Donnerstag, 18. April 2024

Trans-Fettsäuren: Deutschland braucht ein Minimierungskonzept

Berlin. (agelv) Anlässlich eines Berichts der Bundesregierung im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zur Auswirkung von Trans-Fetten in Nahrungsmitteln erklärt die parlamentarische Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz:

Spätestens seit Mitte der 90er Jahre gilt es als wissenschaftlich erwiesen, dass der Verzehr von Trans-Fettsäuren (TFS) mit einem deutlich erhöhten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen in Verbindung steht. Aus diesem Grund ist es begrüßenswert, dass sich die Bundesregierung dieses Themas angenommen hat. Trans-Fettsäuren sind in Deutschland nach wie vor zu einem hohen Anteil in bestimmten Industriefetten enthalten, die bei der Herstellung von feinen Backwaren wie Croissants und Plunder Verwendung finden. In anderen Bereichen, wie der Margarineherstellung, konnte der TFS-Gehalt durch Verbesserung der Herstellungstechnologien erfolgreich gesenkt werden. Auch einige der großen Schnellkost-Anbieter haben sich dem Problem gestellt und auf TFS-reduzierte Frittierfette umgestellt.

Die Eigeninitiativen der Lebensmittelindustrie sind anzuerkennen. Dennoch werden von den Verbraucherinnen und Verbrauchern nach wie vor im Durchschnitt zu hohe Mengen von Trans-Fetten über die Nahrung aufgenommen. Der Trend zum «schnellen Snack» im Vorbeigehen hält an und besteht häufig aus den oben genannten problematischen Backwaren. Aber auch der wachsende Konsum von Convienence-Produkten führt zu einer erhöhten Aufnahme von TFS. Den Verbrauchern ist das meist nicht bewusst. Die derzeit einzige Möglichkeit zur Erkennung von Trans-Fettsäuren in einem Produkt ist der Zusatz von «zum Teil gehärtet» oder «Pflanzenöl gehärtet» auf der Zutatenliste. Damit ist allerdings keine quantitative Bewertung möglich.

Seitens der ernährungswissenschaftlichen Fachgesellschaften wird empfohlen, die tägliche Aufnahme an Trans-Fettsäuren auf maximal ein Prozent der Nahrungsenergie zu begrenzen.

Dieser niedrige Wert ist voraussichtlich nur mithilfe staatlicher Regulierungsmaßnahmen zu erreichen, wie bereits in Dänemark, den USA und der Schweiz realisiert. Eine Deklarationspflicht für Trans-Fettsäuren oder eine Limitierung des TFS-Wertes in pflanzlichen Fetten müssen als mögliche Lösungswege in Betracht kommen. Die freiwillige Kennzeichnung, wie sie auf EU-Ebene zur Diskussion steht, wird voraussichtlich nicht zum Erfolg führen.

Deutschland braucht dringend ein wirksames Konzept zur Minimierung von Trans-Fettsäuregehalten in Lebensmitteln. Die Bundesregierung muss dieses jetzt zügig vorlegen, heißt es aus der parlamentarische Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

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