DAS WAREN DIE THEMEN IM WEBBÄCKER NEWSLETTER FÜR DIE 21. KALENDERWOCHE 2005:


BRANCHE:
01. Kamps AG: verhaltener Optimismus für 2005
02. Brinkert: produziert jetzt in Olfen
03. Getreidevermahlung: Stagnation auf hohem Niveau
04. Pan+Co: plant Erweiterung der Kapazitäten
05. Bruegger's: mit großen Plänen bis 2007
06. Markt: bald mit neuem Stern an Moskaus Brothimmel?
07. MIWE: econo komplettiert
08. Mit vereinten Kräften aus dem Schlammassel
09. HiCoPain: «Backstube für die halbe Schweiz»
10. Interstate Bakeries: baut bis zu 1.400 Stellen ab

UNTERNEHMENSFÜHRUNG:
11. Südzucker: sieht 2005 als «Jahr der Spezialitäten»

TRENDS + KONZEPTE:
12. Deutsche Ernährungsindustrie: zieht es nach China

PERSONALIEN:
13. Gramss: Schnullerfraktion kamen groß raus
14. TK-Produkte: Verstärkung für den Norden
15. «Bakery Chef»: CEO wendet sich neuen Aufgaben zu
16. Laudenbach: Jubiläum einmal anders ...

BUCH- / SURFTIPPS:
17. Branchenreports: Know-how über den Tellerrand hinaus

REZEPTE + VERFAHREN:
18. «Greekis»: willkommene Abwechslung nicht nur für Grillfeste


BRANCHE


01. Kamps AG: verhaltener Optimismus für 2005
Düsseldorf. (26.05. / kag) Die Kamps AG hat im ersten Quartal 2005 die erwarteten Einsparungen aus dem in 2004 eingeleiteten Programm zur Kostensenkung nach eigenen Angaben erzielt. Der führende Backwarenhersteller Europas strebt bis 2007 die Rückkehr in die Gewinnzone an. Neben drei bereits erfolgten Betriebsschließungen -- eine weitere wird voraussichtlich im Oktober stillgelegt -- erreichte die Kamps AG günstigere Konditionen im Rohstoffeinkauf und konnte zusätzlich Kosten senken durch die Restrukturierung des Retail-Geschäfts in den Niederlanden. Insgesamt hat die Kamps AK im ersten Quartal 2005 «wie geplant acht Millionen Euro der auf insgesamt 37 Millionen Euro angesetzten Einsparungen erreicht», heißt es in einer Presseinfo. Der Nettokonzernumsatz für die ersten drei Monate, dem Jahresabschnitt mit dem saisonbedingt niedrigsten Geschäftsvolumen im Bäckereigeschäft, lag bei 325,3 Millionen Euro (2004: 349,7 Millionen Euro). Die Umsatzentwicklung wurde durch den Verkauf von Unternehmensteilen in 2004 beeinflusst. Der Betriebsgewinn Ebitda erreichte planmäßig 24,7 Millionen Euro (2004: 27,4 Millionen Euro). Für das laufende Jahr hat Kamps mit bestehenden Kunden aus dem LEH, unter anderem im Bereich Bake-Off, zusätzliches Geschäft vereinbart. Der Umsatz der Kamps Backshops ist erstmals seit drei Jahren auf vergleichbarer Basis leicht gestiegen. Für das Gesamtjahr erwarten die Düsseldorfer Großbäcker einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro und einen Betriebsgewinn Ebitda von 127 Millionen Euro.
Info: http://www.kamps.de

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02. Brinkert: produziert jetzt in Olfen
Haltern. (26.05. / eb) Die Bäckerei Brinkert aus Haltern am See produziert seit Neuestem in Olfen, und zwar in der 1997 errichteten Produktionsstätte, für die Karl Böckenholt im Februar noch einen Pächter gesucht hatte (siehe WebBäcker 07/2005 #04 ). Seniorchef Heinrich Brinkert gegenüber der Tagespresse: «Vom Schwarzbrot bis zur Praline kommt bei uns alles aus eigener Herstellung». Der familiengeführte Betrieb legt großen Wert auf die Herstellung von Backwaren nach Rezepturen, die im Unternehmen bereits seit 50 Jahren gepflegt werden -- rund 30 Brotsorten, 30 Gebäck- und 25 Tortensorten, sagt Juniorchef Berthold Brinkert. Beliefert werden nun von Olfen aus die Filialen in Selm, Flaesheim und Hullern sowie die «Deutsche Bäckerei» in Brüssel unter Leitung von Eveline Brinkert. Heinrich Brinkerts Ehefrau wagte den Sprung Ende der 90er Jahre in die europäische Hauptstadt, um die in Brüssel lebenden Deutschen mit gewohnter Backwarenqualität zu versorgen. Die Geschäfte gehen gut: Heute geben sich dort auch englische, französische und japanische Kunden die Klinke in die Hand.
Info: http://www.baeckerei-brinkert.de

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03. Getreidevermahlung: Stagnation auf hohem Niveau
Bonn. (25.05. / vdm) Die Mühlen in Deutschland können sich über den Verlauf des Kalenderjahrs 2004 nicht beklagen: Die Gesamtvermahlung an Brotgetreide von 7,53 Millionen Tonnen lag damit nur 10.500 Tonnen oder 0,1 Prozent unter dem Vorjahr, dem besten Ergebnis seit langer Zeit. Dies ergibt die neue Produktionsstatistik des Verbands Deutscher Mühlen (VDM, Bonn), die Hauptgeschäftsführer Manfred Weizbauer jetzt in Fulda präsentierte. Während die Inlandvermahlung bei Weizen um 21.500 Tonnen oder 0,4 Prozent gesteigert werden konnte, ging sie bei Roggen um 12.900 Tonnen oder 1,4 Prozent zurück. Die Inlandvermahlung beim Brotgetreide entwickelte sich in den meisten Bundesländern positiv, war aber stark unterschiedlich: einem Anstieg von 40.200 Tonnen in Sachsen-Anhalt stand eine Abnahme von 47.200 Tonnen in Bayern gegenüber. Die Exportvermahlung nahm insgesamt um 19.100 Tonnen oder 3,3 Prozent ab: 11.400 Tonnen bei Weichweizen und 7.700 Tonnen bei Roggen. Etwa 6.000 Beschäftigte in 650 modernen Mühlenbetrieben erwirtschafteten im Kalenderjahr 2004 einen Umsatz von fast zwei Milliarden Euro.
Info [143 KB]: http://www.webbaecker.de/r_branche/2005/0505MUEHLEN.PDF

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04. Pan+Co: plant Erweiterung der Kapazitäten
Linz. (25.05. / wb / eb) Die Linzer «Pan+Co Baking solutions for Supermarkets» hatte die heutige Blaschke Konditorei Unternehmensberatungsgesellschaft m.b.H. -- Verwaltung in Linz, Produktion in Traiskirchen -- vor knapp drei Jahren als Sanierungsfall übernommen. Der Turnaround sei 2004 gelungen, sagt Pan+Co-Chef Wolfgang Hofer jetzt gegenüber dem österreichischen Wirtschaftsblatt. «Wir haben zuerst rationalisiert und das Sortiment eingeschränkt. Jetzt wird in neue Kapazitäten investiert». Blaschke produziert derzeit mit 45 Mitarbeitern tiefgekühlte Süßspeisen und Torten für Handelsketten. Hofer will sich die Erweiterung «ein bis zwei Millionen Euro» kosten lassen. Blaschke ist jedoch nur ein Standbein der rasant expandierenden Firmengruppe rund um Hofer. Der gelernte Unternehmensberater hat im alpenländischen LEH seit 1995 mehr als 1.500 Backstationen aufgebaut und dabei nach eigenen Angaben rund 300 Jobs geschaffen. Pan+Co allein erziele mit 120 Mitarbeitern 50 Millionen Euro Umsatz. Der rentable Betrieb ist laut Hofer zuletzt jährlich im Schnitt um 20 Prozent gewachsen. Die Gruppe liefert Supermärkten Komplettkonzepte für Backshops: von Backgeräten über Teiglinge, Logistik bis hin zu Schulungen von Mitarbeitern. Produktionspartner fertigen benötigte Anlagen in Lizenz. Für die Teiglinge sorgen regionale Betriebe, überwiegend die Bäckerei-Konditorei Wilhelm Moser aus Hartkirchen sowie die Eurogast Ignaz Pilz und Söhne Ges.m.b.H. aus Gmünd. Bis zu zwölf Sattelschlepper mit Backwaren verlassen nach Hofer-Angaben täglich die fünf Fertigungen. Hauptkunde sei Spar. Der Konzern beziehe für eigene Filialen rund 80 Prozent der Teiglinge via Pan+Co. Die Linzer liefern zudem an Rewe, Adeg, Pfeiffer, Hogast und Do+Co. Hofer will jetzt zudem in eine weitere Fertigungslinie in Schrems investieren. Auch das Werk in Eferding werde erweitert. 20 bis 25 Prozent der Produktion gehen in den Export. Einen etwas älteren Artikel zu Pan+Co mit verschiedenen Links zum Stöbern gibt es unter
Info: http://www.webbaecker.de/r_branche/2004/1104PANUNDCO.PDF

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05. Bruegger's: mit großen Plänen bis 2007
Nashville / TS. (24.05. / eb) Seit neuestem ist die in Burlington, Vermont beheimatete Franchisekette Bruegger's Enterprises Inc. mit insgesamt drei Filialen in Nashville / Tennesee präsent. Das neueste Bäckerei-Cafe zeichne sich besonders durch den Lieferservice «Meals to go» aus. Basierend auf Marktstudien soll dieses Bruegger's-Konzept auch in anderen Märkten etabliert werden. Bruegger's ist ein Unternehmen der Sun Capital Partners Inc. und betreibt 243 Filialen in insgesamt 17 US-Bundesstaaten. Mehr als die Hälfte der Standorte sind im Besitz des Unternehmens. Bis 2007 plant Bruegger's 100 weitere Bäckerei-Cafes -- 15 als Firmeneigentum. In 2003 setzten die Bagel-Spezialisten rund 150 Millionen US-Dollar um.
Info: http://www.brueggers.com

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06. Markt: bald mit neuem Stern an Moskaus Brothimmel?
Moskau. (24.05. / eb) Der russischen United Confectionaries Holding folgend, könnte bald der Stern eines neuen Bäckerei-Giganten in Russlands Hauptstadt aufgehen. Mehrere Backwarenkombinate planen dort, sich zusammen zu tun und eine Holding zu gründen. Darunter für Marktkenner wohlklingende Namen wie «Cheremushky», «Khlebozavod No. 6», «Kaloshino» und «Prostor». Gespräche mit der Stadtregierung seien bereits in vollem Gang, berichtet «Kommersant». Da die Kombinate in Teilen noch volkseigen sind, die Betriebe aber umorganisiert werden müssen, ist derzeit noch nicht klar, wie viel Prozent die Stadt Moskau an der geplanten Holding halten wird -- im Gespräch sind 25 Prozent. Cheremushky-Chef Sergey Shchedrin hingegen rechnet bereits Anteile hoch, die andere Unternehmen zur Holding beitragen könnten, wie etwa «Khlebozavod No. 16», «BKK Serebryany Bor», «Khlebozavod No. 28» und «Zvezdny». Im Erfolgsfall würde die neue Holding halb Moskau mit Backwaren versorgen können. Schätzungen zufolge hat der Brotmarkt der Region Moskau (13 Millionen Einwohner) ein Volumen von 225 Millionen US-Dollar. Angesichts sehr niedriger Preise verbirgt sich dahinter ein gigantischer Ausstoß. Die Holding-Idee stößt nicht nur auf Zustimmung. Serebryany-Bor-Chef Andrey Bocharnikov etwa betont, dass sein Unternehmen unabhängig von der geplanten Holding effizient arbeiten könne. Als Ergebnis der Unstimmigkeiten hat Evgeny Panteleev, Minister für Wissenschaft und Industriepolitik den Bäckereien weitere drei Monate eingeräumt, ein Konzept für die Umstrukturierung auszuarbeiten. Dabei bezieht Moskau Erfahrungen aus 2003 mit ein, als sich die Konditoreien (700 Millionen US-Dollar Umsatz) unter sehr ähnlichen Bedingungen hin zur United Confectionaries Holding entwickelten.

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07. MIWE: econo komplettiert
Arnstein. (24.05. / cs) Wie gut ein Produkt ist, zeigt sich an seinem Erfolg im Weltmarkt. Seit MIWE den vor allem im Convenience-Bereich und als Prebake-Station erfolgreichen MIWE econo auch mit dem US-amerikanischen Blechmaß 18 x 26 Zoll ausliefert, hat sich der Konvektionsbackofen zum heimlichen Hit in Amerika entwickelt. Das Unternehmen bietet den Backofen mit dem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis deshalb jetzt wahlweise mit 4, 6, 8 oder 10 Blechen an. Der Backofen mit den günstigen Einbaumaßen kann analog oder mit der digitalen Steuerung MIWE FP betrieben werden.
Info: http://www.miwe.com/ger/produkte/oefen/kleinoefen/ti_frischebacken.pdf (Deutsch) sowie http://www.miwe.com/engl/pdf/ladenbacken_e.pdf (Englisch)

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08. Mit vereinten Kräften aus dem Schlammassel
Salzgitter. (23.05. / eb) Die Bäckerei Roßmann GmbH hatte vor dem zuständigen Amtsgericht Insolvenz angemeldet; rund 130 Mitarbeiter/innen bangten um ihren Job. Nach Angaben des Braunschweiger Insolvenzverwalters RA Peter Steuerwald mussten jetzt zwar 17 Beschäftigte entlassen werden, die Mehrzahl kann aber in festen Arbeitsverträgen übernommen werden. Für die glückliche Wendung sorgte im wesentlichen Inken Schmidt: Die ehemalige Roßmann-Personalleiterin kennt das Unternehmen seit gut 13 Jahren und will sich künftig auf 14 Filialen im Stadtgebiet konzentrieren. Zudem hat sie die Roßmann-Produktion gemietet, berichtet die Tagespresse. «Wir wollen uns künftig auf unseren Heimatmarkt beschränken, keine Filialen mehr in anderen Städten wie Wolfenbüttel oder Braunschweig betreiben», sagt die neue Chefin. Zudem würden die Mitarbeiter geschult, um unter dem neuen Label «Mein Lecker Bäcker» kundenfreundlicher und serviceorientierter zu arbeiten. 72 Mitarbeiter/innen und elf Auszubildende beschäftigt Schmidt heute. Im Sommer kommen noch einmal 14 neue Lehrlinge hinzu. Die Belegschaft baue kräftig mit an der Zukunft des Unternehmens. So sei mit dem Betriebsrat vereinbart, dass die Beschäftigten künftig leistungsorientiert bezahlt würden, weiß die Tagespresse. Der Basislohn betrage 90 Prozent des Tariflohns, bei entsprechender Ertragslage steige das Einkommen. «Dieses Konzept wird von allen getragen», sagt Inken Schmidt. Am 01. Juni übernimmt sie offiziell das Unternehmen. Zu den dringlichsten Aufgaben gehöre das Abtragen eines großen Investitionsstaus. So müssten für 500.000 Euro veraltete Technik und Geschäftsinventar erneuert werden, heißt es aus Salzgitter.

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09. HiCoPain: «Backstube für die halbe Schweiz»
Dagmersellen / LU. (21.05. / eb) Bereits im Dezember 2004 war eine der größten und modernsten Bäckereien Europas in Betrieb gegangen. HiCoPain (HiestandCoopPain) in Dagmersellen, Kanton Luzern, ist ein Joint Venture zwischen der Hiestand Holding AG (60 Prozent) und dem Großverteiler Coop (40 Prozent). Angesiedelt wurde das Unternehmen in einem Neubau der Galliker Transport AG. Die expansionsfreudige Transportkette ist gleichzeitig Logistikpartner (siehe WebBäcker 04/2005 #07 «HiCoPain: Joint Venture nimmt Betrieb auf»). Nach mehrmonatiger Einarbeitung war dieser Tage offizielle Eröffnung. Urs Jordi, Verwaltungsratspräsident von Hicopain und Chief Operating Officer bei Hiestand, spricht gegenüber der Tagespresse vom «modernsten Werk Europas für Tiefkühlbackwaren». Allein 30 Millionen Schweizer Franken (CHF) investierte das Joint Venture in Anlagentechnik -- insgesamt 50 Millionen CHF. Seit April sind alle fünf Produktionslinien in Betrieb. Zwar variiert die Auslastung je nach Produkt noch zwischen 40 und 90 Prozent. Doch der Ausstoß ist schon jetzt beeindruckend: 21.000 Tonnen Backwaren per Anno werden hier im Dreischichtbetrieb hergestellt und tiefgekühlt. Rund 90 Prozent der Rohstoffe für Gipfel, Zöpfe, Baguettes, Klein- und Spezialbrote stammen aus der Schweiz. Mit Abstand am meisten Handarbeit erfordert nach wie vor das Flechten der Zöpfe: im Tagesrhythmus knapp 48.000 Stück. Nach einer durchschnittlichen Lagerung zwischen zwölf und 14 Tagen wird das Gros der Produkte durch die Spediteure des Hausherren in Dagmersellen ausgeliefert: ein Teil an ein Dutzend regionaler Coop-Verteilzentren, ein Teil an rund 240 Filialen in der Zentralschweiz, ein kleiner Rest an die Hiestand-Logistik-Plattform in Lupfig. Für 2005 visiert HiCoPain einen Umsatz von gut 50 Millionen CHF an. Hiestand allein hat eine Zunahme des konsolidierten Umsatzes von rund 35 Millionen CHF budgetiert. Mit dem Joint Venture kann die börsennotierte Hiestand Holding AG den Ausstoß ihres Betriebs in Lupfig glatt verdoppeln. Das Sortiment in Dagmersellen ist kleiner, die Produktionseffizienz soll jedoch deutlich höher sein. Für Coop ersetzt das Werk im Kanton Luzern die Standorte Basel, Schafisheim und Kriens. Von den insgesamt 140 Beschäftigten brachte Coop rund 100 ein, Hiestand zehn, netto wurden 30 Arbeitsplätze neu geschaffen. Die Partnerschaft ist zunächst bis 2014 befristet. Hiestand kann sich ein ähnliches Kooperationsmodell auch in anderen Kernmärkten vorstellen. Konkrete Planungen gebe es aber noch nicht.

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10. Interstate Bakeries: baut bis zu 1.400 Stellen ab
Kansas City. (21.05. / fn / eb) Die amerikanische Großbäckerei Interstate Bakeries hatte im September 2004 einen «Konkursantrag nach Chapter 11» beim Insolvenzgericht Kansas City eingereicht, dem Stammsitz der Gesellschaft (siehe auch WebBäcker 39/2004 #01 «Interstate Bakeries: beantragt Gläubigerschutzverfahren»). Jetzt gab der bankrotte Konzern bekannt, dass er seine Bäckerei in New Bedford im US-Bundesstaat Massachusetts schließen und andere Aktivitäten konsolidieren wird -- was den Abbau von bis zu 1.400 Stellen zur Folge hat. Das unter Gläubigerschutz stehende Unternehmen rechnet aufgrund dieser Maßnahmen mit Sonderbelastungen in Höhe von 17 Millionen US-Dollar, darunter sieben Millionen US-Dollar an Abfindungszahlungen. Die Aktie von Interstate Bakeries notiert an der OTC derzeit bei 4,99 Dollar (plus 0,81 Prozent).


UNTERNEHMENSFÜHRUNG


11. Südzucker: sieht 2005 als «Jahr der Spezialitäten»
Mannheim / Ochsenfurt. (26.05. / sz) Die Südzucker AG rechnet im laufenden Geschäftsjahr bei einem leichten Einknicken des Zuckergeschäfts mit einem deutlichen Aufschwung im Spezialitäten-Segment. «Das wird ein Jahr der Spezialitäten», sagte Finanzchef Christoph Kirsch bei der Bilanzpressekonferenz in Mannheim. Die Aussichten im Geschäftsbereich Zucker seien von der bevorstehenden neuen Zucker-Marktordnung in der Europäischen Union (EU) geprägt. Der Konzern sehe sich insgesamt «für die Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet» und erwarte 2005/2006 einen Umsatzanstieg von sechs Prozent auf rund 5,1 Milliarden Euro. Eine Ergebnisprognose lieferte der Vorstand nicht. Der Konzern wolle versuchen, «das Ergebnisniveau zu verteidigen». Ergebnisdetails liefern folgende konzerneigene Publikationen:
• Südzucker mit höherer Dividende
http://www.suedzucker.de/presse/notizen/11170099221689930/
• Kurzfassung Konzernabschluss, Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
http://www.suedzucker.de/presse/notizen/11170098420897303/


TRENDS + KONZEPTE


12. Deutsche Ernährungsindustrie: zieht es nach China
Frankfurt / Main. (27.05. / eb) Auf dem rasch wachsenden chinesischen Markt rechnet sich die deutsche Ernährungswirtschaft gute Exportchancen aus. In der Tat gebe es dort ein riesiges Potential für deutsche Anbieter, sagt Jörn Dwehus, Geschäftsführer der Centralen Marketing-Gesellschaft deutscher Agrarwirtschaft (CMA), gegenüber der FAZ. Aus einer Umfrage für das regelmäßig erscheinende CMA-Exportbarometer geht hervor, dass 60 Prozent der befragten Unternehmen überzeugt sind, ihr China-Absatz steige in den kommenden sechs Monaten. Mit einem Negativtrend rechnet kein einziges Unternehmen. Für die USA prognostizieren nur 40 Prozent der befragten Unternehmen steigende Exportumsätzen, während 25 Prozent zurückgehende Ergebnisse erwarten. Ausgangspunkt für die Exportoffensive in China ist die Region Schanghai mit rund 30 Millionen Einwohnern. Seit zwei Jahren ist die CMA dort mit einem Auslandsbüro vertreten. Das Interesse auf chinesischer Seite sei groß, doch erfordere es einen langen Atem, ins Geschäft zu kommen, sagt Dwehus. Einschließlich Hongkong seien in 2004 deutsche Agrarprodukte und Lebensmittel im Wert von rund 100 Millionen Euro in die Volksrepublik gegangen. Insgesamt trug die Agrarausfuhr 2004 nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts mit etwa 32 Milliarden Euro zum Exportergebnis bei; ein Plus von rund sechs Prozent. Etwa drei Viertel der hiesigen Agrarausfuhr gingen in EU-Staaten. Sehr günstig werden die Aussichten für Großbritannien und Schweden eingeschätzt: Rund zwei Drittel der Unternehmen sehen dort steigende Absatzchancen. Lebensmittel aus Deutschland würden als qualitativ hochwertig und sicher wahrgenommen, hätten sich teilweise als Marktführer etabliert. Sehr positiv beurteilt die Branche ihre Chancen auch in den neuen EU-Staaten. Erwartungen seien erfüllt oder gar übertroffen worden.


PERSONALIEN

13. Gramss: Schnullerfraktion kamen groß raus
Bamberg. (27.05. / gb) Rund 9.500 Teilnehmer/innen zählte der 2. Bamberger Weltkulturerbelauf. Eine Veranstaltung der Superlative, bei der die Gramss Backstuben das definitiv kleinste Firmenteam an den Start geschickt hatten: Fünf «Gramss-Bambinis», alles Kinder von Mitarbeitern der Bäckerei, die sich stellvertretend für ihre Eltern tapfer schlugen. Insgesamt maßen sich rund 500 Nachwuchsläufer im Alter von zwei bis fünf Jahren mit der Strecke, die zum Gramss-Bambini-Lauf als ersten von fünf Läufen angemeldet waren. Im Lauf durch die Bamberger Altstadt feuerten 40.000 Zuschauer bei strahlendem Sonnenschein nicht nur die Schnullerfraktion, sondern alle Teilnehmer frenetisch an. Da bei den Startjahrgängen 1999 und jünger eine Strecke von 800 Metern immer noch der Weg das Ziel ist, erfolgte bei den Kleinsten keine Zeitmessung. Beim Zieleinlauf erwartete sie nicht nur ein roter Teppich, sondern ebenso die Eltern. «Der Weltkulturerbelauf ist ein Ereignis für die ganze Familie», sagt Gerhard Gramss, Geschäftsleiter der Gramss-Gruppe. «Gratulation an unser Firmenteam und alle anderen Bambinis, die -- mit oder ohne Schnuller -- gezeigt haben, dass beim Sport gerade die Kleinen ganz groß rauskommen». Das sportliche Mai-Wochenende hatte bereits am Samstag mit dem Gramss-Frühstückslauf begonnen. Am Sonntag erhielt jeder Teilnehmer des Gramss-Bambini-Laufs direkt im Zielbereich am Gramss-Stand eine Urkunde. Dort gab es den ganzen Sonntag über zudem für alle Läufer leckere Backspezialitäten -- kostenlos.
Info: http://www.gramss.de

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14. TK-Produkte: Verstärkung für den Norden
Fürth. (25.05. / wbb) Seit Mitte Februar verstärkt Alfred Fleischhauer das Außendienstteam von Wolf ButterBack in Norddeutschland. Zuständig ist er für die Gebiete der Bäko Hansa, Hamburg und Seehausen, der Bäko Schleswig-Holstein sowie der Bäko Grimmen. Der mit der Backbranche vertraute, erfahrene Außendienstler war zuletzt bei der Bäko in Hamburg tätig.

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15. «Bakery Chef»: CEO wendet sich neuen Aufgaben zu
Westmont / ILL. (24.05. / eb) Die im Bundesstaat Illinois beheimatete «Bakery Chef L.L.C.» gilt in den USA als führender Produzent tiefgekühlter Feinbackwaren wie Pfannkuchen, Waffeln, «French Toast» und anderen halbgebackenen TK-Produkten. Die Großbäckerei ist ein Unternehmen der «Store Brand Company» Ralcorps Holdings Inc. aus St. Louis. Ralcorp-Vizepräsident David Bere wird sein Amt als CEO von Bakery Chef Mitte Juni niederlegen, um sich anderen Aufgaben zuzuwenden. Ralcorp hatte die Großbäckerei Ende 2003 für 287,5 Millionen US-Dollar gekauft -- von Bere und anderen privaten Investoren, die ihrerseits Bakery Chef 1998 von der Quaker Oats Company (Chicago / ILL) gekauft hatten. Seither ist die Großbäckerei wesentlicher Bestandteil der Produktgruppe TK-Backwaren von Ralcorps. Bere ist in die Aufgabe mit einbezogen, einen Nachfolger zu finden. Sieben Jahre an der Spitze von Bakery Chef seien für ihn genug. Ralcorp-Präsident Kevin Hunt teilt die Zuversicht Beres, die Großbäckerei in gute Hände abzugeben. Die Tatsache, dass er derzeit nur erwarten kann, bald einen geeigneten Nachfolger zu präsentieren, lässt auf Überrumpelung schließen. Ralcorps ist nicht nur in Feingebäcken, Cerealien, Crackern und Cookies aktiv, sondern ebenso in Dressings, Gelees und anderen süßen Sachen.
Info: http://www.ralcorp.com -- http://www.bakerychef.com

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16. Laudenbach: Jubiläum einmal anders ...
Gera. (23.05. / eb) Ihr 210jähriges Bestehen feierte dieser Tage die Bäckerei- Konditorei Laudenbach aus Gera. Ein besonderes, nicht unbedingt «ganz rundes» Jubiläum, zu dem der Familienbetrieb aber ein «Riesenherz» für Kinder zeigte. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen, verarbeiteten die Mitarbeiter/innen doch unter anderem 146 Kilogramm Erdbeeren, 73 Kilo Biskuitmasse, 60 Kilo Pudding und 100 Liter Gelee zu einem etwa elf Quadratmeter großen Herz. Innerhalb von sieben Stunden war das Prachtexemplar an rund 1.200 Gäste für insgesamt 1.350 Euro verkauft. Inklusive Spenden von Festgästen des ersten Tags der Feierlichkeiten sind das 2.850 Euro für den Verein Schlupfwinkel, Sorgentelefon sowie die Heimbetriebsgesellschaft für deren Geraer Kinderheime. «Die Spendenhöhe übertrifft alle unsere Erwartungen», freut sich die Familie Laudenbach gemeinsam mit ihren Mitarbeitern und Kunden.
Info: http://www.laudenbach-gera.de


BUCH- / SURFTIPPS


17. Branchenreports: Know-how über den Tellerrand hinaus
München. (25.05. / db) Für die Dauer von zwei Monaten steht Ihnen ab sofort ein großer Teil der insgesamt 220 Branchen-Reports der Dresdner Bank-Volkswirte kostenlos und unverbindlich bei Focus Money zur Einsicht zur Verfügung -- und zum Herunterladen im Format PDF. Das gesamte Spektrum der Branchen-Reports können Sie im Anschluss daran für derzeit jährlich 2.045,17 Euro plus Umsatzsteuer abonnieren. Einzelne Reports erhalten Sie zu einem Preis von je 20,45 Euro plus Umsatzsteuer. Für Kunden der Dresdner Bank sind diese kostenlos über die Dresdner-Bank-Berater erhältlich. Die Berichte basieren auf aktuellen Zahlen und sind überwiegend mit Prognosen für 2005 ausgestattet. Nehmen Sie die Gelegenheit wahr und suchen Sie sich die für Sie interessanten Reports heraus unter http://focus.msn.de/finanzen/business/branchenreports (Übersicht). Zudem hat der WebBäcker für Sie eine Vorauswahl getroffen. Folgende zehn Berichte können Sie direkt über die angegebenen Links herunterladen:
Branchenreport Backwaren [236 KB]
Branchenreport Ernährungsgewerbe [240 KB]
Branchenreport Gastgewerbe [211 KB]
Branchenreport Gaststättengewerbe [213 KB]
Branchenreport Kaffee- und Teeverarbeitung [262 KB]
Branchenreport Lebensmittel-Einzelhandel [242 KB]
Branchenreport Mahl- und Schälmühlen [217 KB]
Branchenreport Nahrungsmittelgroßhandel [234 KB]
Branchenreport Süßwaren [242 KB]
Branchenreport Teigwaren [216 KB]


REZEPTE + VERFAHREN

18. «Greekis»: willkommene Abwechslung nicht nur für Grillfeste
Isernhagen. (25.05. / is) «Oliven und Schafskäse erst am Ende der Knetzeit unterlaufen lassen. Den weichen Teig gleichmäßig auf ein mit Backpapier belegtes Blech (58 X 78 cm) legen, leicht mit Wasser abstreichen und mit Sesam bestreuen. Mit einem Einteiler die Blechbreite in vier gleiche Stücke, die Blechlänge in zehn gleiche Stücke einteilen. Damit sich die einzelnen Stücke nach dem Backen gut trennen lassen, empfiehlt sich das Teilen mit einem in Olivenöl getauchten Teigschaber». Haben Sie Appetit bekommen? Auch ihre Kunden würden die «Greekis», eine Kreation aus dem IsernHäger VorteigCentrum, angesichts der gerade erst begonnenen Grillsaison freundlich aufnehmen und probieren wollen. Das zur Herstellung unverzichtbare IsernHäger Rezept können Sie herunterladen unter
Info [45 KB]: http://www.webbaecker.de/r_rezepte2005/0505GREEKIS.PDF
Die IsernHäger Vorteig-Spezialisten können Ihnen zudem eine Verkaufsinfo wie auch Nährwertberechnung zur Verfügung stellen. Näheres erfahren Sie bei Jens Stadtländer unter der Rufnummer +49(0)5139-9995-55 oder mailto:stadtlaender@isernhaeger.de