Marketing-Gesellschaft deutscher Agrarwirtschaft aus Bonn greift eine Idee auf, die sich nicht nur schnell umsetzen lässt, sondern mit etwas Phantasie auch etliche Varianten zulässt. Alles in allem eine Bereicherung für das Frühstücksbuffet und die Snacktheke, die sich nicht nur auf der Herstellungsseite gut handhaben lässt. Das vorliegende Rezept bezieht sich auf einen Kuchen (zwölf Portionen), was sich bei Bedarf schon mal leicht auf zwölf Tortelett-Formen übersetzen ließe.
Info [19 KB]: http://www.webbaecker.de/r_rezepte2006/1206CMA_FRUEHKUCHEN.PDF