WEBBAECKER NEWSLETTER FUER DIE 47. KALENDERWOCHE 2002



BRANCHE:
01. Brot-Aktionstage: der Ministerpraesident als Brotpruefer
02. Bundeswettbewerb der Nachwuchskonditoren /-konditorinnen
03. Bundeswettbewerb der Nachwuchsbaecker/innen
04. Schoene Geschichte: Oooh, so viele Broetchen!

TERMINE:
05. Preisschilderdruck leicht gemacht
06. Kassenbuch richtig fuehren

THEMA DER WOCHE: Baeko Workshop -- 1. Teil
07. Zusammenfassung: Faszination durch interessanten Mix

ALLGEMEINES:
08. Starbucks: 2001/2002 mit rasantem Wachstum
09. BGN: Hautgefaehrdungen durch Feuchtarbeit?

PERSONALIEN:
10. "Goldene Treppe" fuer Engagement in Baeckerfruehjahrs Camp 2002
11. Roeder: 40jaehrige Berufsjubilaeum

BUCH-/ SURFTIPPS:
12. Aus erster Hand: Kaffee-Text 2/02 erschienen
13. Forschungsportal: "Research in Germany"
14. Kinder- und Jugendaktion: "Aufgeschmeckt!"

REZEPT DER WOCHE:
15. Brotauflauf mit Maronen / GMF



 BRANCHE:


01. Brot-Aktionstage: der Ministerpraesident als Brotpruefer
Wiesbaden. (21.11. / eb) Verfuehrerisch lecker duftete es dieser Tage im Foyer des Pressehauses, berichtet der Wiesbadener Kurier. In der Tat ist der Baeckerinnung Wiesbaden-Rheingau-Taunus dort eine wirksame Promotion gelungen -- von der der Kurier ausgiebig (wie kostenlos) schwaermt: "Hier stellt sich die Baeckerinnung mit ihren 200 frischen Brotsorten und knackigen Broetchen vor, bietet Kostproben und steht Rede und Antwort zu Inhaltsstoffen, Verarbeitung und Handwerk." Dabei erhielten die Baecker tatkraeftige Unterstuetzung von Vertreterinnen des Hausfrauenbunds, der waehrend der Aktion rund fuenf Pfund Butter pro Tag auf die Brotschnitten und damit an den Mann und die Frau brachte. Kurzum: In und um Wiesbaden war / sind die rundum gelungenen Brot- Aktionstage in aller Munde. Zudem verkauften Berufsschueler/innen vor dem Pressehaus frische Salzbrezeln zugunsten der Kurier-Hilfsaktion "Ihnen leuchtet ein Licht". Nachdem sich am ersten Tag der Aktion Oberbuergermeister Hildebrand Diehl bei den Baeckern informierte, versuchte sich am zweiten Tag Hessens Ministerpraesident Roland Koch als Brotpruefer. ARD wie ZDF filmten, Passanten drueckten sich die Nase platt und vier Personenschuetzer hofften bei ernster Miene, dass sich der Ministerpraesident angesichts so vieler Schaulustiger nicht an Brotkruemeln verschluckt. Koch staunte und lobte und wuenschte dem Handwerk einen "Sturm auf die Backstuben". "Hoffentlich wird das auch gesendet", duerften sich Obermeister Hans-Hermann Schroeer und seine Mannen gedacht haben -- die jedoch auch so mit den gelungenen Brot-Aktionstagen sehr zufrieden sein koennen.

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02. Bundeswettbewerb der Nachwuchskonditoren /-konditorinnen
Wolfenbuettel. (20.11. / hwk) Die beste Nachwuchskonditorin Deutschlands heisst Janina Kupfer (Bielefeld). Die 19jaehrige setzte sich jetzt beim Bundeswettbewerb in der Bundesfachschule fuer das Konditorenhandwerk zu Wolfenbuettel gegen elf Mitbewerber/innen durch. Deutschlands beste Konditoreifachverkaeuferin ist Ruth Heyse (24) aus Bad Driburg, die fuenf Kolleginnen auf die Plaetze verwies. Den zweiten Platz bei den Konditoren belegte Gabriele Bromberger (21) aus Muenchen, Dritte ist Nina Buerkle (22) aus Staufen. Zweitbeste Konditoreifachverkaeuferin ist Marina Lackovic (20) aus Muenchen, als Dritte platzierte sich Christina Kawria (21) aus Giessen. Gewertet wird bei den Konditoren nicht nur das aeussere Erscheinungsbild der Torten und Pralinen, sondern auch deren Geschmack und Konsistenz. Die Fachverkaeuferinnen muessen zusaetzlich zu ihrem Schaufenster die Jury in einem Verkaufsgespraech von ihren Faehigkeiten ueberzeugen. "Denn es ist leichter, hundert Torten herzustellen, als zehn zu verkaufen", sagte Otto Kemmer, Praesident des Deutschen Konditorenbunds, anlaesslich der Siegerehrung in Wolfenbuettel. Die Siegerehrung der besten Nachwuchshandwerker aus allen Berufen findet am 30. November in Leipzig statt.

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03. Bundeswettbewerb der Nachwuchsbaecker/innen
Weinheim. (19.11. / zv) Angelika Linhart, 18jaehrige Baeckerin aus dem bayerischen Gottfrieding und Nicole Rieder, 20jaehrige Baeckereifachverkaeuferin aus Jockgrim in Baden, sind die Gewinnerinnen des diesjaehrigen Bundesleistungswettbewerbs des Deutschen Baeckerhandwerks. Insgesamt zwoelf Baecker/innen sowie zwoelf Fachverkaeufer/innen, allesamt Landessieger ihres Ausbildungs-Jahrgangs, praesentierten kuerzlich ihr praktisches Koennen an der Bundesfachschule des Deutschen Baeckerhandwerks in Weinheim. Ausgezeichnet mit dem zweiten und dritten Platz wurden die Baecker Andreas Frank aus Sindelfingen und Sabrina Wutschik aus Berlin sowie die Fachverkaeuferinnen Julia Beresin aus dem bayerischen Wildflecken und Vera Denker aus Itzehoe in Schleswig Holstein. Volker Goegelein, Vorsitzender des Berufsbildungs- Ausschusses des Zentralverbands, ist mit den Ergebnisse sehr zufrieden. "Die hervorragenden Leistungen der Wettbewerber/innen zeigen, dass die Betriebe wieder mehr Zeit in die Ausbildung ihres Nachwuchses investieren. Alle Backwaren, auch Plunder- und Blaetterteig, sind in diesem Jahr sehr gelungen und die Fachverkaeufer/innen sind ueberzeugend und kompetent." Angelika Linhart und Andreas Frank werden Deutschland im Herbst 2003 beim Internationalen Leistungswettbewerb der Baeckerjugend in den Niederlanden vertreten.

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04. Schoene Geschichte: Oooh, so viele Broetchen!
Hildesheim. (16.11. / hazh) Wenn Japanerinnen in Verzueckung geraten, muss das nicht zwangslaeufig mit einer Fussball-WM zu tun haben. Roggenbroetchen reichen schon. Wie zum Beispiel dem "Brotclub" aus der Naehe Tokios, als er kuerzlich zu Besuch war bei der Stadtbaeckerei Cafe Engelke GmbH in Hildesheim. Mitten in der Nacht rueckte dort die japanische Delegation an: Sieben Frauen, ausgeruestet mit Notizbloecken und Fotoapparaten -- wie auch sonst. Produktionsleiter Andreas Straub zeigt sich ueberrascht: "Ich hatte mit Maennern gerechnet", sagt er, der taeglich 33 Filialen versorgt mit knapp 45.000 Broetchen, Kuchen, Snacks, Keksen und natuerlich Broten. Lesen Sie die sympathische kleine Geschichte "Oooh, so viele Broetchen!" (3.091 Anschlaege) unter
Info: http://www.webbaecker.de/r_branche/2002/1102engelke.htm


 TERMINE:

05. Preisschilderdruck leicht gemacht
Kronau. (22.11. / goe) Im Goecom-Seminar "Preisschilderdruck" am 26. November werden Sie eingefuehrt in das Erstellen und Drucken von Preisschildern mit Daten aus MARVIN; etwa das sinnvolle Vorbereiten der Daten, auch fuer kuenftige Preiserhoehungen, und die Zusammenstellung der Artikel zu Druckauftraegen. Ein weiteres Lernziel ist das Erstellen eigener individueller Vorlagen unter Beruecksichtigung vorhandener Moeglichkeiten, wie zum Beispiel Schriften, Farben, Grafiken und das Einbinden von Logos fuer Preisschilder und Handzettel.
Info: http://www.goecom.de/Seminare/SE_Schilderdruck/se_schilderdruck.html

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06. Kassenbuch richtig fuehren
Kronau. (22.11. / goe) Im Goecom-Seminar "Kassenbuch" am 27. November werden in die Fuehrung des Kassenbuchs eingewiesen. Sie lernen die Funktionszusammenhaenge innerhalb der Stammdaten kennen und wie sich Eingaben auf Statistiken und Kassenbericht auswirken. Sie fuehren eigenstaendig das Kassenbuch mit Einnahmen, Ausgaben, mit Datenuebernahme aus MERLIN / MARVIN, Vorkontierung sowie ausfuehrlichen Kassenberichten und Statistiken.
Info: http://www.goecom.de/Seminare/SE_Kassenbuch/se_kassenbuch.html


 THEMA DER WOCHE: Baeko Workshop -- 1. Teil

07. Zusammenfassung: Faszination durch interessanten Mix
Magdeburg. (eb) Vom 17. bis zum 19. November fand in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt der 14. Baeko Workshop statt. Die Baeko Marken und Service eG als Veranstalterin, unterstuetzt von der Baeko Zentrale Sueddeutschland, hatte nicht zuviel versprochen: Ein vielseitiges wie attraktives Programm sorgte dafuer, dass sich die rund 430 Gaeste vom ersten Abend an pudelwohl fuehlten (Programm siehe WebBaecker 37/02 #6). Ausfuehrliche Zusammenfassungen einzelner Referate finden Sie im WebBaecker ab der kommenden Woche, nachfolgend die Kurzfassungen.

• Prof. Dr. Peter Glotz: Vertrauen als Geschaeftsziel
Da machte es wenig aus, dass der Workshop mit dem Vortrag von Prof. Dr. Peter Glotz (CH-St. Gallen) zum Thema "Vertrauen als Geschaeftsziel -- Dem verunsicherten Verbraucher gezielt begegnen" eher schwerfaellig in Gang kam. "Er haette sich besser vorbereiten koennen", sollten viele Teilnehmer am spaeteren Abend die Vorstellung kommentieren.

• Prof. Dr. Bertrand Piccard: Winds of life
Bis es so weit war, hatte das Auditorium laengst einen Ausflug in die Welt der Ballonfahrer unternommen. Fuer das sinnliche Vergnuegen in Bildern, unterlegt mit Erfahrungen, die sich auf den Unternehmer-Alltag anwenden lassen, sorgte Prof. Dr. Bertrand Piccard aus CH-Lausanne (http://www.bertrand-piccard.ch). Er fuehrte die Teilnehmer durch Jetstreams, Auf- und Abwinde, nahm sie mit ueber Ozeane und Wuesten hinweg und zeigte ihnen hoffnungsvolles Sonnenlicht hinter klirrender Kaelte. "Winds of life -- Richtungswechsel als Krisenmanagement" stimmte die Workshop-Teilnehmer ein auf einen ungezwungenen, ausgesprochen kommunikativen Abend frei nach dem (offiziellen) Motto "Schlemmen und Schnacken". Guter Auftakt fuer einen Fachkongress, bei dem das Knuepfen von Kontakten und das Fuehren guter Gespraeche mindestens ebenso gepflegt werden wie das Hoeren und Diskutieren der gebotenen Beitraege.

• Prof. Dr. Peter May: Lernen von den Champions
Was koennen mittelstaendische Unternehmen von besonders erfolgreichen Vorbildern lernen? Welche Bausteine gehoeren zu einem festen Fundament fuer das Familienunternehmen, um Vertrauen in die Zukunft zu schaffen, auch fuer nachfolgende Generationen? Prof. Dr. Peter May (http://www.intes-akademie.de) aus Bonn stellte den ersten Vortrag des zweiten Tages unter die Ueberschrift "Lernen von den Champions -- Bausteine fuer den Familienbetrieb von Morgen". Kern seines Vortrags: Das INTES-Prinzip. Die beste Unternehmensfuehrung ist zum Scheitern verurteilt, wenn es in der Unternehmerfamilie zu Reibungen oder Streit kommt, wenn die Familienstrategie nicht stimmt. "Familienstrategie kommt vor Unternehmensstrategie" ist daher einer der zentralen Leitsaetze des von May gepraegten Prinzips auf Basis der Bausteine Unternehmen, Person, Vermoegen, Familie und Unternehmer. Keine leichte Kost und "viel Stoff" fuer den Vertiefungs-Workshop am gleichen Tag.

• Dr. Marco Freiherr von Muenchhausen: Die Dressur des Schweinehundes
Um Selbstmotivation und Selbstmanagement ging es im Vortrag von Dr. Marco Freiherr von Muenchhausen (Muenchen) zum Thema " Die Dressur des Schweinehundes -- Sich selbst erfolgreich managen". Warum sind die meisten unserer Neujahrsvorsaetze schon Mitte Januar "Schnee von Gestern"? Sie werden vom inneren Schweinehund sabotiert. Doch ist es moeglich, dessen Tricks zu entlarven und ihn zu zaehmen. Das Erreichen von Zielen muss nicht unbedingt mit muehevoller Selbstueberwindung und eiserner Disziplin verbunden sein -- es kann auch leichter, gelassener und vor allem mit Spass und Freude zugehen, sagt Muenchhausen. Der Mensch muesse sich dafuer den inneren Schweinehund zum Freund machen, sollte jedoch psychologische Mechanismen erkennen und damit umgehen lernen. Im Vertiefungs-Workshop ging es nicht nur um die damit verbundenen Fallstricke, sondern ebenso um das, was wir Gutes an unserem inneren Schweinehund haben.

• Prof. Dr. h.c. Juergen O. Doepkemeyer: Menschenpflege
"Menschenpflege -- Mit Freundlichkeit mehr Geld verdienen" oder neudeutsch "Customer Relationship Management" (CRM) hatte Prof. Dr. h.c. Juergen O. Doepkemeyer (http://www.direct-coaching.de) aus Puderbach zum Thema: Die Rentabilitaet des Kunden steigt mit seiner Bindung an das Unternehmen. Dabei werden Kundenbeziehungen immer systematischer ganzheitlich gemanagt. CRM heisst die Kurzformel, doch wie sieht die praktische Umsetzung aus? Wie kann man mit immateriellen Mitteln materielle Ergebnisse im Backgewerbe verbessern? "Wuchern Sie mit Ihren Pfuenden", riet Doepkemeyer auch im anschliessenden Vertiefungs-Workshop: Locken immer tiefere Preise in Discountlaeden, muessen bestimmte Leistungen des backenden Handwerks intensiv in den Mittelpunkt gerueckt werden. Wie geht das? Wie erhoeht man die Zufriedenheit der Kunden mit moeglichst wenig Aufwand? Nach Ansicht Doepkemeyers durch CRM, das zum Beispiel im E-Commerce laengst zu den etablierten Instrumenten gehoert.

• Andreas Bauer: Discountkultur im Backgewerbe
Nachdem sich die Workshop-Teilnehmer waehrend einer nachmittaeglichen Exkursion in Sachen "Magdeburger Halbkugelversuch -- Kraefte sichtbar machen" und "Wissen schafft Vertrauen -- Entdeckungsreise durch den groessten Holzturm der Welt" erholt hatten, stand am Abend des zweiten Tages ein weiterer Vortrag auf dem Programm: "Ignorieren, Torpedieren, Assimilieren -- Discountkultur im Backgewerbe". Kurzum, eine exklusive Baeko-Studie ueber alternative Reaktionen und zu erwartende Auswirkungen auf die backende Branche. Andreas Bauer von den Roland Berger Strategy Consultans aus Muenchen ging den Fragen nach, wie das backende Handwerk auf diskontierende Vertriebsstrukturen reagieren kann, welche Chancen und Risiken die Alternativen mit sich bringen und wie Verbraucher dazu stehen koennten. Damit traf er nicht unbedingt den Nerv des Auditoriums. Natuerlich wird das Thema in der Branche derzeit heiss diskutiert. Doch Bauer war in seinen nach akademischen Methoden erarbeiteten Prognosen recht radikal und damit auch einseitig. Eine anschliessende Diskussion hatte zum Resultat, dass Branchenvertreter sowohl aus kleinen wie groesseren Betrieben die neue Vertriebsschiene ausgewogener und differenzierter betrachten.

• Joachim Bullermann: Klein und fein koennte gute Chance sein
"Besser mit Bullermann" (http://www.bullermann.com) wird sich mancher Workshop-Gast gedacht haben, als er sich den letzten Vortrag des letzten Tages zu Gemuete fuehren durfte. Sah Andreas Bauer am Vorabend das Baeckerhandwerk noch empirisch-methodisch (mehr oder weniger) in die Versenkung verschwinden, setzte der Verkaufs- und Marketingprofi Joachim Bullermann (Konstanz) den Kontrapunkt, in dem er wie das Juengste Gericht ueber das Auditorium hereinbrach. Griffig wie greifbar die Thesen und Pointen des "Robin Hoods der kleinen Unternehmer" (NZZ); herzerfrischend der Humor und das Tempo, mit dem Bullermann den Saal aufmischte. Hinter dem etwas sperrigen Titel "Nicht mit den Woelfen heulen! Rehumanisierung -- Rueckbesinnung auf alte Werte" steckte eine ueberaus lebendige Vorstellung, aus der kleine und mittelstaendische Unternehmen viel mitnehmen konnten. Viele Unternehmer suchen schliesslich nach neuen Konzepten, Ueberlebensstrategien und vergessen nach Ansicht Bullermanns das Wesentliche: mehr Menschlichkeit. Das gelte fuer alle, die nicht ueber den Preis verkaufen koennen oder wollen. Aber nicht als Lippenbekenntnis, sondern als taeglich (von den Mitarbeitern) gelebte und (von den Kunden) gelobte Praxis. Die Baeckerei als Staette menschlicher Begegnung, sozialer Zuwendung und fachlicher Kompetenz. Bullermann sieht "Gute Zeiten fuer gute Baecker" und stellt fest: Erfolg ist, wenn man ihn trotzdem hat.

• Prof. Dr. Konrad Zerr: Guerilla Marketing
Um Ziele zu erreichen, mit oder ohne Bullermann im Hinterkopf, waere ein gediegener Werbeetat hier und da nicht schlecht. Doch welcher handwerkliche Backbetrieb verfuegt darueber? Prof. Dr. Konrad Zerr von der Hochschule Pforzheim legte dem Auditorium Guerilla Marketing ans Herz, ein eher unkonventioneller Weg. Guerilla Marketing steht fuer ungewoehnliche Marketinginitiativen und Werbekampagnen. Was sind die Grundprinzipien? Worin liegt der Unterschied zum klassischen Marketing und welchen Stellenwert hat es? Fuer wen ist es besonders geeignet? Mit kleinen Etats kann Guerilla Marketing durchaus grosse Wirkungen erzielen, ist sich Zerr sicher.

• Axel Zielke: Der Mutige ist der Sieger
Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigte Axel Zielke von der Think GmbH aus Neu-Isenburg anhand von Beispielen nach dem Motto "Der Mutige ist der Sieger -- Guerilla Marketing im Backwarenmarkt -- Von der Idee zur Umsetzung. Erst die Praxis beweise schliesslich den Nutzen und die Umsetzbarkeit. Praesentation von realisierten Guerilla Aktionen in backenden Handwerksbetrieben fuehrten die Workshop-Teilnehmer in das Thema ein.

• Stichwort "Veraenderung" als roter Faden
Das Erfolgsgeheimnis des Baeko Workshops liegt zum guten Teil darin begruendet, dass er sich nicht an fachspezifische Themen haelt, sondern des Geistes Weite in einer Auswahl sucht, die Teilnehmern als Brainstorming unterschiedlichster Stroemungen daherkommt. Selten kam das deutlicher heraus als waehrend des 14. Baeko Workshops in Magdeburg. Holger Knieling in seiner Eigenschaft als Moderator (Organisator, Allrounder ...) hatte eingangs darauf hingewiesen: Der Begriff der Veraenderung zog sich wie ein roter Faden durch das Programm. Von Vertrauen war die Rede, von Identifikation und vom nicht zu unterschaetzenden menschlichen Faktor. Rund 430 Gaeste hatten Gelegenheit, in angenehmer Atmosphaere loszulassen vom betrieblichen Alltag und Gedanken in sich aufzunehmen, die sie hier und da werden umsetzen koennen.

• Baeko-Organisation: Veraenderung "in drei bis fuenf Jahren"?
Peter Becker, Praesident des Zentralverbands des Deutschen Baeckerhandwerks, dachte eine konkrete, moegliche Veraenderung laut an: Wenn auch jeweils nur in einem Nebensatz, so sprach er doch sowohl in seinen Begruessungs- wie Abschiedsworten von einer Baeko-Gruppe Deutschland "in drei bis fuenf Jahren". "Baeko Europa" kam auch mal vor, doch gibt es in dieser Sache wohl noch keine konkreten Plaene.

• Baeko-Workshop: 2003 in ...
Die Teilnehmer standen in Magdeburg unter dem Eindruck eines wirklich gelungenen Baeko Workshops 2002 und Peter Becker sagte nicht zu viel, als er den Kongress als das (!) Event der Branche bezeichnete. Er dankte allen helfenden Haenden fuer die Organisation und Durchfuehrung, insbesondere dem "Markenzeichen Knieling". Schlussendlich gab Becker den Termin fuer den naechsten Kongress bekannt: Der 15. Baeko-Workshop findet vom 16. bis zum 18. November 2003 in Mannheim statt.

Info: Ausfuehrlichere Zusammenfassungen einzelner Referate finden Sie im WebBaecker ab der kommenden Woche.


 ALLGEMEINES:

08. Starbucks: 2001/2002 mit rasantem Wachstum
US-Seattle. (19.11. / eb) Der Coffee-Shop-Betreiber Starbucks Corporation setzte im vergangenen Geschaeftsjahr (30. September) mit 3,3 Milliarden US-Dollar 24 Prozent mehr um. Der Gewinn kletterte auf 215,1 Millionen US-Dollar (Vorjahr 181,2 Millionen US-Dollar). Im 4. Quartal steigerte Starbucks seinen Gewinn um zehn Prozent auf 58,8 Millionen US-Dollar. Der Umsatz kletterte um 25 Prozent auf 865 Millionen US-Dollar. Derzeit betreibt das Unternehmen weltweit ueber 5.000 Outlets, Nach Plaenen der Corporation sollen 2003 nochmals 1.200 dazukommen. Im naechsten Geschaeftsjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum fuer seine Laeden zwischen drei und sieben Prozent. Bis 2005 will Starbucks in 60 Laendern mit 10.000 Filialen vertreten sein.

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09. BGN: Hautgefaehrdungen durch Feuchtarbeit?
Mannheim. (17.11. / bgn) Wenn die Haut bei der Arbeit viel mit Wasser oder anderen Loesemitteln in Kontakt kommt, spricht der Fachmann von Feuchtarbeit. Diese kann die Haut gefaehrden und ist seit September 1996 im Gefahrstoffrecht geregelt. Ob in einem Arbeitsbereich Feuchtarbeit vorliegt und vorbeugende Massnahmen getroffen werden muessen, haengt danach vor allem von der Zeitdauer ab, in der die Haut feuchtem Milieu ausgesetzt ist, sowie von der Haeufigkeit und Intensitaet der Handreinigung.
Info: http://www.bgn.de/Fachartikel/nur_eine_frage_der_dauer/Nur_eine_frage_der_dauer.htm


 PERSONALIEN:

10. "Goldene Treppe" fuer Engagement in Baeckerfruehjahrs Camp 2002
Hannover. (22.11. / is) Niedersachsens Ministerpraesident Siegmar Gabriel wuerdigte Ende Oktober im Landesfunkhaus Hannover die Preistraeger der Auszeichnung "Goldene Treppe". Unter ihnen IsernHaeger-Geschaeftsfuehrer Fridjof Olms, dessen Idee und Umsetzung des Baeckerfruehjahrs Camp 2002 im IsernHaeger VorteigCentrum von der Jury als besonders vorbildliche Ausbildungsinitiative gewertet wurde. Mit dem Ausbildungspreis, der von Gabriel gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft und Gewerkschaften initiiert wurde, werden Ideen, Projekte und Umsetzungen ausgezeichnet, die nachweisbar zu mehr Ausbildungsplaetzen fuehren. Um den Preis koennen sich Unternehmen, Schulen, Institutionen, Initiativen und Einzelpersonen bewerben. Bei der Auswahl wird Wert auf Praxistauglichkeit, Innovation, Modellcharakter, Kooperationsgehalt und die Beruecksichtigung regionaler Besonderheiten gelegt. Insgesamt wurden 110 Projekte unterschiedlichster Formen aus ganz Niedersachsen gemeldet, 38 ausgezeichnet. Das IsernHaeger Baeckerfruehjahrs Camp im Maerz diesen Jahres wurde vor allem deshalb hervorgehoben, weil es in einer einwoechigen Veranstaltung 30 Jugendlichen aus ganz Niedersachsen in der Berufsfindungsphase die Modernitaet des Baeckerberufs und die Attraktivitaet der Nahrungsmittelherstellung in Theorie und Praxis naeher brachte. Unterstuetzt wurde das Projekt bereits in der Vorbereitung vom Baeckerinnungsverband Niedersachsen / Bremen, der das Camp kuenftig auch in Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen weiterfuehren wird.

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11. Roeder: 40jaehrige Berufsjubilaeum
Neustadt / Thueringen. (18.11. / eb) Ihr 40jaehriges Berufsjubilaeum feiern Reinhard und Gerda Roeder aus Neustadt. Zunaechst waren die beiden in Erfurt selbstaendig, bevor sie vor 20 Jahren in den Suedharz kamen. Sie setzen vornehmlich auf die Spezialitaetenbaeckerei und haben mit ihren Produkten den gewuenschten Erfolg. Der gute Ruf ihrer kleinen Baeckerei zieht seine Kreise, so dass die Menschen heute aus dem ganzen Suedharz -- durch Mund-zu-Mund-Propaganda auch viele Urlaubsgaeste -- den Weg in den Betrieb finden. "Als kleines Familienunternehmen versorgen wir unsere Kunden immer zur vollen Zufriedenheit", sagt Baeckermeister Reinhard Roeder freudig. Die treuen Kunden liessen den Betrieb auch die turbulenten Wendejahre gut ueberstehen. Selbst die Angebote der Supermaerkte heute seien keine Konkurrenz, ist sich das Baecker-Ehepaar sicher.


 BUCH- / SURFTIPPS:

12. Aus erster Hand: Kaffee-Text 2/02 erschienen
Hamburg. (20.11. / kv) Der Kaffee-Verband hat seinen neuesten "Kaffee-Text" veroeffentlicht. Die aktuelle Ausgabe umfasst sieben Seiten, auf denen es um folgende Themen geht:
1. Kaffee - unangefochten Spitzenreiter beim Getraenkekonsum der Deutschen.
2. Kaffee von den Galapagos-Inseln.
3. Hoher Kaffeekonsum schuetzt vor Diabetes.
4. Kaffee erhoeht nicht den Fluessigkeitsverlust beim Menschen.
5. Neuauflage Kaffee-Digest 1: Daten, Hintergruende -- Welt, Europa, Deutschland.
6. Coffee & Espresso. Ein Lust- und Laune-Kochbuch fuer die junge Generation.
7. Kaffee. Vom Schmuggelgut zum Lifestyle-Klassiker. Drei Jahrhunderte Berliner Kaffeekultur.
Die erwaehnte Neuauflage des Kaffee-Digest 1 (Stand 2002; 32 Seiten; 1.846 KB) finden Sie unter http://www.kaffeeverband.de/pdf/dig1.pdf . Den aktuellen Kaffee-Text 2/02 (30 KB) koennen Sie herunterladen unter
Info: http://www.webbaecker.de/r_allgemeines/2002/1102kaffee.pdf

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13. Forschungsportal: "Research in Germany"
Berlin. (17.11. / eb) Das Informationsangebot von Research-in-Germany bietet einen allgemeinen Ueberblick ueber die Forschungslandschaft in Deutschland mit vielen nuetzlichen Zusatzhinweisen. Anhand der Hauptmenuepunkte "Suchmaschine", "Forschung an Hochschulen", "Ausseruniversitaere Forschung", "Ihre persoenlichen Chancen", "Willkommen in Deutschland" und "Nuetzliche Informationen" weist das Portal auf umfangreiche Folgeinformationen hin.
Info: http://www.forschungsportal.net

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14. Kinder- und Jugendaktion: "Aufgeschmeckt!"
Stuttgart. (16.11. / eb) Im Rahmen des Projekts Mahlzeit fuehrt das Hilfswerk "Brot fuer die Welt" seine neue Kinder- und Jugendaktion "Aufgeschmeckt!" durch. Diese Aktion soll Kindern und Jugendlichen regionale, oekologische und fair gehandelte Produkte nahe bringen. Die Internet-Seiten, die auf unterhaltsame Weise in die Thematik einfuehren, wenden sich direkt an sechs- bis 14jaehrige Kids. Neben dieser Zielgruppe richtet sich "Aufgeschmeckt!" auch an das Lebensmittel produzierende Gewerbe, das fuer Kinder und Jugendliche Mahlzeiten zubereitet, sowie an Eltern, Erzieher und Lehrer.
Info: http://www.aufgeschmeckt.de


 REZEPT DER WOCHE:

15. Brotauflauf mit Maronen / GMF
Bonn. (22.11. / gmf) "Backofen-Genuss fuer stuermische Tage" -- so lautet der Untertitel, den die GMF Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernaehrungsforschung diesem herbstlichen Rezept gegeben hat. Das Rezept bezieht sich auf vier Portionen und der Brotauflauf mit Maronen ist relativ schnell herzustellen.

Zutaten: 300 g Weizenmischbrot in dicken Scheiben, 500 g Rosenkohl, 200 g Maronen (frisch gepellt oder Konserve), 150 g magerer geraeucherter Speck, 1 grosser Apfel, 4 Eier, 100 g Schmand, 3/8 l Milch, 4 cl Tresterbrand, 1 Tl getrockneter Thymian, Salz, Pfeffer.

Zubereitung: Rosenkohl in Salzwasser zehn Minuten kochen. Den Speck wuerfeln und ausbraten. Speckwuerfel herausnehmen und die Brotscheiben im Speckfett von beiden Seiten anroesten. Abkuehlen lassen. Den Apfel vierteln, entkernen und in Scheiben schneiden. Die Brotscheiben halbieren und abwechselnd mit Rosenkohl, Maronen, Apfelspalten und Speckwuerfeln in eine flache Form schichten. Den Tresterbrand darueber traeufeln. Eier, Schmand und Milch verquirlen. Mit Salz, Pfeffer und Thymian wuerzen und ueber dem Auflauf verteilen. 

Backzeit: Im vorgeheizten Ofen bei 200° Celsius 45 Minuten backen.
Naehrwert: Je Portion 660 kcal / 2760 kJ.