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 Ausgabe 09/08 -- 23. Februar 2008

08. Jahrgang 

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ZMP: Ökomarkt -- Hält das Wachstum?



Bonn. (23.02. / zmp) Anlässlich der BioFach Ende Februar in Nürnberg hatten die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP), die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) und der Deutsche Bauernverband (DBV) zu einer Gesprächsrunde eingeladen. Zur zentralen Frage «Ökomarkt -- Hält das Wachstum?» sprach unter anderem ZMP-Geschäftsführer Ralf Goessler, der die künftige Entwicklung insgesamt positiv bewertete. Insgesamt stelle sich die ZMP zunehmend auf die Erstarkung des Bio-Sektors ein.

Der Bio-Markt sei auch 2007 mit 18,4 Prozent Umsatzsteigerung weiter gewachsen, was allerdings leicht unter den Vorjahreslinien liegt. Der Gesamtumsatz für Bio-Lebensmittel beläuft sich ohne Außer-Haus-Verzehr auf 5,45 Milliarden Euro. Im Gegensatz zu den letzten fünf Jahren ging ein großer Anteil des Umsatzzuwachses aber auf das Konto von Preissteigerungen. Auf der Basis von GfK-Analysen berechnete die ZMP eine Preissteigerung von 7,3 Prozent für Bio-Lebensmittel. Der Mengenzuwachs betrug demnach nur 10,4 Prozent und lag damit unter den Wachstumsraten des Jahres 2006. Da inzwischen die allermeisten Haushalte (94 Prozent) Bio-Produkte kaufen -- wenn auch vielfach nur sporadisch, konnten kaum Neukäufer gewonnen werden.

Der LEH ist nach wie vor der Motor des Bio-Wachstums in Deutschland, aber im Gegensatz zum Vorjahr konzentrierten sich die Umsatzzuwächse nicht mehr allein auf den Discount. Die Vollsortimenter legten teilweise sogar stärker zu, dies gilt insbesondere für die großen SB Warenhäuser. Eine wesentliche Ursache für das gedämpfte Mengenwachstum ist die Knappheit an Rohware, die bei wichtigen Produktgruppen (Getreide, Kartoffeln, einige Gemüsearten) hauptsächlich durch niedrige Erträge hervorgerufen wurde. Die Flächenentwicklung verlief allerdings insgesamt weit weniger dynamisch als die Umsatzentwicklung. Aus dem Auseinanderlaufen der Umsatz- zu der Flächenbelegungskurve sollte man aber nicht zu voreilig Schlüsse ziehen. Denn Umsatz ist nicht mengenmäßige Nachfrage und Fläche ist nicht Angebot. Über 50 Prozent der Öko Flächen in Deutschland entfallen auf Grünland. Bis 2005 konnte bei dem wichtigsten Erzeugnis dieser Fläche, der Milch, nicht die gesamte Öko-Produktion als Bio-Ware vermarktet werden. Erst ungefähr ab dem Jahr 2006 war dies möglich. Umsatzsteigerungen waren hier also über eine längere Zeit ohne Flächenausweitungen möglich, ohne auf Importe zurückzugreifen. Auch nennenswerte Mengen an Bio-Getreide mussten noch lange konventionell vermarktet werden.

Maßgeblich für den langsamen Flächenanstieg war aber auch die verzögerte Reaktionszeit. Wer 2006 zum ersten Mal mit neu umgestellten Flächen registriert wurde, hat diese Entscheidung ein Jahr früher mit den Rahmenbedingungen der davor liegenden Jahre im Kopf getroffen. Und bis 2005 waren die Rahmenbedingungen vom Markt her oft nicht rosig. Die geringe Umstellungsrate in den letzten Jahren war daher überhaupt nicht erstaunlich. Es ist deshalb nicht redlich, von einem «Verschlafen des Bio-Trends» seitens der Landwirte zu reden, wenn nach den Reaktionszeiten noch gar keine Veränderungen am Markt erfolgt sein können.

Die zukünftige Entwicklung der Bio-Marktbewegung aus der Nische heraus sieht Goessler positiv. Er rechnet für 2008 wieder mit einem Anstieg der Umsteiger, was am Markt wegen der Umstellungsfristen allerdings nicht sofort wirksam wird. Die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln wird zukünftig aber verbessert werden können. Besonders bei den verarbeiteten Produkten wird es Zuwächse geben, was durchaus im allgemeinen Trend liegt. In den Vorjahren trieb der LEH mit Neulistungen von Bio-Produkten in wichtigen Warengruppen den gesamten Markt nach vorn. Dabei widmeten sich die Handelsunternehmen naturgemäß den aussichtsreichsten Produkten. Nachdem nun Bio-Ware in größeren Läden des LEH in vielen Sortimenten verfügbar ist, sind die Potenziale durch Neulistungen vielerorts schon ausgeschöpft. Das Wachstum muss jetzt durch Sortimentsverbreiterungen oder Listungen in nicht so aussichtsreichen Warengruppen angetrieben werden. Damit dürfte es sich etwas abschwächen.

Info: Die vollständige Pressemappe (elf Seiten, zehn Abbildungen, Format PDF) können Interessenten vom ZMP-Server herunterladen.

 

DIESER BEITRAG GEHÖRT ZUM WEBBAECKER INFODIENST FÜR DIE 09. KALENDERWOCHE 2008

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