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 Ausgabe 08/09 -- 20. Februar 2009

09. Jahrgang 

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Philippinen: Nahrungsmittelindustrie bietet ansprechendes Potenzial



Manila / PH. (19.02. / gtai) Die Nahrungsmittelverarbeitung zählt auf den Philippinen zu den attraktivsten Branchen; nicht zuletzt, da die wachsende Bevölkerung für eine anhaltende Nachfrage sorgt. Gemessen an der gesamten Bruttowertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes entfiel auf die Sparte ein Anteil von fast 50 Prozent. Als Abnehmer hochwertiger Maschinen kommen sowohl die großen philippinischen Unternehmen wie auch die internationalen Nahrungsmittelkonzerne in Frage. Vor allem die exportorientierten Branchenunternehmen setzen auf importierte Technik -- berichtet Germany Trade and Invest.

Nahrungsmittelverarbeitung und -produktion sowie die Getränkeherstellung zählen zu den attraktivsten Branchen in den Philippinen. So ist Essen eine der Lieblingsbeschäftigungen der Einheimischen, was sich nicht zuletzt an der florierenden Schnellrestaurantbranche, vor allem in den vielen Einkaufszentren, ablesen lässt. Zudem wächst die Bevölkerung weiterhin, wobei auch der Anteil der Jungen hoch bleibt. Hält der derzeitige Trend an, so wird die Einwohnerzahl pro Minute um etwa drei Personen zunehmen. Von etwa 92 Millionen im Jahr 2009 soll sie bis 2025 auf rund 120 Millionen steigen. Die Verbraucher in den Philippinen haben verglichen mit denjenigen in anderen Ländern der Region aus historischen Gründen einen stärker westlich orientierten Geschmack; sowohl was die Nahrungsmittel als auch die Verpackungen anbelangt.

Ein Blick auf das verarbeitende Gewerbe zeigt die Bedeutung der Branche. 2007 belief sich die Bruttowertschöpfung der Nahrungsmittelverarbeitung auf 715,5 Milliarden Philippinische Peso (PHP, etwa 11,4 Milliarden Euro, 1,00 Euro = 63,00 PHP, Jahresdurchschnittskurs 2007). Der Anteil des Segment an der Bruttowertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes lag damit bei hohen 48,9 Prozent. Weitere 3,4 Prozent entfielen auf die Getränkeherstellung. Trotz der weltweiten Finanzkrise hat sich die Nahrungsmittelverarbeitung 2008 gut entwickelt: so verzeichneten zum Beispiel die im Rahmen der Monthly Integrated Survey of Selected Industries des National Statistics Office (NSO) ermittelten Indizes des Produktionswertes und des -volumens einen kräftigen Anstieg, etwas durchwachsener fiel das Ergebnis bei Getränken aus.

Auch 2009 zählt die Nahrungsmittelverarbeitung zu den Branchen mit überdurchschnittlichen Aussichten. Generell positiv für die Nahrungsmittelverarbeitung ist, dass im Investment Priorities Plan (IPP) 2008 die Agrarindustrie einschließlich der Verarbeitung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen berücksichtigt worden ist. Investitionsprojekte in diesem Bereichen können mit staatlichen Vergünstigungen rechnen, wenn die Verarbeitung über eine eigene Produktion oder feste vertragliche Anbauvereinbarungen verfügt.

Entwicklung der Wertschöpfung
Entwicklung der Wertschöpfung auf den Philippinen -- Gross Value Added; in Milliarden PHP, laufende Preise; Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in Prozent:

  2005 2006 2007 Änderung
Verarbeitendes Gewerbe insgesamt 1.264,7 1.381,2 1.463,8 06,0%
Herstellung von Nahrungsmitteln 599,2 654,5 715,5 09,3%
Herstellung von Getränken 39,9 42,4 50,3 18,0%

Quelle: National Statistical Coordination Board (NSCB), 2008

Auf Segmentebene bestehen speziell für deutsche Nahrungsmittelmaschinenhersteller gute Chancen bei Fleisch, da Schnellkost-Ketten stark verbreitet sind. Die philippinische Jollibee Foods Corporation ist hier Marktführer, noch vor McDonalds. Ebenfalls ein großer Markt sind Backwaren, unter anderem Toastbrot. Zudem gewinnen Fertiggerichte aller Art bei den Verbrauchern stark an Attraktivität. Auch Süßwaren erfreuen sich bei den Einheimischen größter Beliebtheit.

Bei Verpackungen geht der Trend -- dem Branchenverband Philippine Food Processors and Exporters Organization, Inc. (Philfoodex) zufolge -- hin zu immer kleineren Portionen sowie zu Einzelprodukten. Den Hintergrund bildet hier die Tatsache, dass die insgesamt sehr ansprechende Nachfrage mit einer nur geringen individuellen Kaufkraft großer Teile der Bevölkerung einhergeht. Um speziell mit den einkommensschwächeren Philippinern gute Geschäfte machen zu können, war und ist es notwendig, die Produkte in kleinen und kleinsten Mengen beziehungsweise Größen anzubieten. Nicht unüblich sind zum Beispiel Waren wie Fleisch in 100-Gramm-Dosen. Grundsätzlich müssen kleine Mengen in großen Stückzahlen produziert werden. Bei den Verpackungsmaterialien selbst sind flexible Kunststoffe gefragt. Da die Philippinen erst spät in die Produktion dieser Verpackungen eingestiegen sind, sind sie sowohl bei den Produkten selbst, als auch bei der eingesetzten Technologie auf dem neuesten Stand.

Als Abnehmer hochwertiger Maschinen kommen zum einen die großen philippinischen Nahrungsmittelverarbeiter und Getränkeproduzenten, wie zum Beispiel San Miguel oder Universal Robina in Frage. Diese Unternehmen sind weiter auf Expansionskurs und haben zum Teil schon den Sprung in benachbarte Märkte erfolgreich gemeistert. Wichtige Kunden sind aber auch diverse, auf den Philippinen vertretenen internationalen Konzerne -- wie etwa Nestle oder Dole.

Neben der Nahrungsmittelverarbeitung bietet laut Philfoodex auch die Nahrungsmittelerzeugung beziehungsweise die Agrarindustrie ein ansprechendes Potenzial. Denn schon allein damit diese mit der wachsenden Bevölkerung Schritt halten kann, sind stetige Investitionen nötig. Darüber hinaus muss die nach wie vor niedrige Effizienz gesteigert werden. So führt unter anderem die fehlende oder mangelhafte Ausrüstung in den Bereichen Transport, Verladung, Lagerung sowie Kühlung zu einer großen Ressourcenverschwendung.

Zusätzlich zu den derzeitigen Spitzenprodukten Fisch in verarbeiteter oder gefrorener Form, Bananen, Kokosnussprodukte, Ananas, Mangos und Gemüse setzt Philfoodex auf die Ausweitung der Produktion von Gesundheitsprodukten; außerdem auf die organische Landwirtschaft sowie Kakaoprodukte.

Auch für Kooperationen zwischen deutschen und philippinischen Unternehmen beziehungsweise Erzeugern sieht Philfoodex gute Chancen. Die Philippinen könnten dabei ihre natürlichen Standortvorteile bei der Produktion von zahlreichen landwirtschaftlichen Erzeugnissen ausspielen. Deutsche Firmen könnten die Marktforschung übernehmen, vor allem jedoch die Technologie liefern, um die primär in den Export gehenden Produkte in den Philippinen zu verarbeiten beziehungsweise zu verpacken. Im Bereich der Prüfung und Analyse von Nahrungsmitteln, nicht zuletzt mit Blick auf die Ausfuhren, sieht Philfoodex ebenfalls Potenzial für eine Zusammenarbeit. So plant der Branchenverband auf den Philippinen den Aufbau eines zentralen Labors zusammen mit dem Department of Science and Technology; ausländische Partner sind dabei ausdrücklich erwünscht -- berichtet Germany Trade and Invest.

Bedeutende Nahrungsmittel- und Getränkehersteller
Bedeutende Nahrungsmittel- und Getränkehersteller auf den Philippinen 2007 -- Bruttoumsatz in Millionen PHP; Veränderung im zum Vorjahr in Prozent, Bruttogewinnspanne in Prozent:

Segment / Unternehmen Bruttoumsatz Änderung Gewinnspanne
Produktion von Milch und Milchpulver 83.225 *) 12,4% 35,3%
Nestle Philippines, Inc. 73.061 08,5% 36,8%
Hähnchenaufzucht und -verarbeitung 62.046 *) 14,0% 11,7%
San Miguel Foods, Inc. 36.360 15,3% 12,1%
Bierbrauerei 53.649 *) 37,5% 15,8%
San Miguel Corp. 35.855 05,8% 03,8%
Eindosen oder Verpacken von Früchten/Fruchtsäften 37.977 *) 18,1% 06,7%
Dole Philippines Inc. 23.879 21,3% -00,3%
Produktion und Verarbeitung von Fleisch 28.211 *) 17,5% 12,2%
Purefoods-Hormel Co., Inc. 10.674 07,0% 20,8%
San Miguel Pure Foods Co., Inc. 08.009 66,7% 03,3%
Herstellung von Kokosnussöl und Kopraprodukten 23.103 *) 57,8% 07,7%
Cargill Philippines, Inc. 10.654 14,8% 09,1%
Herstellung von Keksen, Brezeln etc. 22.926 *) 07,9% 18,9%
Monde Nissin Corp. 17.849 06,7% 17,8%
Eindosen oder Verpacken von Meeresfrüchten 16.083 *) 08,3% 10,9%
General Tuna Corp. 04.231 15,4% 11,3%
Produktion von Butter und Käse 13.056 *) 10,6% 26,4%
Kraft Foods (Philippines), Inc. 07.877 13,2% 30,8%

*) Gesamtumsatz der Branchenfirmen, die sich unter den 1.000 größten Unternehmen des Landes befinden -- Quelle: Business World Top 1.000 Corporations in the Philippines, 2008.

Kontaktanschrift:
Philippine Food Processors and Exporters Organization, Inc. (Philfoodex)
Ansprechpartner: Edward F. David (Chairman)
Unit 1205, 12th Floor Jollibee Plaza, F. Ortigas Avenue, Ortigas Center, Pasig City
Telefon: 00632 / 6343466
Telefax: 00632 / 6377434
E-Mail: philfoodex@pldtdsl.net
Internet: http://www.philfoodex.com

 

 

DIESER BEITRAG GEHÖRT ZUM WEBBAECKER INFODIENST FÜR DIE 08. KALENDERWOCHE 2009

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