Indonesien: mag Feingebäck, Instantnudeln und Snack Food

Jakarta / ID. (15.08. / gtai) Für internationale Firmen der Ernährungsindustrie ist Indonesien ein vielversprechender Absatzmarkt. Die zunehmende Bevölkerung, der steigende Lebensstandard, die Verbreitung moderner Konsumgewohnheiten und die fortschreitende Modernisierung des Einzelhandels lassen den Inselstaat als attraktiven Standort für Marketingmaßnahmen und Investitionen erscheinen. Wachsende Marktpotenziale finden sich zum Beispiel in den Sparten Feingebäck, Instantnudeln und Snack Food - berichtet Germany Trade + Invest (GTAI).

Biskuitwaren erfreuen sich in Indonesien zunehmender Beliebtheit. Die Nachfrage nach Keksen und anderen feinen Backwaren expandiert jährlich um etwa acht Prozent. Das Wachstum wird sich in den kommenden Jahren voraussichtlich fortsetzen. Dieser Markt wird von ausländischen Marken beherrscht. Der Großteil der Produktion entfällt auf etwa 20 größere und mittlere Hersteller. Die meisten Betriebe sind mit der Produktion von gesüßten Keksen und mit ähnlichem Kleingebäck befasst. Etwa 24 Prozent der Marktnachfrage in diesem Bereich entfällt auf Schokoladenkekse, gefolgt von creme-gefüllten Keksen mit rund 20 Prozent und Butterkeksen mit 16 Prozent. Der Rest betrifft andere Feingebäcksorten.

Zu den in Indonesien produzierenden Tochtergesellschaften internationaler Unternehmen der Branche zählen unter anderem PT Arnott's Indonesia, PT Danone Biscuit Indonesia, PT Nabisco Foods und PT Kino Sentra Industrindo. Die PT Danone Biscuit Indonesia befindet sich zu 51 Prozent im Besitz der BSN Asia Pte Ltd in Singapur. Die übrigen 49 Prozent werden von der PT Aneka Bina Cipta Central Food gehalten. Wichtige lokale Konkurrenten sind die Firmen PT Mayora Indah, die Khong Guan Group, Orang Tua Group (GOT), Siantar Top, Garuda Food und Indo Food. Die PT Mayora Indah ist das einzige Branchenunternehmen, dessen Anteile an der Börse gehandelt werden.

Bei in Dosen verpackten Keksen, die an islamischen Festtagen, aber auch zu Weihnachten und zum Neujahr gerne als Geschenke verteilt werden, ist die Khong-Guan-Gruppe mit mehreren Tochterfirmen seit mehr als 20 Jahren Marktführer. Die Gruppe verfügt landesweit über ein gut organisiertes Distributionsnetz und betreibt intensive Promotionskampagnen. Damit agiert sie sowohl im Bereich des modernen Handels wie auch auf traditionellen Märkten besonders erfolgreich. Der Vertrieb der Gruppe erfolgt ausschließlich über die Firma PT Inbisco Niaga, die in wichtigen Großstädten regionale Distributionszentren unterhält und die Waren an Einzelhändler weiterleitet.

Für den Absatzerfolg ist auch die Wahl der richtigen Verpackungsgröße entscheidend. Verpackungen mit einem Inhalt zwischen 23 und 60 g erfreuen sich der größten Beliebtheit. So ist auch der Wettbewerb in diesem Segment am schärfsten. Die Konkurrenten versuchen, durch Herausgabe von neuen Produktvarianten die Aufmerksamkeit der Verbraucher auf sich zu ziehen und ihre Marktanteile zu erhöhen.

Ausländische Biskuithersteller in Indonesien und ihre Marken

Quelle: PT Data Consult

Die einheimische Produktion von Biskuitwaren (Kekse und Feingebäck) erhöhte sich im Zeitraum 2004 bis 2009 um durchschnittlich circa neun Prozent pro Jahr. Das Marktvolumen wird für 2009 auf rund 280 Millionen US-Dollar geschätzt. Es soll bis 2013 voraussichtlich auf circa 400 Millionen US-Dollar steigen. Parallel zur Produktionsausweitung erfuhren auch die Exporte in den letzten Jahren eine stetige Expansion. Abnehmer waren vornehmlich asiatische Länder, wie Malaysia, Singapur, Thailand und Taiwan, und die USA.

Die wichtigsten Hersteller von Biskuitwaren in Indonesien 2008

Quelle: Ministry of Industry

Auch die Importe von Biskuitwaren legten in den zurückliegenden Jahren kräftig zu, blieben jedoch auf einem vergleichsweise bescheidenen Niveau. Für 2008 wird ein Einfuhrwert von 32,0 Millionen US-Dollar angegeben. Malaysia war die größte Bezugsquelle. Weitere wichtige Lieferländer waren China und Singapur. Die genannten drei Länder machten etwa 90 Prozent der gesamten Biskuitimporte Indonesiens aus. Dabei werden auch in diesen Ländern unter ausländischer Lizenz produzierte und aus Drittländern dorthin importierte Markenprodukte nach Indonesien eingeführt.

Projektionen zum Biskuitkonsum

Quelle: PT Data Consult

Indonesien ist nach China mit einem Absatz von rund 14 Millionen Päckchen (2008) weltweit der zweitgrößte Markt für Instantnudeln. Dieser Markt mit einem jährlichen Umsatz von circa 2,2 Milliarden US-Dollar wird von der Indofood-Gruppe beherrscht, deren Marktanteil sich zwischen 77 und 80 Prozent bewegt. Die Tochtergesellschaft PT Indofood CBP Sukses Makmur ist der weltgrößte Produzent von Instantnudeln mit einer jährlichen Kapazität von 1,5 Millionen Tonnen. Das Unternehmen verkauft Instantnudeln unter verschiedenen Markennamen (Indomie, Supermie, Sarimi, Sakura, Super Cup, Pop Mie, Top Mie, Anakmas, Pop Bihun, Pazto und Chatz Mie).

Zweitgrößter lokaler Hersteller ist die PT Prakarsa Alam Segar der Wings-Gruppe mit einer Jahreskapazität von 203.000 Tonnen, deren Marktanteil auf 15 Prozent geschätzt wird. Er vertreibt Instantnudeln unter der Marke Mie Sedaap. Darüber hinaus produzieren einige andere Firmen Instantnudeln in geringeren Mengen mit untergeordneter Bedeutung für die Marktversorgung. Angesichts des Bevölkerungswachstums erwarten Marktbeobachter für die kommenden Jahre einen weiteren Anstieg des Verbrauchs, der 2009 bei rund 1,6 Millionen Tonnen lag. Die Importe halten sich nach Angaben des Industrieministeriums noch in engen Grenzen.

Projektionen zur Instantnudelproduktion

Quelle: PT Data Consult

Das für die Produktion von Instantnudeln benötigte Weizenmehl wird größtenteils von der PT ISM Bogasari Flour Mills der Indofood-Gruppe bereitgestellt. Die Weizenmehlproduktion erfolgt auf der Grundlage von importiertem Weizen, der unter anderem aus den USA, Australien, Kanada und Indien bezogen wird. Der gesamte Weizenmehlverbrauch Indonesiens erhöhte sich 2010 um zehn Prozent auf rund 4,4 Millionen Tonnen. Etwa 15 Prozent des Bedarfs müssen über Importe gedeckt werden. Bis 2010 war die Türkei wichtigster Lieferant Indonesiens mit einem Anteil von circa 50 Prozent an den Importen.

Im Zuge des Anstiegs der verfügbaren Einkommen wächst auch die Nachfrage nach süßen und salzigen/würzigen Snack-Food-Erzeugnissen. Dabei sind rund 82 Millionen Kinder und Jugendliche Hauptzielgruppe. Das Wachstumspotenzial ist enorm. Günstige Preise und kleine Packungen fördern den Absatz. In dem Bereich arbeiten etwa 15 größere Unternehmen, sechs davon produzieren salzige Imbissartikel. Darüber hinaus existieren vor allem auf Java zahlreiche mittlere und kleine Betriebe. Die Zahl ist in den letzten fünf Jahren um circa 60 Prozent gestiegen. Für die Produktion werden verschiedene aus Milch, Mehl und anderen Zusatzstoffen gewonnene Bestandteile beziehungsweise Konzentrate benötigt. Branchenbeobachter erwarten, dass der Import dieser Snack-Food-Bestandteile um mindestens 20 Prozent pro Jahr zunehmen wird (Quelle: GTAI).

Geschätzter Bedarf der Snack-Food-Hersteller

Quelle: Global Agricultural Information Network Report, USDA Foreign Agricultural Service

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DIESER BEITRAG GEHÖRT ZUM WEBBAECKER INFODIENST FÜR DIE 33. KALENDERWOCHE 2011